Ehe ohne Liebe?

4 Antworten

Die Frage kann ich mir selber nicht richtig beantworten. Oftmals wird einfach behauptet, dass eine solche von dir beschriebene Ehe oder Beziehung viel sinnvoller und attraktiver sei als die entgegengesetzte Wegwerfgesellschaft, in der man nicht mehr kämpft sondern geht und sich jemand anderen sucht. Ich halte beide Varianten für sehr naiv und selbstzerstörerisch.

Einige Generationen zuvor war es eher üblich beieinander zu bleiben. Die Frauen hatten kaum eine Chance ohne Mann und gesellschaftlich fühlte sich der Mann ebenfalls zur Aufrechterhaltung zum Schein verpflichtet. Aber was bringt es, wenn beide ein unglückliches Leben führen? Völlige Verschwendung.
Das Gegenteil davon, sprich, einfach abzubrechen wenn es mal unbequem ist, ist für mich auch keine Lösung. Eine Beziehung bedeutet Reibung und auch Arbeit. Das bedeutet aber nicht, dass nach mehreren beidseitigen Anstrengungen ein Aufgeben manchmal nicht doch das sinnvollste ist. Ich quäle mich sicher nicht ein ganzes Leben nur um einige Menschen, die die Situation von aussen überhaupt nicht beurteilen können, zufriedenzustellen.
Meiner Schlussfolgerung nach und gemäss dem Resultat zu dem ich gekommen bin, ist die Tatsache, dass ich meine Beziehung durchaus sehr ernst nehme und ich jederzeit bereit bin daran zu schaffen. Gleichzeitig bin ich nicht bereit, kaputt zu gehen. Ich habe auch Verantwortung mir selber gegenüber. Wenn alle Bemühungen scheitern und beide das erkennen, ist es wohl der beste Weg, Freunde zu bleiben aber ohne Beziehung. Wenn nur ein Partner Interesse für den Erhalt der Beziehung zeigt, ist es keine weiteren Einsätze mehr wert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Leben mit tiefen Tiefen und hohen Höhen

Ich kannte mal ein Paar was so in dem gemeinsamen Haus gelebt hat. Die haben einen Kredit für den Hausbau den sie über Jahrzehnte abzahlen müssen zusammen. Und keiner kann den anderen auszahlen, damit man sich auch räumlich trennen kann. Beide haben auch eine Tochter. Ich finde das unverantwortlich gegenüber dem Kind. Das merkt ja, dass die Eltern eine andere Beziehung zueinander haben als andere Eltern. Die leben aneinander vorbei und streiten dann auch wenn sie sich sehen und reden vor dem Kind schlecht voneinander. Was soll das Kind für Bindungserfahrungen machen. Das können nur schlechte sein. Die beiden wissen nicht, was sie ihrem Kind damit antun. Schlimm.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hatte mehrere Langzeitbeziehungen

Ich kenne eine Person, die sich als Versagerin fühlte, wenn ihre Ehe scheitert. Sowas ist sicher eine Angst. Wenn Kinder im Spiel sind wird das ja v a auch super oft derentwegen gemacht. Oft ist es auch einfach Bequemlichkeit. Keiner braucht eine neue Wohnung, der Haushalt muss nicht aufgeteilt werden usw. Wenn keiner das Bedürfnis verspürt weit weg zu gehen oder mit einem neuen Partner zusammen zu leben, machen das manche halt so

Ja ich habe das erlebt, war 20 Jahre zusammen mit meiner Frau, die mir sagte, sie liebe mich nicht mehr. Das Zusammenleben hat aber trotzdem gestimmt, da sie sehr aktiv war und mich ausnehmen konnte über die Jahre, was ich nicht erkannte, da ich ihr die Buchhaltung überliess. Mein Job gab mir wenig Freizeit und so hatte sie einen Superwohnsitz an einem schönen See von über 2500 m2 Land Umgeben mit Pool und allen Annehmlichkeiten und konnte unserem Sohn eine herrliche Jugend bescheren. Bis der Sohn sein Studium abgeschlossen hatte und im Ausland zu leben begann. Dann war sie nicht mehr ausgefüllt, hatte in der Zwischenzeit unser Stadthaus mit eigenem Geschäft geführt und blieb eines Tages einfach dort. Dann kam die Scheidung und die kam mich dann sehr sehr sehr teuer. Dies ist wohl ein Grund dafür, dass man sich oft nicht scheiden lässt, weil zusammen das Geld in der Zeit der Rente doch besser ausreicht, als getrennt.


Dackelpapa  07.05.2023, 11:21

🤣🤣🤣

Willkommen im Club!! Meine hat identisch agiert. Jedoch hat sie mir zum Abschied offenbart:

Ich habe Dich nie geliebt ! Du hast mir 3 Kinder gemacht und immer gut für uns gesorgt, aber jetzt brauche ich Dich nicht mehr.

Das Ausmaß ihres ausschweifenden Lebenswandels vor-und während der Ehe deckt sich jetzt fast 4 Jahre nach der Trennung/Scheidung immer noch weiter auf.

Ich kann nur noch lächeln und verbuche es unter "Lehrgeld" .

Beruhigend zu wissen, dass man nicht alleine so benutzt wurde !!

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