Einsteigerkamera - Canon EOS 1100d vs. Canon EOS 1300d vs. Nikon D3400?
Moin,
ich spiele schon seit längerem mit dem Gedanken, mir eine Kamera zuzulegen. Oben genannte Modelle wurden mir mehrmals als für Einsteiger geeignet empfohlen.
Da ich mich aber nicht so gut auskenne, wollte ich einmal erfragen, ob hier jemand Erfahrung mit diesen Modellen hat und mir eins davon mit Begründung empfehlen könnte.
Sind die Unterschiede zwischen den 3 Modellen überhaupt so gravierend, dass ein Einsteiger das bemerkt bzw. es für ihn von Bedeutung sein könnte?
Ich suche vor allem nach einer Kamera, mit der ich auch gut bei Dämmerung und in der Nacht sowie entgegen des Lichtes fotografieren kann. Ob jetzt der Bildschirm ausklappbar ist, oder nicht, ist mir relativ gleich. Es sollte auf jeden Fall ein optischer Sucher, Blitz und Autofokus enthalten sein, aber das müssten ja alle drei haben, wenn ich mich nicht irre.
Es wäre auch noch gut zu wissen, ob man die Objektive bei den einzelnen Modellen wechseln kann oder nicht.
Vielen Dank schon mal für eure hilfreichen Antworten! :)
3 Stimmen
7 Antworten
Kaufe nicht das, was dir empfohlen wird sondern das, von dem du glaubst, dass es das Richtige fuer dich ist.
Dafuer musst du dich aber etwas informieren. Ich halte keine der von dir aufgezaehlten Kameras fuer besonders gut. Die Canons haben einen schwachen Sensor und die Nikon ein fuer viele seltsames Bedienkonzept. Bei beiden Firmen gibt es in der Einsteigerklasse nur recht kleine Spiegelsucher.
Heute muss es nicht mehr unbedingt eine Spiegelreflex sein, wenn es gut sein soll. Es gibt auch spiegellose Systemkameras und einige wenige Nichtsystemkameras, die sehr sehr gut sind.
Und es muss auch nicht unbedingt eine neue Kamera sein. Lernen kann man auf einer 3 bis 5 Jahre alten Kamera prima. Und ohne lernen werden auch die Bilder aus der besten Systemkamera nichts.
Die ueblichen Kandidaten: Canon, Fuji, Nikon, Olympus, Panasonic, Pentax und Sony.
Allgemein:
Zunaechst mal ist der Markt der Digitalkameras nahezu unueberschaubar
und fast taeglich gibt es neue Modelle; die Vorgaenger sind noch lange
in den Regalen.
Um etwas "Ordnung in das Angebot" zu bringen sollte man sich zunaechst mal kritisch selbst fragen, was man ueberhaupt will und erwartet und wie viel man bereit ist zu schleppen und an Geld auszugeben..
Die ganz einfachen Kameras (50-200€) werden mehr und mehr von den eingebauten Smartphonekameras verdraengt.
Preislich im Anschluss (200-700€) kommen dann:
1.die Bridge- oder Superzoomkameras (mit kleinem Sensor)
2.hoeherwertige Kompaktkameras (mit kleinem, mittlerem oder auch APS-C-großem Sensor)
Vorteil der Bridge sind:
•der oft enorme Zoombereich,
•der Sucher
•die ueberschaubaren Kosten
•oft sehr ordentliche Makrotauglichkeit
Die Nachteile der Bridgekameras sind:
•bei wenig Licht sehr deutlich schlechtere Bildqualitaet als Kameras mit großem Sensor
•der Autofokus ist nicht sporttauglich
•schoene Hintergrundunschaerfe ist fast nur im Makrobereich oder mit Tricks und Koennen machbar
Ob man die Groeße eher als Vor- oder als Nachteil sieht ist Geschmacksache.
Kompaktkameras kauft man deshalb, weil man nicht viel schleppen will
oder darf, oder weil man unauffaellig fotografieren will. Gute
Kompaktkameras wie z.B. die Ricoh GR kosten nicht nur so viel wie eine
Systemkamera, sondern liefern auch erstklassige Bildqualitaet.
Schließlich haben sie Bildsensoren, wie sie auch in Systemkameras
verwendet werden. Weitere herausragende Kompaktkameras kommen von
Olympus, Fuji, Sigma und Sony. Nachteile sind:
•oft kein (oder nur teurer Zubehoer-) Sucher
•nur eine Brennweite, die auch kaum erweiterbar ist
Dazwischen gibt es noch Kameras, die deutlich kompakter sind als eine
Bridge, aber auch deutlich groeßer als eine kleine Kompaktkamera.
Populaerer Vertreter sind die Canon Powershot Modelle. Zoombereich und
Sensorgroeße liegen ebenso wie die Gehaesegroeße im Mittelfeld mit allen
Vor- und Nachteilen.
Kommen wir jetzt zu den Systemkameras. Auch die gibt es noch vereinzelt als Restbestaende mit winzigen Sensoren (Pentax Q und Nikon 1). Normalerweise sind aber Sensoren verbaut, die die Groeße von mindestens 1 Daumennagel (mikroFT und FT), 1,5 Daumennaegeln (APS-C) 3 Daumennaeglen (Kleinbild oder Vollformat) oder 5 und mehr Daumennaegeln (Mittelformat) haben. Ein Schaubild gibt es bei Wikipedia---> Sensorformat
Systemkameras kosten zwischen 300 und 20000€ und dann ist das Objektiv noch nicht dabei. Ein Objektiv kostet zwischen 120 und 10000€.
Kostenmaeßig kann sich das Hobby Fotografie als ein "Fass ohne Boden"
entpuppen, wenn man sich fuer eine Systemkamera entscheidet. Dafuer
bleibt dann auch kaum eine Aufgabenstellung unloesbar, wenn man
genuegend Wissen und Geld hat. Allerdings kann man auch gut unter 1000
Euro bleiben und gluecklich werden. Lichtstarke Objektive gehen aber bei
jedem System ins Geld (und ins Gewicht). Außerdem wachsen die zu
schleppenden Kilos proportional zur Groeße des Sensorformats. Dabei
stellen die passenden Objektive den Loewenanteil des Gesamtgewichtes.
Benutzer der "alten" Systeme wie Canon, Nikon, Pentax und Sony (Minolta) koennen nicht nur auf ein großes (Pentax und Sony A-Bajonett) bis riesiges (Canon und Nikon) Neusortiment, sondern auch auf einen riesigen Gebrauchtmarkt zugreifen. Doch auch die neuen Systeme (Sony E-Bajonett, Olympus und Panasonic mFT, Fuji X, Canon M, Leica) bieten fuer die allermeisten ernsthaften Fotografen genuegend "Arbeitmaterial".
Mit welchem System man letztendlich gluecklich wird, kann hier
(oder in anderen Foren) niemand entscheiden außer dem Kaeufer selbst.
Der muss entscheiden, wie viel er schleppen, wie viel er ausgeben will,
welche Geraetschaften sich in seiner Hand am ertraeglichsten anfuehlen,
welches Menue er am besten versteht, mit welchem Sucher er am ehesten
klarkommt. Man muss die Geraete gerne in die Haende nehmen. Nur dann
nimmt man sie ueberhaupt mit und die Bedienung gibt nicht jedesmal neue
Raetsel auf. Die erzielbaren Bildergebnisse liegen gar nicht so weit
auseinander und sind mehr abhaengig vom Koennen des Fotografen, dem
Licht und der Qualitaet des Objektivs als von der Wahl der Kamera.
Der Gang in einen gut sortierten Laden oder zu einem Fotostammtisch
oder zu einem Fotoclub/VHS ist sehr ratsam. Nicht um sich von
Verkaeufern oder Usern einlullen zu lassen, sondern um mal ein paar
Geraetschaften auszuprobieren und den persoenlichen Favoriten zu finden.
Kameras sind etwas sehr individuelles, aber letztlich nur ein Werkzeug.
Eigenschaften wie Sucher, Haptik, Bedienlogik, Geraeusche,
Wetterfestigkeit sollten wichtige Auswahlkriterien sein; nicht nur
Zubehoerauswahl, Image, Preis, Empfehlungen oder gar Testberichte. Auch die Notwendigkeit von WiFi, Klappdisplay, GPS, Touchscreen usw. wird vollkommen unterschiedlich bewertet.
Wer Hallensport oder Wildlife (insbesondere kleine Voegel)
fotografieren will, hat natuerlich ganz andere Anforderungen an die
Ausruestung, sollte sich dann aber auch ueber die Kosten im Klaren sein.
Modell und Hersteller sind für den Einsteiger und den Einstieg vollkommen unerheblich, weil es keine schlechten Kameras mehr gibt!
Wie Kai42 es richtig geschrieben hat, nimm die verschiedenen Modelle in die Hand, probiere die Bedienelemente und wie gut DIR die Kamera in der Hand liegt.
Wenn du die Kamera gefunden hast, die sich "wie in die Hand gewachsen" anfühlt, dann hast du deine Kamera gefunden.
Viel Freude mit dem Hobby, egal mit welcher 📷.
Am Ende ist es vollkommen egal. Du könntest auch die alte 600D oder 700D kaufen und machst nichts falsch. Im Gegenteil: Eventuell sind die Kameras sogar etwas günstiger und du hast noch Geld übrig für Zubehör.
Nimm einfach die Kameras in die Hand. Wie liegen sie in deiner Hand? Sind die Gehäuse ergonomisch für dich gut geformt? Kommst du gut an die Knöpfe und Räder an? Bedenke, dass du die Kamera früher oder später blind bedienen willst.
Schau dir das Kameramenü an. Ist es für dich logisch aufgebaut?
Und am Ende nimmst du die Kamera, die dir am besten passt. Denn die besten Bilder machst du mit der Kamera, die du gerne mitnimmst. ;)
Wenn du die Kamera neu kaufst - D3400. Nikon bietet mehr in der Einstiegsklasse, mind. im Vergleich zur 1300D. Wenn Canon dir besser gefällt, würde ich die 2000D vorschlagen.
Denke an die Objektive. die du noch kaufen willst. Das ist ein wichtiger Punkt, wenn man sich für ein System entscheidet.
Die 1300d hat DXO zwar nicht getestet, sondern nur die 1200D aber dafür die teurere 750D. Und im Vergleich sieht jede Canon bei den Bildsensorwerten generell schlechter aus als alle anderen Hersteller in der selben Preisklasse. Man hat sich nämlich schon eine ganze Weile auf möglichst billig WLAN, Klappdisplay und sonstigen Kram bzw auf möglichst schnelle Kameras spezialisiert. So kannst Du heutzutage bei Sport- und Actionfotos mit Canon eigentlich so garnichts falsch machen, aber bei der reinen Bildqalität haben sie seit ihren rumreichen Jahren eigentlich nichts Großartiges mehr entwickelt und leben heute noch davon, dass der Kunde kauft, weil eben Canon drauf steht. https://www.dxomark.com/Cameras/Compare/Side-by-side/Nikon-D3400-versus-Canon-EOS-750D-versus-Canon-EOS-1200D___1105_1010_940 Wieviel Unterschied das am Ende aber ist... keine Ahnung. Es ist auf alle Fälle nicht so, als dass man mit einer Canon bzw auch sonstigen Kameramarken keine vernünftigen Bilder herstellen könnte.
Am Ende macht die Bildqualität nämlich der Fotograf aus, der zB weiß ab wann er die Kamera besser doch aufs Stativ setzt und auch ein halb wegs vernünftiges Objektiv benutzt.