Drehstrom - Asynchronmotor, wie funktioniert Schleifringläufer?

4 Antworten

Mal stark vereinfacht.

Den Motor stellen wir uns wie einen Trafo vor. Also der Ständer ist die eine Wicklung und der Läufer die andere. Für das Drehmoment muss die Phasenlage zwischen Läuferfeld und Ständerfeld passen. Das ist beim normalen Drehstromasynchrommotor nciht der Fall. Um die Phasenlage anzupassen werden die Wirkwiderstände in den Läuferkreis eingeschaltet. Bei höheren Drehzahlen müssen die Widerstandswerte angepasst werden.

Die Widerstände sorgen auch für die Drehzahleinstellung. 

Hallo,

Da im Anlauf bei stillstehenden Läufer die Drehzahl zwischen Drehfeld und Läufer der Drehfelddrehzahl entspricht, ist auch die Phasenverschiebung zwischen den Strömen und der Spannung im Läuferkreis sehr groß, so daß das Drehfeld des Läufers zum Drehfeld des Ständers in einem ungünstigen Winkel zueinander stehen und damit das Anlaufmoment eines Asynchronmotors geringer ist als das Nenndrehmoment...

Ein Schleifringläufer besteht aus einer Dreiphasenwicklung (ähnlich wie beim Ständer) in Sternschaltung. Die drei Enden der Wicklung werden zu drei Schleifringen geführt bzw. sind mit drei Schleifringen verbunden. An diesen Schleifringen liegen Bürsten an, an die außerhalb der Maschine 3 ohmsche Widerstände in Sternschaltung angeschlossen sind. Da im Anlauf der Schlupf sehr groß ist, ist auch die Frequenz der Läuferströme gleich der Frequenz der Ständerströme. Entsprechend besitzt die Läuferwicklung einen sehr hohen Induktiven Blindwiderstand. Dadurch kommt es in dieser zu einer hohen Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung, so daß die Pole des Läufers nicht mehr im Winkel von 90° zu den Polen des Ständers stehen. Durch das Zuschalten der Wiederstände wird die Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung geringer und das Anlaufmoment des Motors wird größer.

PS:

Auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt auf dem Alten Markt vor dem Rathaus befindet sich ein Kettenkarussell von 1900 mit einem Schleifringläufermotor mit einem sogenannten Wasseranlasser, also da dient Salzwasser als Anlaßwiderstand für den Schleifringläufer....

Hallo  ElectricDude, wie bereits gesagt ist dies ein Teil der Funktion von Schleifringen. In erster Linie wurden diese, manchmal sehr großen Motoren an schwachen Netzen betrieben. Deshalb hatte jeder größere Motor einen Anlasser mit gekühlten Widerstandsdraht in einem Gehäuse, damit der Anlass - Anfahr Strom so wenig als möglich das speisende Netz  belastete.

Wenn die gewünschte volle Drehzahl erreicht war, wurden am Ende des Anlassvorgangs die Schleifringe - man sagt  kurz geschlossen -  dh. sie wurden miteinander leitend verbunden.

Alles Gute für deine Prüfung