Eine Frage über den Familienwandel?

3 Antworten

Unterschiede von der Familie früher und heute:

  • früher Großfamilie: Eltern mit vielen Kindern u. oft auch noch die Großeltern (u./o. weitere Verwandte) leben unter einem Dach // heute: Kleinfamilie: Eltern o. Alleinerziehende mit meist nur 1-2 Kindern
  • früher: Paare haben früher relativ zeitig geheiratet, oft schon mit 18 – 20 (oder mit Zustimmung der Eltern auch mit unter 18), es gab arrangierteEhen // heute: Heirat oft später oder gar nicht
  • früher bekamen verheirate Frauen oft sehr zeitig Kinder (oft schon mit 18 o. noch früher) // heute: oft erst später, z. B. ab 30
  • früher: eine Heirat war gar nicht möglich o. sehr schwierig, wenn 1 Partner eine andere Religion hatte oder keiner Glaubensgemeinschaft angehörte// heute: ist dies kein Problem mehr
  • früher: war keine Heirat für gleichgeschlechtliche Paare möglich und diese durften keine eigenen Kinder haben oder Kinder adoptieren

Gründe für den Strukturwandel der Familie:

  • Trauung ist (in Deutschland seit dem späten 19. Jahrhundert) durch staatliche Angestellte möglich (Zivilehe), nicht wie vorher nur durch Mitglieder einer Religionsgemeinschaft (z. B. Priester/Pfarrer, Rabbiner, Imame)
  • die Kinderzahl sank durch: den Zugang zu Verhütungsmitteln; das staatliche Rentensystem (in Deutschland ab spätem 19. Jahrhundert)welches die Versorgung im Alter sicherte, eine bessere medizinische Versorgung (Kindersterblichkeit sank stark)
  • geringere Bindung der Menschen an Religionsgemeinschaften: keine Heirat so früh wie möglich mehr (weil man laut religiösen Gesetzen keinen Sex vor der Ehe haben darf)  
  • Gesetze zur Gleichstellung von Mann und Frau, Veränderungen im Erb- u. Familienrecht: auch Töchter dürfen erben; Besitz der Ehefrau geht nicht mehr mit der Ehe in den alleinigen Besitz des Mannes über; Scheidung ist leichter möglich u. Frauen sind nach einer Scheidung finanziell besser abgesichert
  • Antidiskriminierungs-Gesetze: uneheliche Kinder werden nicht mehr benachteiligt, homosexuelle Paare dürfen genauso wie heterosexuelle Paare heiraten und Kinder adoptieren
  • verändertes Rollenbild von Männern u. Frauen, Veränderungen in der Arbeitswelt: Mann ist nicht mehr Alleinverdiener, die berufstätige Frau ist zur Normalität geworden, dadurch werden Frauen oft auch finanziell unabhängiger vom Mann
  • Familienmitglieder sind mobiler, erwachsene Kinder wohnenoft weit von ihren Eltern entfernt
  • durch höhere Scheidungszahlen steigt die Zahl von Alleinerziehendenund von Patchwork-Familien

                          

Demografischer Wandel:

Die Bevölkerungsstruktur verändert sich durch bessere medizinische Versorgung (geringere Kindersterblichkeit, höhere Lebenserwartung), die gesunkene Kinderzahl pro Frau, und (familien)politische und wirtschaftliche Veränderungen.

In früheren Jahrhunderten gab es sehr viele Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, aber nur wenige Alte.

Heute ist der prozentuale Anteil der Alten gegenüber den Jungen (Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen) größer, vor allem in ländlichen Gebieten u. Kleinstädten.

Wenn die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau in einem Gebiet über mehrere Jahrzehnte deutlich unter 2 liegt, nimmt dort die Gesamtbevölkerung ab (was durch Zuzug aus anderen Gebieten ausgeglichen werden kann).

Unterschiede: Weniger Kinder, weniger Mehr-Generationen-Familien, die Stellung der Frau in der Gesellschaft, Veränderung der Verdienstquellen, die Entstehung von Patchwork-Familien, ein verändertes Familienbild auch in der Politik.

Der Grund ist in allen Fällen der gleiche: eine wachsende Tendenz, persönliche Freiheiten zu entwickeln und alle / sehr viele unterschiedliche Lebensweisen als gleichwertig zu betrachten. Daneben gibt es aber auch ökonomische Gründe: heute sind oft nicht nur beide Partner berufstätig, sondern dies erfordert auch Flexibilität hinsichtlich der Arbeitsorte.

Das traditionelle Familienbild, das noch bis zum 2. Weltkrieg bestand, gibt es nicht mehr.

Im 2.Weltkrieg waren die Männer an der Front. Die Frauen übernahmen die Arbeitsplätze der Männer. Das setzte sich nach dem 2.Weltkrieg fort.

Die Produktion von immer mehr Haushaltshilfen wie Waschmaschinen, Spülmaschinen usw. erleichterte die die Hausarbeit und schaffte der Hausfrau mehr Freizeit.

Die Frauen fanden mehr Zugang zu den Bildungssystemen.