Eigenes Übergewicht akzeptieren eine Todsünde?

4 Antworten

Der Begriff Todsünde ist hier schon falsch. Das sind die 7 Hauptsünden bzw Wurzelsünden. Aber nicht automatisch eine Todsünde. Zu viel essen und Übergewicht sind für sich alleine überhaupt keine Sünde. War es auch nie. Warum auch? Es sei denn, man isst anderen die Nahrung weg, und lässt sie verhungern. Völlerei an sich ist überhaupt keine Sünde, kann aber zur Ursache werden für echte Sünden. Zu viel zu essen ist aber keine Sünde und erst recht keine Todsünde. Kann aber als Wurzel zu Sünden führen. Das ganze ist eher eine Unmäßigkeit, Unbeherrschtheit, Übertreibung des Sinnlichen. Ein sich beherrschen lassen von materiellen Leidenschaften. Das ist schlecht, eine Vorstufe der Sünde und Weg zur Sünde. Aber das Essen ist kein derart wichtiger Punkt, daß es zur Todsünde werden könnte. Das ist definitiv nicht die katholische Lehre, war es auch nie. Die Sünde ist das, was von Gott trennt. Die Todsünde zerstört die Beziehung zu Gott. Inwiefern soll das denn bitte durch zu viel essen geschehen? Es ist eine Haltung, die sich eher in gewissen leibfeindlichen protestantischen Strömungen findet. Völlerei ist ein Verhaltensfehler, keine Todsünde. Die sieben sogenannten Todsünden sind eigentlich gar keine, waren es nie. Diese Dinge sind aber dennoch falsch, weswegen sie plakativ als Todsünde bezeichnet wurden. Zur Abschreckung. Aber es ist nicht die katholische Lehre, war es nie. Wie gesagt, warum auch?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Das Problem ist, das Völlerei als Todsünde anerkannt wurde, zu einer Zeit in der die Menschen eher hungerten und es immer Menschen gab, die irgendwann starben weil sie verhungerten.

Menschen die Dick sind, sind nicht immer dick, weil sie das absichtlich wollen. Nicht jeder der dick ist schluckt täglich Massen an Essen in sich rein.

Es ist so, das ein dicker Mensch laut dieser Aussage dann gleich als sündiger Mensch in die Todsünde abgestempelt wird. Er ist also dreifach gestraft. Zum einen weil er so aussieht wie er aussieht, zweitens, weil er es nicht ändern kann wenn die richtige Diagnose fehlt und drittens weil er gleich in eine Ecke gestellt und abgestempelt wird.

Zum Glück ist das nur bei den Katholen so.

Laut den Voraussetzungen auf Wikipedia: (....) begeht man also diese Todsünde, wenn es einem "egal" ist oder man möchte, dass man ein ungesundes Übergewicht hat, oder?

Es gibt keinen Menschen der absichtlich dick sein will. Es mag vielleicht Menschen geben die aufgegeben haben in ihrem Kampf, aber absichtlich dick sein will niemand.

Ich weiß wovon ich rede. Ich bin seit über 35 Jahren stark übergewichtig im dreistelligen Bereich. Und ich war in all den 35 Jahren immer auf Diät. Ich war auf Kuren und Co. Weißt du wann ich angefangen habe zu grübeln und die Ärzte auch? Als ich im Krankenhaus auf einer geschlossenen Station bei einem Heilfasten Aufenthalt lag. Es gab 4 Wochen nur trinken. Morgens Tee, Mittags Brühe, abends Buttermilch. Um mich herum die Männer und Frauen haben bis 25 Kilo in der Zeit abgenommen. Ich nicht ein Kilo. Es konnte nichts reingeschmuggelt werden und ich kam in dieser Zeit auch nicht raus. Also konnten die Ärzte es nicht mir in die Schuhe schieben.

Dieser Krankenhausaufenthalt war vor 20 Jahren. Aber erst in diesem Jahr habe ich die Diagnose bekommen die mir geholfen hat einen anderen Weg einzuschlagen um werde nun fast ohne Anstrengung wieder dünner. Ich habe in diesem Jahr schon über 40 Kilo abgenommen.

Einem Dicken sagt man immer hinterher er stopft alles in sich hinein. Und ja es gibt Menschen die machen das tatsächlich. Aber auch bei denen liegt ein Problem zu Grunde warum es so ist wie es ist.

Dieses Nachsagen der Völlerei Sünde ist ein wenig als wenn man gemobbt wird, nur das das Mobben katholisch untermauert wird.


shydeity 
Beitragsersteller
 30.10.2023, 09:26

Tut mir leid, falls du dich angegriffen haben solltest. Hatte deswegen extra Krankheiten ausgeklammert. Freut mich, dass du einen Weg zur Gesundheit gefunden hast und Respekt, dass du trotz Selbstbetroffenheit so über das Thema sprechen konntest.

Also liegt mein Fehler daran, dass ich die Befreiung von den Sünden durch Jesus und psychische Krankheiten/Unregelmäßigkeiten zu wenig in Betracht gezogen habe? Denn dann würden die Voraussetzungen ja teilweise bis ganz wegfallen.

Nein, es ist zwar nicht gerade gesund, übertritt aber keinesfalls Gottes Gebote.

"Gal.5,21" könnte das meinen.

Woher ich das weiß:Recherche