Drainage bei Altbau 50er

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Als erstes müsste man die Bodenbeschaffenheit prüfen. Wenn das Haus in lehmhaltiger Erde steht, ist das Wasserproblem gar nicht zu vermeiden. Nach Regenfällen wird der Rückstau entsprechend groß, weil die Erdschichten es nicht versickern lassen. Auch muss die andere Hälfte mit bearbeitet werden, da es sich ja um einen Baukörper handelt. Wenn Ihr Eure Seite trocken habt, ist das Problem ja nicht beseitigt, so die andere Hälfte noch Wasser aufnimmt. Irgendwann zieht das Wasser kapillarisch in das Mauerwerk hoch und die Durchfeuchtungen sind dann in den ganzen Wänden. Also prüfen lassen. Mit dem Nachbarn reden. Wenn der auch bereit ist zu handeln, alles aufgraben und zwar bei möglichst trockenem Wetter, damit die Wände ablüften können. Dann fachmännisch drainagieren, Kies, Vlies, Drainagerohr, Reinigungsöffnungen, evtl. Pumpenschacht einbauen. Es ist keine Arbeit für Laien, auch wenn Ihr das glaubt, nur so'n bisschen graben und dann gut. Der Preis richtet sich nach Aufwand. Für 2000,-€ ist da nichts zu machen. Kellerfeuchte ist ein gravierender Mangel, der sich im Kaufpreis niederschlagen muss. Sonst lass die Finger von dem Haus. Guck Dir die verpfuschten Neubauten im Fernsehen an. Die Leute sind ruiniert, bevor Sie eingezogen sind. Niemand hilft, wenn kein Geld mehr da ist. Anwälte, Gerichte und Gutachter sind teure Weggefährten, denen Dein Schicksal völlig egal ist.


Gerry09 
Beitragsersteller
 25.12.2013, 07:36

Vielen Dank für die hilfreiche und ausführliche Antwort. Ich glaube, dass ich dann wohl doch die Finger davon lasse. Es könnte sich ja als Fass ohne Boden entpuppen. Ich suche mir lieber was anderes und bin in diesem Punkt nun ein ganzes Stück schlauer...

Da ist beim Kauf Vorsicht geboten – weil es sein kann, dass die aufsteigende Feuchte schon lange hochgekrochen ist, mindestens in Erdgeschoss und dort schon Schaden an den Wänden verursacht hat. Sowas kann kaschiert wurden sein (drüberstreichen und tapezieren) – da müsste wirklich ein Bau-Ing mit Erfahrung und Technik ran und die Nässe in den Wänden messen! (kostet wenige hundert Euro) Dann wäre die Behebung aber sehr teuer!

Wenn die Feuchte nur die Kellerwände betrifft: Selbst dann erkundigt sich man bei 5 Mauermeister und bekommt 5 verschiedene Antworten – ist bei meinem Eltern so gewesen: Noppenfolie, durchlässiger Bitumenanstrich? Oder Kombination? Manche wollen sogar Styropor verkleben, was unsinnig ist denn es muss dampfdurchlässig sein sprich Die Kellerwand muss atmen können!

Deswegen kann man dir auch keinen Preis nennen: Je nach Firma und deren Verfahren kann das mal schnell ums 3-5 fache divergieren. Du brauchst auf jeden Fall den teuren durchlässigen Bitumenanstrich, den Drainagekies vom Containerdienst - sind so 750- 1500 Euro Material. Na einen Meter breit und je nach Keller musst du graben. Wenn du das Aufgraben selbst machen kannst aber dann den dringend empfohlenen Mauermeister nimmst – kommst Du je nach Region zwischen 2500 und 5000 Euro an.


Gerry09 
Beitragsersteller
 25.12.2013, 07:38

Danke für die schnelle ausführliche Antwort. Ist wohl doch ein schwierigeres Thema als ich dachte. Ich lass lieber die Finger davon... Als Laie halt immer schwer den Umfang der Arbeiten zu realisieren.