Empedokles zitat?

4 Antworten

Das Bestreben, die Welt ums sich herum besser verstehbar zu machen, geht einher mit dem Bemühen, Kategorien zu finden. So ist es seit archaischen Zeiten naheliegend, dass gleich aussehende Tiere in der menschlichen Kommunikation bestimmte begriffliche Zuweisungen erhalten (Hunde, Pferde, Katzen, usw.).

Wenn man nun darangeht, die Welt um sich herum in sog. "fundamentale Kategorien" einzuteilen, dann bietet es sich an, zunächst einmal alles Feste (Erde, Gestein) als eine Kategorie zu fassen. Klar dagegen abgesetzt sind alle flüssigen Stoffe, also die wässrigen (ölige Stoffe waren so selten, dass ihnen keine eigene Kategorie zukam). Und schließlich war die Luft nochmals etwas völlig anderes, so dass auch sie in einer eigenständigen Kategorie gefasst wurde. Interessant ist, dass dem Feuer daneben ebenfalls so ein Status zuerkannt wurde, was wohl damit zu begründen is, dass Feuer so fundamental auffällig und auch bedrohlich in das Leben der Menschen eingreifen konnte, dass ihm ebenfalls ein fundamentaler Status zugebilligt wurde.

Klar, dass diese kategoriale Einteilung der Welt vorwissenschaftlich ist, bemerkenswert bleibt trotzdem, dass sie nach meinem Dafürhalten viel zu lange in der Entwicklungsgeschichte und im Bildungskanon der Menschheit gelehrt wurde, obwohl man bereits zahlreiche Elemente isoliert und beschrieben hatte als "die grundlegenden Bausteine der realen Welt" (Sauerstoff, Eisen, Kupfer, Wasserstoff, Chlor, Gold - alle diese Stoffe waren seit mehreren hundert Jahren bekannt).

Das Zitat ist ein faszinierender Einblick in eine alte Weltanschauung, aus wissenschaftlicher Sicht ist es nicht mehr haltbar, hat aber weiterhin einen bleibenden Einfluss auf unsere Kultur und unser Denken, beispielsweise in der Kunst, der Psychologie oder der Esoterik.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Stimmt auch so ist es nun mal

Diese Auffassung der Welt hat etwas sehr Anschauliches und Einleuchtendes.
Die Menschheit ist diesen Phänomenen täglich ausgesetzt seit ihrem Bestehen.
Deswegen war diese "Elementenlehre" auch jahrhundertelang anerkannt, bis sich durch die weitere Entwicklung der Wissenschaft andere, für technische Zwecke geeignetere Modelle entwickelt haben (bis hin zum "Periodensystem der Elemente" oder der modernen Physik).