Eine Sinnvolle Gliederung für Fachreferat im Fach Ethik über Abtreibung und wie kann ich mein Referat Interessant für meine Mitschüler gestalten?
Im Referat muss zb die Ethik thematisiert werden oder alternativen sowie Ansicht der Kirchen. Habt ihr noch andere wichtige punkte die nicht fehlen dürfen?
Ich würde gerne meine Mitschüler in das Referat öfters mit einbeziehen und es Interessant gestalten wie zb mit Hilfe von Fragestellungen meinerseits an die Klasse, dass aber auf dauer schnell langweilig werden kann.
Ich bedanke mich im voraus für eure Tipps und Ideen.
1 Antwort
Hi,
ich würde als erstes die Frage des Tötungsverbotes beleuchten: dürfen Menschen unter bestimmten Umständen umgebracht werden, z. B. Todesstrafe für Verbrecher oder Euthanasie für Behinderte etc.
Wenn du dann den Fall annimmst, dass man Menschen töten darf, würde ich diskutieren, welche Voraussetzungen gegeben sein müssten, um ein Baby zu töten - dabei u. U. darauf hinweisen, daß Kinder und Babies in allen Kulturen immer als Inbegriff der Unschuld gelten.
Dann kannst Du diskutieren, ob andere Menschen darüber entscheiden dürfen sollten, ob ein Menschenleben lebenswert ist, z. B. wenn eine schwere Behinderung vermutet wird/diagnostiziert wurde oder wenn das Baby z. B. in großer Armut aufwachsen würde. Hier kann man z. B. die Stellungnahme der Behindertenverbände aufnehmen oder den Fall von Tim (http://www.tim-lebt.de/)
Wenn du den Fall annimmst, daß es ein Tötungsverbot gibt (wie z. B. in den Menschenrechten verankert), dann kannst Du diskutieren, ob einem Baby die Eigenschaft Mensch zu sein abgesprochen werden kann. Z. B. diskutieren, ob es einen Zeitpunkt gibt, zu dem ein ungeborenes Baby noch kein Mensch wäre.
Dabei kannst Du z. B. auf bestimmte Merkmale eingehen wie z. B. Schmerzempfinden, Reaktion auf Musik oder lachen und dann schrittweise bis zur Überlebensfähigkeit außerhalb des Mutterleibes gehen (Frühgeborene). Dabei würde ich dann auf die sog. Fristenlösung eingehen.
Hier würde ich die Problematik der Spätabtreibungen (bis zum Tag der Geburt rechtlich möglich) umreißen, die ethisch besonders problematisch sind, da das Baby im Mutterleib zunächst mit einer Giftspritze getötet wird, um dann tot geboren zu werden, da es ansonsten die Abtreibung überleben würde.
Dann würde ich noch die Interessen der Mutter gegenüber dem Lebensrecht des Babies abwägen. Ethisch gesehen kann man da von dem Fall ausgehen, daß das Leben der Mutter durch die Schwangerschaft bedroht wird (wer sollte überleben dürfen: die Mutter oder das Baby) dann weiter über schwere Beeinträchtigungen der Mutter oder finanzielle Belastungen, die das Baby für die Mutter darstellen könnte, bis hin zur Position, daß die Mutter mit ihrem Baby alles machen darf, was sie will.
Ich würde außerdem die aktuellen Zahlen zu Abtreibung und Spätabtreibung zitieren, z. B. daß 0,0% aller Abtreibungen (2006 23 Abtreibungen von insgesamt 116636 Abtreibungen insgesamt) auf Vergewaltigungen bzw. die sog. Kriminologische Indikation entfallen und ca. 5% aller Abtreibungen auf Mütter unter 20 Jahren.
Man kann übrigens auch noch die Alternative "Adoption" dann diskutieren, dabei anführen, daß auf ein zur Adoption freigegebenes Kind mehr als 10 Kinderlose Bewerber für ein Adoptivkind kommen und selbst bei Behinderten Kindern immer noch mehr als 3 Paare sich um eine Adoption bewerben.
Das kann man z. B. ethisch hinterfragen: ist es ein Wert, wenn ein Paar, das sich sehnlichst ein Kind wünscht, eine Adoption ermöglicht wird - wird durch solche Schicksale einer Schwangeren eine besondere ethische Verantwortung zuteil.
Kann man dann z. B. mit der Organspende vergleichen, bei der man ja auch einen Teil seiner selbst einem anderen Menschen zur Verbesserung seiner Lebenssituation (keine Dialyse mehr) bereitstellt.