Eigenen Vater anzeigen?
Hallo. Ich suche Rat von Leuten, die schon ihren Vater angezeigt haben. Ich bin ein 17 Jahre altes Mädchen, habe nie irgendwelche Probleme gemacht und schreibe gute Noten. Trotzdem macht mein Vater mich jeden Tag auf Schlimmste fertig, sagt mir ich bin ein Parasit, gehöre nicht zur Familie, sei unnütz, könne nichts und er wünschte er hätte keine Tochter.. (es gibt noch vieles anderes, nur habe ich jetzt nicht gerade Lust, alles aufzuzählen.) Meine Mutter verteidigt mich nur selten, wenn man etwas gegen meinem Vater seine "Meinung" sagt, wird er nur noch schlimmer. Als er mich gestern wieder als PArasit bezeichnete, sagte ich ihm dass ich seine Tochter sei und fragte ihn warum soetwas sage. Daraufhin rastete er völlig aus, meinte ich solle bloß nicht so rotzig und vorlaut sein, sonst "würde er mir einmal richtig in den A*sch treten". Geschlagen hat er mich zwar noch nie, androhen tut er mir es allerdings fast jeden Tag. Ich habe wirklich genug, ich fühle mich leer und kaputt, nutzlos, ungeliebt. Besteht die Möglichkeit, meinen Vater anzuzeigen?
20 Antworten
Was ist denn das für eine Antwort "lass es lieber"?
Die Wiederholung macht es auch nicht wahrer!
Was Dein Vater da mit Dir macht ist Mißbrauch, auch wenn er nur verbal erfolgt hat er - auch als Erziehungsberechtigter - dazu kein Recht.
Die Frage ist jetzt aber weniger, ob Du ihn anzeigst, sondern wie Du Dich auch dieser Situation befreien kannst. Die Anzeige allein kann ihn nur noch wütender machen. Offensichtlich braucht er Deine Entwertung für sich als Ventil.
Hilft Deine Mutter Dir eigentlich nicht? Oder hat sie selber so große Angst vor ihm, dass sie ihm erlaubt Dich so fertig zu machen?
Du bist 17, was heißt, dass Du schon viele Jahre so behandelt worden bist. Das deformiert Deine Seele und wird Dich vermutlich noch lange begleiten. Dich dagegen zur Wehr zu setzen ist wichtig, damit Du Dich nicht weiter als sein Opfer fühlst. Du hast geschrieben, wie Du ihn angesprochen hast. Das ist erst einmal gut. Aber wenn er immer noch nicht begreift, wie falsch er sich verhält, mußt Du einen anderen Weg finden.
Ich würde Dir raten Dir über ein Kinder- und Jugendtelefon erst einmal Hilfe zu suchen, um eine Anlaufstelle zu finden, wo Du Unterstützung finden kannst. Willst Du das Jahr bis zu Deiner Volljährigkeit noch aushalten oder willst Du raus aus der elterlichen Wohnung? In Deinem Alter bedeutet das nicht automatisch Heim, sondern es gibt betreute WGs in denen Du vielleicht ein Zimmer bekommen kannst.
Viel Glück
Yoolaa
Eine Anzeige würde hier nix bringen - aus Deinen Schilderungen erkennbar sind lediglich Beleidigungen - die sind im deutschen Strafrecht noch die geringsten Straftaten. Beleidigung wird nur auf Antrag verfolgt und auch dann nur, wenn ein öffentliches Interesse an der Strafverfolgung besteht. Das ist hier nicht der Fall, weshalb ein Verfahren totsicher eingestellt werden würde.
Die Polizei ist hier also die falsche Anlaufstelle. Statt dessen solltest Du Dich an das Jugendamt wenden. Die können deutlich mehr machen als die Polizei und bei den Eltern wird es auch viel mehr Eindruck machen.
Ich würde ihn nicht anzeigen, sondern mich einmal an das Jugendamt wenden!
Die sind in solchen Angelegenheiten eigentlich kompetenter und wissen eher, was man unternehmen kann, als die Polizei.
Vielleicht auch die Möglichkeit zu Hause auszuziehne, in eine Wohngruppe o.ä. - da wärest Du diesen Belastungen nicht mehr ausgesetzt. Und mit 18 kannst Du dann so und anders machen, was Du willst. Und auch i diesem Fall würde das Jugendamt den finanziellen Teil klären, sicher auch Deinen Vater "zur Kasse" bitten, aber das könnte Dir dann egal sein!
Mhh.. Anzeigen glaub ich nicht direkt aber wenn's wirklich so schlimm ist such dir erstmal hilfe beim Jungendamt die helfen dir und sagen dir auch was für möglichkeiten du hast.
Ich habe meinen Vater vor zwei Jahren angezeigt, mit 87 Jahren, juristisch hat es nichts gebracht, das Verfahren wurde eingestellt, weil nicht davon auszugehen sei, dass noch eine Gefahr von ihm ausginge oder es zu einer erneuten Gewalttat käme. Für mich persönlich war es das Beste, was ich tun konnte, um das ganze Lügengebäude zu durchbrechen und Klarheit und Abgrenzung innerlich und auch in der Öffentlichkeit gegenüber der Gewalt schaffen: Für sich selbst und die Außenwelt deutlich sichtbar zu machen, dass das eine Straftat war, auch wenn sie nicht mehr geahndet wird! Die gesundheitlichen Folgen begleiten die Betroffenen nämlich ein Leben lang, viele sind gar nicht mehr in der Lage ihr eigenes Überleben zu sichern und je ein normales Leben zu führen.