Dreht sich ein Stuhl des Lokführer wenn er in eine Kurve fährt?

3 Antworten

Kurven bei der Bahn sind nicht wie Kurven auf Straßen, sie haben viel viel größere Kurvenradien (wenn Du überhaupt weißt, was das bedeutet). Auf einer Straße würdest Du sagen, die geht geradeaus. Deswegen muß sich der Sitz nicht drehen, der Autositz dreht sich ja auch nicht, wenn Du um eine 90° Ecke fährst.

Die Stühle für den Lokführer sind zwar drehbar (wie Bürostühle), drehen sich aber bei Kurvenfahrt nicht (waurm auch?).


Hala001 
Beitragsersteller
 12.10.2024, 17:09

Das heißt, er schaut bei einer Kurvenfahrt immer gerade aus.erst wenn die Kurvenfahrt vorbei ist, hat er freie Sicht

Stadewaeldchen  12.10.2024, 17:11
@Hala001

Zum einen sind Kurvenradien bei der Bahn relativ groß, zum anderen kann auch ein Lokführer den Kopf drehen. Ein Autositz dreht sich ja auch nicht, trotzdem hat man im Auto die Möglichkeit eine Kurve zu überblicken.

Doktorelektrik  12.10.2024, 18:22
@Hala001

Nein, das ist doch quatsch. Die Kurven sind doch nicht so eng wie bei einer Straßenkreuzung in der Stadt.

Aber: Bei der Bahn wird sowieso NICHT auf Sicht gefahren, sondern stattdessen im Raumabstand.

Alles Gute.

Stadewaeldchen  12.10.2024, 19:10
@Hala001

Ja, kann man so sagen. Bahnstrecken sind in so genannte Blöcke aufgeteilt. Jeder Blockabschnitt ist mit einem Signal gesichert und in jedem Block darf zur gleichen zeit immer nur ein Zug sein.

Doktorelektrik  12.10.2024, 19:10
@Hala001

Nein, die Sicherheit steckt nun mal in der Strecke - es wird auf elektronische Sicht gefahren - geschwindigkeits- und streckenabhängig.

Von früher her gibt es noch die Blockstellen - da ist z.B. der Abstand von 2 fahrenden Zügen größer als der Blockabstand.

Ein Zug wird im Regelfall nicht auf Sicht gefahren - das geht auch gar nicht anders bei den Bremswegen.

Jonboy1003  13.10.2024, 12:50
@Doktorelektrik

Für einen angeblich freien Pufferblock stehe ich aber ziemlich häufig kurz hinterm Zugschluss des Vordermannes :p

Doktorelektrik  13.10.2024, 18:51
@Jonboy1003

Niemals auf der Strecke mit freier Fahrt. Zugsicherung geht stets signaltechnisch vor.

Jonboy1003  13.10.2024, 22:08
@Doktorelektrik

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht ganz, was du genau meinst.

Sobald ein Block befahren wird und der D-Weg zum rückliegenden Hauptsignal frei ist, kann der nachfolgende Zug doch bereits in den direkt rückliegenden Block einfahren, oder irre ich mich da?

Ich kann mir den Sinn eines Blocks, der zwingend zwischen Zugfahrten frei sein muss, nicht erklären.

Doktorelektrik  13.10.2024, 22:20
@Jonboy1003

Das Stichwort ist die rückwärtige Absicherung UND der D-Weg. Wer sagt dir, dass da nicht gleich zu Beginn des Blocks der vorausfahrende Zug (oder Teile davon) stehen? Was meinst du, warum es relativ viele zeitaufwändige Räumfahrten gibt?

Jonboy1003  13.10.2024, 23:10
@Doktorelektrik

Nun, aber genau für sowas gibt es doch den D-Weg, der mit überwacht wird, oder reden wir aneinander vorbei?

Wenn der vorausfahrende Zug zu lang ist oder zu früh hält, sodass der Durchrutschweg nicht mehr gegeben ist, dann sehe ich den Sinn selbstverständlich, dass der rückliegende Block noch nicht befahren werden darf. Im Regelfall ist dies ja aber nicht gegeben und bei Strecken mit teilweise sehr großen Blöcken wäre es ja auch extrem ineffizient, einen ganzen Block zwischen den Zügen freizuhalten, obwohl der nachfolgende Abschnitt zwar noch besetzt, aber bereits durch D-Weg und Vorblock gesichert ist.

Habe mir mal ganz im Laienstil die Skizze auf Wikipedia angeschaut bzgl. des Streckenblocks. Dort ist auch kein zwingend freier Block dargestellt... aber nu - Wikipedia

Die ganzen Räumfahrten kommen wohl eher daher, dass jede zweite Fahrt im deutschen Schienennetz irgendwo eine Rotausleuchtung verursacht und wir mittlerweile wegen der Aktion bei Gifhorn nach einem Übertragungsausfall bis zum nächsten Hauptsignal auf Sicht räumen dürfen - macht ganz viel Spaß nachts auf der KRM.

Doktorelektrik  14.10.2024, 13:42
@Jonboy1003
.....wäre es ja auch extrem ineffizient, einen ganzen Block zwischen den Zügen freizuhalten,........

Doch, genau das wird in der Eisenbahnsicherungstechnik seit weit über 100 Jahren so gemacht. Das nennt sich "Sicherheit", weil "Fahren auf Sicht" eben NICHT bei der Eisenbahn gemacht wird im Regelfall. Die Sicherheit steckt im Fahrweg.

Es werden gesetzlich alle Vorkehrungen getroffen, dass Unfälle ausgeschlossen werden, auch bei menschlichem Versagen. Die Sicherheit liegt in der Hemmung.

Alles Gute.

Er bleibt in der gleichen Position.

Woher ich das weiß:Hobby