Eltern mit Trisomie 21 - Kinder?

6 Antworten

Wenn beide Eltern dies häufigste Trisomieform hätten, wären logischerweise alle Kinder ebenfalls betroffen, weil auf jeden Fall, egal wie sich das elterliche Erbgut aufteilt eine Trisomie vorliegen würde.

Eine Ausnahme wäre die seltenere Form bei der 2 von 3 Chromosomen zusammenkleben und auch als Einer oder Doppel weitergegeben werden. Bei kranken Müttern wäre die Chance auf ein gesundes Kind (bei gesundem Vater) deshalb bei 25%. Es gäbe dann mehrere hypothetische Kombinationen je nach Ausprägung bei den Eltern.

Mathematisch ergibt sich das Gesamtrisiko (Krankheitswahrscheinlichkeit) für das Kind nur aus dem Krankheitsbild der Eltern.

Das normale (auch altersabhängige) Risiko durch Störung der Zellteilung ist im Vergleich dazu viel zu gering um noch eine Rolle zu spielen.

Hier mal die tatsächlichen Zahlen, die so auch im Medizinstudium gelehrt werden: Rein rechnerisch wäre das Risiko 33%. Da es hier jedoch sehr oft zum Spontanbort kommt, bleibt nur ein Risiko von 5-10% übrig. Dass die Zahl der Eltern mit Trisomie 21 so klein ist dürft demnach eher an anderen Faktoren ,wie Schwierigkeiten bei der Partnersuche, fehlender Kinderwunsch, etc. liegen. Immer wieder erstaunlich, wie viele Leute einfach irgendwas schreiben, raten, oder Dinge von Wikipedia einfach abtippen, ohne die Zusammenhänge zu verstehen oder hinterfragen.

Frauen mit Down-Syndrom sind fruchtbar und können eigene Kinder bekommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau mit Freier Trisomie 21 mit einem gesunden Mann ein Kind mit Down-Syndrom zeugt, liegt bei 50 Prozent. Auf diese Weise gezeugte nichtbehinderte Kinder weisen häufiger körperliche und kognitive Auffälligkeiten auf als Babys von Müttern ohne Zusatzchromosom 21.

Männer mit Freier Trisomie 21 galten lange als unfruchtbar. Aktuelle Untersuchungen belegen, dass die Spermien zeugungsfähig, wenngleich deutlich verlangsamt sind. Zudem sind mittlerweile 29 Elternschaften von Paaren mit Down-Syndrom dokumentiert.


derfragende1995 
Beitragsersteller
 18.11.2010, 15:58

Wikipedia ftw? -.-" Ich meine wenn beide Eltern (Mann und Frau) Trisomie 21 haben was dann mit dem Kind ist und wie man das anhand der Chromosomen beweisen/belegen kann.

1
ailuj  18.11.2010, 16:11
@derfragende1995

lies dir doch den wiki-artikel durch, dann weißt du es...offenbar kommt es auch drauf an welche form von trisomie, wie alt die mutter ist, ob sie durch strahlenbelastung verursacht wurde...aber v.a. auf die mutter!

0

Das kommt dann darauf an wie die Gene vererbt werden. rezessiv oder dominant. Daher liegt die Chance MINDESTENS bei 25%.


derfragende1995 
Beitragsersteller
 18.11.2010, 16:00

Ja davon hab ich gehört das das 25% sein sollen aber was mit diesen 25% ist und wie man das anhand der Chromosomen darstellen kann weiß ich nicht.

0
PeterJohann  18.11.2010, 20:58
@derfragende1995

Die Gene werden immer erst 1:1 kopiert und dann aufgeteilt. Also wird ein 3facher Satz auch als 3fache Kopie weitergegeben.

Nur bei dieser Sonderform bei der 1 21er separat neben 2 aneinander gebundenen 21ern vorliegt kann mit einer Chance von 1:1 (50%)das einzelne Chromosom weitergegeben weden. Wenn der Mann gesund wäre würde sich das Risko auf 1:3 (25%) "verdünnen".

0

Es sind lediglich 29 Elternschaften von Männern mit Down Syndrom dokumentiert, die meisten betroffenen Männer sind unfruchtbar. Die Wahrscheinlichkeit bei einem betroffenen elternteil ist 50:50 kann im Zuge der Vorsorgeuntersuchungen, wenn ich mich nicht irre durch Fruchtwasserspiegelung, herausgefunden werden.


Nitro93  18.11.2010, 16:08

Ist Fruchtwasserspiegelung nicht gefährlich? Wäre schade, wenn das Kind behindert wird, nur weil man etwas derartiges feststellen will.

1
PeterJohann  18.11.2010, 20:50
@Nitro93

Das Risiko bei einer Fruchtwasseruntersuchung den Embryo zu verletzen ist sehr gering. Die Gefahr eines Aborts, ausgelöst durch due Untersuchung, ist sehr viel höher.

Allerdings gibt es auch Bluttests die das Risiko für eine Trisomie indizieren und man nimmt die Genuntersuchung nur vor, wenn die Blutwerte eine hohes Risiko anzeigen.

Die Risikoabwägung ist eine persönliche Gewissensentscheidung. Ich habe jedenfalls vollstes Verständnis für Jeden der nicht mit einem geistig behinderten Kind leben will.

Zumindest soweit er die Situation beinflussen kann, schließlich ist das Risiko durch Geburtsprobleme oder spätere Unfälle eine Hirnschaden zu erleiden höher & dann muss man sich sowieso der Problematik stellen.

0