Double Master Degree vorteilhaft?
Hallo,
An meiner Universität ist es möglich einen sogenannten Double Master Degree zu belegen. Da es wenig Plätze gibt, kommen natürlich nur gute und geeignete Studenten dort hinein, das ist jetzt aber nicht das Thema.
Ich möchte generell wissen, ob es sinnvoll ist an einem solchen Programm teilzunehmen oder ob es nur "Augenwischerei" ist bzw. nur heiße Luft.
In dem speziellen Fall hätte man an der Heimatuniversität zwei Semester naturwissenschaftlich geprägten Unterricht und zwei Semester in Schweden eher Ingenieurwissenschaftlichen geprägten Unterricht.
Abschließend würde man einen Master of Science und einen Master of Engineering haben. Jetzt nochmal die Frage, bringt das einem in der Industrie Vorteile ? bzw. bringt es einem auch für eine etwaige Promotionsstelle Vorteile ? Oder ist es für einen selbst "ganz nett" mal auch im Ausland gewesen zu sein und eben zwei "Titel" zu haben ?
2 Antworten
Zuerst: Das sind keine Titel, sondern akademische Grade. Als akademische Titel werden nur Dr. und Prof. Dr. bezeichnet.
Zur eigentlichen Frage: Schaden kann es erstmal wenig, zwei Master zu haben. Die Frage ist, ob du dann auch wirklich mehr drauf hast. Am Beispiel der Softwareentwicklungsbranche kann ich dir sagen, dass ein M.Sc. oder ein M.Eng. ausreichen würde. Nur, weil du da zwei Abschlüsse hast, würdest du nicht mehr Vorschusslorbeeren haben. Vermutlich ist das Gegenteil der Fall.
Falls du einen akademischen Weg einschlagen willst, musst du früher oder später sowieso promovieren. Ob du da mit ein oder zwei Mastern ins Rennen gehst, dürfte egal sein.
Das Jahr Schweden allerdings kann keinesfalls schaden. Auslandsaufenthalt ist immer super. Egal, ob in der Industrie oder im akademischen Umfeld.
Mein Tipp: Wenn du aus Schweden was inhaltlich Wertvolles mitnehmen kannst, versuche, am Programm teilzunehmen. Wenn es nur im Abschluss-Hascherei geht, lass es. :)
Na dann :)
Ich mag ja keine pauschalen Feststellungen, aber ein Auslandsaufenthalt ist immer förderlich, sei es akademisch oder im Sinne von Lebenserfahrung. Und wenn es auch noch ein Programm gibt, das dir einen Rahmen schafft und das dich organisatorisch unterstützt: mach es!
Wenn zwei Titel besser sind, müssten drei doch noch besser sein??
Was suchen Arbeitgeber? Motivierte, intelligente Leute mit vernünftigen Grundkenntnissen und Durchhaltevermögen, die Sie auf einen anspruchsvollen Job einarbeiten können. Wieviele Abschlüsse braucht man dazu?
Und was sprechen Stellenanzeigen??
Stellenanzeigen sprechen wie immer, viel zu wenig Jobanzeigen, für viel zu viele Bewerber. Aus dem Grund muss man ja durch irgendetwas herausstechen. Sei es mit guten Noten, wobei das schon viele haben, sonstigem Engagement, Praktika und eben auch solchen "Veranstaltungen", die auch nicht jeder machen darf und zusätzlich ein Jahr im Ausland, wobei das auch viele haben.
Wenn zwei akademische Grade besser sind, müssten drei doch noch besser sein?? Auch wenn ich Denke, dass du das ironisch gemeint hast, so stimmt es doch. In der Arbeitswelt wird selektiert ohne Ende, bei der Arbeitsmarktlage, die in Zukunft eher noch schlechter aussieht, muss man tuen was man kann, um nicht in der Maße unterzugehen, wenn man einen halbwegs interessanten und dazu noch gut bezahlten Job haben möchte.
Ja, aus der Masse rausstechen ist schon angesagt. Aber wie wäre es mal mit Substanz?? Mit drei flüssigen Fremdsprachen, oder einer ziemliche exotischen Fremdsprache, mit Qualifikationsnachweisen, wie sie sonst nur Berufstätige haben z.B. Projektmanagement oder Qualitätsmanagement oder was sonst in Deinem Metier üblich ist oder oder ...
Ich kenn genügend Absolventen, die sind mit einem Bachelor mit Kusshand genommen worden, weil das Studium praxisorientiert war, die Persönlichkeiten ok waren, einige Zusatzkenntnisse da waren und einiges an Berufspraxis schon zu sehen war. Das wollen die Arbeitgeber sehen und nicht noch ein akademisches Zettelchen!
Zuerst ;-), daher hab ich Titel auch in "" gestellt, ich weiß, das dies kein Titel ist, hab aber aus, in retroperspektivischer Betrachtung, keine Ahnung warum ich nicht gleich akademischer Grad geschrieben habe.
Ansonsten war/bin ich auch skeptisch, was das "Mehrwissen" angeht. Prinzipiell wäre das Ganze im Bereich der Materialwissenschaften, der hier in Stuttgart naturwissenschaftlich geprägt ist und in Schweden an der Universität eher im Ingenieurbereich. Der Auslandsaufenthalt hat für mich auch einen sehr hohen Stellenwert und ist an sich fast wichtiger als die eigentlichen zwei Abschlüsse auf dem Papier.