Diesel auf Kurzstrecke?
Hallöchen,
ich habe ein kleines Problemchen. Ich werde voraussichtlich (wenn nichts dazwischen kommt) eine neue Arbeitsstelle anfangen. Diese beträgt nun pro Strecke 8,4 km. Vorher bin ich immer 22 km pro Strecke gefahren.
Nun ist das ja schädlich für den Diesel auf Dauer. Ich werde mein Auto aber nicht abgeben.
- weil ich den erst seit Sommer letzten Jahres habe
- ich liebe dieses Auto. Es ist mein traumauto
- ich habe einen sehr guten Preis gezahlt
Was soll ich denn nun machen? Vielleicht gibt es Tipps auf diesen Kurzstrecken, die das Auto nicht verrecken zu lassen?
Mit dem Fahrrad durch den Wald wären es 20min. Aber unser Wald ist so durch löchert und alles. Ich glaube da würde ich mich eher rädern. 🙉
6 Antworten
Da gibt es keine sinnvolle Lösung außer der mit dem Fahrrad.
Also, du wirst wohl zwei Probleme haben.
Problem 1 ist die Ölverdünnung. Hier verhält es sich so: Jeder Verbrennungsmotor, egal ob Benzin oder Diesel, hat eine Kaltstartanreicherung, fettet also das Gemisch an, um Kondensationsverluste auszugleichen. Ein Teil des Kraftstoffes gelangt in an den Kolbenringen vorbei ins Öl und verdünnt dieses. Jetzt ist es aber so, und daher kommt die Weisheit mit "Diesel mag keine Kurzstrecke":
- Benzin hat eine abwaschende Wirkung und ist somit im Öl weitaus schlimmer, als der leicht schmierende Diesel. Allerdings ist Benzin relativ flüchtig und verdampft schnell wieder. Bei Ultrakurzstrecken wie "Rentner fährt nichts anderes mehr, als zum 1km entfernten Supermarkt und zurück" bekommt man ein ziemlich mieses Benzin-Öl-Gemisch, das den Motor deutlich stärker ruinieren kann, als jedes Diesel-Öl-Gemisch. Das, was die Meisten allerdings unter Kurzstrecke verstehen, wie 10km, wird aber schon wieder unkritischer, weil hier Temperaturen entstehen (zumal ein Benziner aufgrund des schlechteren Wirkungsgrades wärmer wird, also mehr chemische Energie in thermische statt kinetische Energie umwandelt), die das Benzin wieder verdampfen und die entstehenden Dämpfe durch die Kurbelgehäuseentlüftung in den Verbrennungskreislauf gelangen lassen.
- Diesel wird weniger schnell warm, bleibt also länger in der Kaltstartanreicherung, mehr Diesel gelangt ins Öl. Diesel schmiert zwar etwas, aber bei weitem nicht so gut wie Öl. Zu viel Diesel im Schmierstoff schadet dem Motor. Außerdem braucht Diesel höhere Temperaturen, um wieder zu verdampfen. Somit ist das Problem der Ölverdünnung bei Diesel größer, weil man länger braucht, um das Diesel wieder raus zu bekommen.
Das zweite Problem ist der Partikelfilter:
- Benziner hatten lange Zeit so etwas nicht, moderne Direkteinspritzer haben mittlerweile einen, aufgrund der Tatsache, dass Direkteinspritzer ebenfalls zum Rußen neigen und der Ruß sogar noch feiner und lungengängiger ist, als der von einem Diesel. Die Temperaturen zu erreichen, in dem der Ruß zu unschädlicher Asche nachverbrennt, dürften schneller erreicht werden, da ein Benziner halt schneller warm wird und generell höhere Abgastemperaturen hat.
- Diesel haben schon länger einen Partikelfilter und der braucht eine gewisse Zeit auf gewisse Temperaturen, um entweder rein durch Abgastemperaturen oder durch etwas Nachhilfe (Diesel im Abgastrakt nachverbrennen) den Ruß zur Asche nachzuverbrennen. dafür musst du erst mal auf die Temperaturen kommen.
Da jedes Auto aber ein gemischtes Fahrprofil, also mal Kurzstrecke und mal Langstrecke, abhaben können muss, ist die Lösung ganz einfach: Plane Wochenend-Ausflüge weiter von zuhause weg ein, sodass du das Auto alle zwei Wochen mal richtig schön weit ausfährst, mit konstant 120 im höchsten Gang schön auf Temperatur bringen und halten.
Ein Dieselmotor dĂĽrfte nach dem Kaltstart aber immer noch magerer laufen als ein Benziner der warm gefahren ist
aral ultimate tanken wegen des geringen biodieselanteiles. Wegen der oelverduennung, abgebrochenen Regenerationen, öfters mal einen Ölwechsel machen. Ich additiviere zudem mit ceratec und Motor protect zusammen ca 13 Prozent (7/5) um die Mischreibung zu reduzieren . Habe einen wagen, der bekannt für kurbelwellenlagerprobleme ist.
Jedes Auto hasst Kurzstrecke auch ein Benziner. Das ist eine veraltete Ansicht daĂź nur der Diesel das nicht mag.
Fahr den hin und wieder Mal aus. Am Wochenende ab auf die Autobahn und nen Ausflug machen. Das bläst die Rohre frei.
Genau das Vollgas fahren ist hier auch keine Lösung. Die komplette Abgasreinigung inkl DPF Regeneration funktioniert unter Volllast nicht wirklich
Diesel verkaufen. Selbst die 22km waren schon grenzwertig
Viel zu wenig fĂĽr einen Diesel. Unter 25-30.000km absolut nicht lohnenswert. Das Ă–l ist nach 15-20km erst wirklich betriebswarm.
Ist fĂĽr einen Diesel mit Partikelfilter immer noch recht wenig. Insbesondere, wenn diese Laufleistung ĂĽberwiegend durch Kurzstrecken zusammenkommt. Damit machst du dir den DPF auf Dauer kaputt.
Im ganzen Jahr komme ich auf gute 18t km