Elektrotechnik - Kabeltrommel?

6 Antworten

Hmm, der Trick bei einer Spule ist ja das Magnetfeld.
Das Magnetfeld entsteht durch den Stromfluss durch einen elektrischen Leiter.
Nun habe ich in so einer einphasigen Kabeltrommel aber ja nicht nur einen, sondern gleich drei elektrische Leiter in einer Leitung.
Wenn wir nur die aktiven Leiter betrachten dann fließt der Strom ja vereinfacht betrachtet über den Außenleiter zum Verbraucher hin und über den Neutralleiter wieder zurück.
Die beiden Magnetfelder sollten sich also aufheben, da sie in die entgegengesetzte Richtung um die Leiter laufen.

Inwieweit der ohmsche Widerstand der Leitung als Einschaltstrombegrenzung dient ist eine andere Frage. Dabei bleibt aber auch zu bedenken, dass dadurch ein erhebliches Sicherheitsrisiko entstehen kann.
Zum Einen gehören Kabeltrommeln - gerade bei so hohen Lasten - abgewickelt.
Von gehäufter Leitungsverlegung kann man da ja schon fast nicht mehr sprechen, dem Ding wird es einfach viel zu heiß (Brandgefahr).
Das andere Problem ist eben gerade der Widerstand der Leitung.
Der begrenzt eben nicht nur einen eventuellen Einschaltstrom, sondern auch einen möglichen Kurzschluss- bzw. Körperschlussstrom (Stichwort Schleifenimpedanz), kann also zur Folge haben, dass im Falle eines Falles die Sicherung nicht auslöst.

Die bessere Lösung könnte also ein Einschaltstrombegrenzer sein, die gibt es so steckerfertig zu kaufen.

Hab ich auch abgerollt hinbekommen, wegen dem Widerstand vom Kupferkabel.

Bei meinem Schweißtransformator flog beim Kumpel immer die Sicherung. Mit 50m Kabeltrommel abgewickelt blieb die Sicherung drin.

Ohne Abwickeln sieht sie später so aus:

Bild zum Beitrag

Bildquelle: Google

 - (Physik, Elektrik, Kabel)

Shivadasa  19.12.2022, 21:46

Thema verfehlt.

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dvdfan  19.12.2022, 21:50
@Shivadasa

Dann machs besser.

Bis jetzt steht nix von dir als Antwort da.

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Shivadasa  19.12.2022, 22:12
@dvdfan

Ich habe erstmal festgestellt, dass Deine Antwort nicht auf die Frage passt. Das allein ist ein wertvoller Beitrag, den Du erstmal würdigen könntest.

Bei der Frage geht es explizit um die Induktivität einer nicht abgerollten Kabeltrommel.

Tatsächlich finde ich es gar nicht so einfach, die Frage ordentlich zu beantworten. Hätte gedacht, sowas findet man mal eben über eine Suche, aber dem ist nicht so. Das Deutsche Internet weiß anscheinend noch nicht, wie die Induktivität einer aufgerollten Kabeltrommel mit Hin- und Rückleiter ist.

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dvdfan  19.12.2022, 22:21
@Shivadasa

Sorry, war gerade nicht gut drauf. Da kam das knappe "Thema verfehlt" gerade recht.

Ich nahm an, der FS wollte ein Problem schnell gelöst bekommen.

In der Beziehung finde ich den Kommentar von Midgarden ganz praktisch. Aber da ist auch keine wissenschaftlich eindeutige Aussage drin.

Ich würde sagen, dass 140Colin die beste Antwort geliefert hat.

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Shivadasa  19.12.2022, 22:31
@dvdfan

Danke, bin recht entspannt hier – passt schon!

Hätte ja auch etwas ausführlicher und konstruktiver schreiben können.

Bist Du denn jetzt mit meiner Antwort zufrieden? ;-)

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dvdfan  20.12.2022, 16:25
@Shivadasa

Wow!

Ich habe deine Antwort regelrecht verschlungen.

Kurzweilig und klar erklärt, wie ich es aus den Youtube-Vidios von "Zerobrain" kenne.

Danke.

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Boizzen 
Beitragsersteller
 19.12.2022, 21:50

aber wieso fliegt die sicherung beim schweißen wenn man die kabeltrommel nicht abrollt?

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dvdfan  19.12.2022, 21:53
@Boizzen

Ne. Die Sicherung flog ohne Kabeltrommel.

Aber ich erinnerte mich an diesen Tip von einem Kollegen und er funktionierte. Ich hatte aber nur meine 50er im Auto. Möglicherweise hätte eine kürzere Trommel auch gereicht.

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Das Märchen von der Spule durch die Kabeltrommel hält sich auf diversen Baustellen recht hartnäckig, Grund für die Vorgabe sie nur abgerollt zu benutzen ist der entstehende Wärmestau (Häufung).

Also mit einer Kabeltrommel kann man einen hohen einschaltstrom verhindern?

Die Kabeltrommel erhöht den Widerstand des Stromkreises, demnach werden alle Ströme dadurch in einem bestimmten Maß geringer.

Nein . Das ist Quatsch.

Nur wegen der Wärme sollt man bei großen Lasten abwickeln.

Das sich die Mär scheinbar hält, habe ich das sogar mal vor Jahren durchgemessen. Ich konnte keinen Unterschied in der der Gleichstrom-Sprungantwort am Oszi sehen.

Ich vermute 140Colin liegt mit seiner Aussage richtig:

Die beiden Magnetfelder sollten sich also aufheben, da sie in die entgegengesetzte Richtung um die Leiter laufen.

Dementsprechend dürfte die Induktivität "äußerst gering" sein. Eine Option wäre, eine aufgerollte Trommel mit einem entsprechenden Gerät durchzumessen. Also an einem Ende kurz schließen und am anderen messen.

am Anfang der Strom langsam fließt

Wie bereits erwähnt ist unsere Netzspannung Wechselspannung. Das einzige, was durch eine potentielle Induktivität begrenzt werden könnte, wären hochfrequente Anteile, die nur in den ersten Mikro- bist Millisekunden beim Einschalten wirksam sind. Langsam ist das nach meinem Verständnis nicht ;-)

Also grob: Nein, das funktioniert nicht, aus zwei Gründen:

  1. Hin- und Rückleiter sind in einem Kabel, dadurch ist praktisch keine Induktivität vorhanden.
  2. Beim Wechselstrom wirkt eine potentielle Induktivität permanent und sorgt damit nur für eine permanente Phasenverschiebung.

Außerdem werden die hochfrequenten Anteile herausgefiltert. Allerdings hat so ein Einschaltstromimpuls schon hochfrequente Anteile, daher könnte es sein, dass der Einschaltstrom doch ein wenig durch eine Induktivität verringert würde. Das hat vermutlich aber keinen signifikanten Einfluss für praktische Anwendungen.

Also viel Rätselraten, solange die exakte Induktivität der Kabeltrommel nicht bekannt ist. Die hängt natürlich auch von der Kabellänge und dem Kabeltyp ab.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung