Einen sanften, glatten Farbverlauf in Lightroom oder Photoshop in einem Foto erzeugen. Wie geht das?
Hallo,
in diesen Fotos sieht man einen sehr sanften, glatten und regelmäßigen Farbgradienten:
Meine Frage an die, die gerne fotografieren:
- Wie groß spielt die Rolle der 'intrinsischen' Qualität des Fotos? Sprich richtige Tageszeit Blue Hour/Golden Hour/Sonnenauf- oder Untergang?
- Wie viel hiervon ist Post-Processing?
- Wie würde man aus einem 'normalen' Foto, zur passenden Tageszeit aufgenommen und mit eher markanteren Übergängen so bearbeiten in Lightroom oder Photoshop, dass ein wirklich schöner Farbgradient entsteht?
Ich habe mal ein unbearbeitetes Foto von mir angehängt, das im Bereich des Abendhimmels optimiert werden soll: Regelmäßigerer Übergang zwischen Orange/Gelb -> Hellblau -> dunklerem Hellblau - momentan ist da zu früh schon blau ^^. Mein erster Ansatz ist erstmal, Highlights und Kontrast herunterzusetzen und mit einem Gradienten zu überlagern. Wie würdet ihr weiter vorgehen?
Danke im Voraus und bleibt gesund :)
4 Antworten
Die von dir gezeigten Beispielbilder sind Teleaufnahmen, deines ist ein Weitwinkel.
Hättest du den Horizont mit einem Teleobjektiv fotografiert, würde dein Bild genauso aussehen, da der Farbverlauf dann nicht mehr nur ein dünner Streifen, sondern bildfüllend ist.
Das klingt sinnvoll. Ja, was hat das iPhone (damit habe ich das Bild gemacht) für ne Brennweite... 20-irgendwas? ^^
Bei den Bildern die du angehängt hast wurde ganz offensichtlich mit dem Verlaufs-Tool von Photoshop nachgeholfen. Die Ausgangsqualität des Fotos spielt hierbei dann so gut wie keine Rolle.
Wie viel hiervon ist Post-Processing?
Wahrscheinlich der komplette Himmel.
Wie würde man aus einem 'normalen' Foto, zur passenden Tageszeit aufgenommen und mit eher markanteren Übergängen so bearbeiten in Lightroom oder Photoshop, dass ein wirklich schöner Farbgradient entsteht?
Da gibts unterschiedliche Möglichkeiten. Zuerst würde ich mal in Lightroom die Farben mehr sättigen. Dann einen Verlauf gestalten indem ich mehrere Farben aus dem ursprünglichen Bild heraus picke. Den Verlauf überblende ich dann mit einer Verlaufsmaske ins unsprüngliche Bild. Und am Ende kommt wieder der Mond drauf.
So ich habe auch mal ein bisschen rumprobiert.
Es ist vielleicht etwas krass bearbeitet, aber mir gefällt es so ganz gut für eine einfache Bearbeitung auf dem Smartphone.
Ich habe:
- Einen Verlauf am Horizont gesetzt, um den Himmel etwas dunkler zu machen. (hatte festgestellt dass der Unterschied mir doch etwas zu groß ist)
- Tiefen etwas runter um den Vordergrund dunkler zu machen. So kommt für mich die Idee, dass es dunkel war ganz gut rüber. Desweiteren war es links noch etwas heller, dort habe ich einen Diagonalen Verlauf gesetzt und die Belichtung reduziert.
- Den Weißabgleich hab ich angepasst um die Spitzlichter des Wassers möglichst weiß zu bekommen. (so gut ist mir das noch nicht gelungen. Aber würde auch etwas seltsam aussehen)
- Ein paar kleine Anpassungen hier und da. Sättigung, Gradationskurve,... Schärfen fand ich nicht nötig (kommt mir vor wie ein Bild aus einer Sony)
- Um den Sonnenuntergang etwas zu verstärken habe ich mit einem weichen pinsel (also einen Verlauf mit zwei Seiten) horizontal über das Bild gemalt. Der Verlauf hatte in etwa die Größe eines Viertels vom Bild. Dann die Farbtemperatur wärmer. Man sieht dann, wie sich das Orange verstärkt und sich das weiß weiter nach oben bewegt. Es wird einfach etwas breiter.
Ich würde vielleicht, wenn ich für Spielereien gerade zu haben bin, den Mond in Photoshop entfernen und ihn etwas größer oben links (Drittelregel) wieder einfügen.
Und man könnte es noch etwas entsättigen.
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.
Ah interessant! Ein iPhone.
Freut mich, kannst bescheid geben, wenn du noch Fragen hast.
Die Dame auf Instagram hat einen Hang zum trüben/flauen Look. Viel bearbeitet hat sie sicher nicht.
Und weil ich nicht glauben kann dass der Mond bei ner ca. 50er bis 100er Brennweite so groß ist, nehme ich an, dass sie ihn mit einem Tele seperat fotografiert und dann ins Bild eingefügt hat.
Ja mir gefällt das total, ich nenne es gern dreamy 😆
Würde aber schon sagen dass vieles davon einfach Kameraqualität ist und passender Moment. Naja, wenn man hauptberuflich rumreist und sowas macht, hat man natürlich viel mehr Optionen.
Und weil ich nicht glauben kann dass der Mond bei ner ca. 50er bis 100er Brennweite so groß ist, nehme ich an, dass sie ihn mit einem Tele seperat fotografiert und dann ins Bild eingefügt hat.
Wahrscheinlich. ^^
Ich würde es mit Verlaufsfilter mit Dodge & Burn machen. Du kannst ja mehrere Layer drauf tun und immer ganz weiche Kante.
Ein IPhone und ist es noch so gut, ist nicht vergleichbar mit einer Spiegelreflex. Warum? Meine Fotos im RAW Format fotografiert haben ca. 30 MB, also dementsprechend erheblioch mehr Information.
Hey danke für Deine Antwort, freue mich sehr über Deine Tipps!
Das Wasser sieht in Deiner bearbeiteten Version so schön aus. Ich werde mal versuchen Deine Schritte mehr oder weniger zu replizieren um mal zu schauen wie weit ich komme.
Aufgenommen ist das mit der Kamera meines alten iPhone 6S, ich wünschte ich hätte da meine DSLR mitgehabt - dann hätte ich auch weitaus bessere Optionen für den Zoom gehabt.