Die Sache mit den Obdachlosen ; Geld?

Nein, auf keinen Fall! (Warum?) 50%
Manchmal 36%
Die Sache mit den Drogen... Ich gebe ihnen Essen/Kleidung/etc. 14%
Ja, ich gebe gerne Geld (Betrag?) 0%
Ich lade manchmal ein (Warum?) 0%

14 Stimmen

9 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Manchmal

Man weiß nicht, warum derjenige obdachlos ist und wie es ihm geht.

Meines Wissens hat man ein Recht auf 10€/ Tag, die man sich im Sozialamt oder so abholen kann. Also, täglich neu. In bar.

Zudem ist es meines Wissens so, dass man tagsüber nicht in den Obdachlosenheimen sein darf, eventuell aber in anderen Anlaufstellen.

Jetzt gehe bitte mal mit 10€ raus und bleibe den gesamten Tag draußen! Du hast nichts mit, kein Brot von Zuhause, keine Thermoskanne, selbst, wenn du passend gekleidet bist, wird es irgendwann schwierig, gerade bei kalten Temperaturen oder Nässe, aber auch bei großer Hitze. Du kannst nicht mal eben Duschen gehen. Du kannst dir Mineralwasser vom Discounter holen, aber alles andere an Essen ist schon mal teurer, weil du es nicht kochen kannst, nicht auf Vorrat zubereiten, nur das kaufen kannst, was du direkt verzehren kannst. Also: An Ständen, in Burgerläden etc., in Bäckereien, fertige Sandwiches, ggf. fertiges Obst (davon wird man aber auch nicht satt). Also wird es deutlich teurer, als wenn du zu Hause etwas zubereiten könntest. Dazu kommen noch andere Bedürfnisse, z.B. brauchst du einen Regenschirm, neue Handschuhe, warme Socken usw. Hautcreme usw. Da sind die 10€ schnell weg. Und der Tag ist lang und langweilig und auch anstrengend, weil du oft nicht irgendwo lange warm sitzen kannst.

Von daher finde ich es gerechtfertigt, etwas zu geben, wenn man kann. Zur Zeit können leider immer wenige.
Ich sehe immer wieder Menschen, obdachlose und einfach arme, vor Supermärkten betteln, nicht um Geld, sondern um günstiges Gemüse oder so. Manchmal fragen sie nach dem Pfandgeld. Oft sind es ältere Menschen. Da ist also eine echte Not, die früher nicht so stark sichtbar oder verbreitet war.

Ich würde es so machen: Wenn ich etwas geben möchte, würde ich mir den Betrag in Münzen morgens in die Tasche stecken oder in Scheinen (5€-Scheine etc.) und das dann aus der Hosen- oder Jackentasche geben. Mehr hätte ich dann nicht.

Nicht so schön fände ich es, Centbeträge zu geben (Restgeld), denn die werden nicht überall angenommen und können nicht immer gewechselt werden. Also mindestens 50 Cent sollten es mMn schon sein.

Einladen ist so eine Sache. Das mag nicht jeder und das kann auch nicht jeder. Dann redest du mit demjenigen und der sagt dir, dass er keinen warmen Platz zum Schlafen hat oder keine Winterjacke und dann fühlst du dich evtl. verantwortlich, das jetzt zu regeln, obwohl das über deine Komfortzone hinaus geht.

Wenn man kann, sollte man einen ordentlichen Betrag geben (2€, 5€, 10€), weil der Betroffene damit eher etwas anfangen kann als mit Restgeld-Cents. ABER: Das kann auch dazu führen, dass man ständig wieder angesprochen wird und nach immer mehr Geld gefragt wird! Mir ist das mehrfach passiert, bis ich an bestimmten Orten grundsätzlich kein Geld mehr gegeben habe und sagte, ich hätte keines mehr. Das natürlich traurig für diejenigen, die sich auch über kleine Beträge gefreut haben, aber wir waren irgendwann bei "gehen nicht auch 10€?" - fast täglich!


DanielBerger997  10.05.2023, 19:45

Es ist eigentlich schon schlimm genug, daß es in einem der reichsten Länder des Sonnensystems Bettler, Altersarmut, Hunger und Verzweiflung gibt. Stattdessen vernichten wir Lebensmittel, damit die Preise nicht fallen oder kippen Milchpulver ins Mehr, weil das MHD naht.

JoMustard 
Beitragsersteller
 10.05.2023, 18:39

Ja, über die Anlaufstellen und das Tagesgeld hab ich auch schon gehört

Manchmal

Manchmal, ist übertrieben, aber ich habe auch schon was gegeben. Ich gebe selten etwas, weil es sowas wie ein "gesellschaftliches Tabu" zu sein scheint, man will sich ja nicht als Moralapostel wichtig tun. Ich finde, die Leute sollten vom Staat besser unterstützt werden, statt Betteln zu müssen. Soweit ich weiß, bekommen sie täglich irgendwas um die 10 Euro, die sie sich auch täglich abholen müssen. Ich selbst würde lieber verhungern, als mich so zum Affen machen zu müssen.

Ich hab vor 3 Jahren, noch vor Corona, einem 16- oder 17jährigen Jugendlichen ein paar Winterschuhe, Socken usw. gekauft. Mit Flipflops war es kalt im Schnee. Die Verkäuferin war ganz konsterniert bei unserem Anblick. Nach einem Kaffee beim Bäcker nebenan trennten sich unsere Wege wieder. Ich verstand seine Sprache nicht.

Er scheint irgendwie die Kurve gekriegt zu haben. Der Typ stand letzten Oktober in Zimmermannstracht (glaub ich) vor mir und sprach besseres Deutsch als ich. Er macht eine Lehre und da gehört die Dachlattung dazu. Er fragte noch, wie er mir das Geld zurück zahlen könne. "Beim nächsten Mal..." und wünschte ihm wieder alles Gute.

Ich gehe mit der Geschichte nicht hausieren. Sie viel mir wieder ein, als ich die Frage las. Wer weiß, für was es gut war...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich lese viel und fast alles.

JoMustard 
Beitragsersteller
 10.05.2023, 18:49

Die Story is ja mal mega geil

jezzmic  29.01.2024, 02:39

RESPEKT!

Nein, auf keinen Fall! (Warum?)

Mehrfach konnte ich beobachten, dass Geldspenden umgehend in Alkohol umgesetzt wurde. So etwas unterstütze ich nicht. Mal ein belegtes Brtötchen oder eine Bratwurst - ok. Aber kein Geld mehr.

Gilt gleichermaßen für Tickets im ÖPNV - die werden umgehend verkauft für Alk.

Im Übrigen gibt es ja auch reichlich Hilfsmöglichkeiten für Obdachlose.


JoMustard 
Beitragsersteller
 10.05.2023, 18:32

Ja, das versteh ich, Danke

Wenn sie um Geld bitten und du nicht weißt, was er damit machen wird dann nimm ihn mit zum Bäcker o.Ä.

Wenn du kein Geld hast setze dich dazu und spende ihm Zeit.


JoMustard 
Beitragsersteller
 10.05.2023, 18:31

Ja, so versuch ich es auch zu machen, vor allem im Winter, Danke