Die Ideologie des NS-Regimes erklärt?
Mir ist bewusst, dass die Rassenideologie auf keiner wissenschaftlichen Tatsache beruht. Dennoch ist es auch so nicht wirklich zu verstehen bzw. herrscht wohl oft Verwirrung. Was bedeutete genau "arisch". Wirklich blond, groß, blauäugig? Oder enfach nur Europäer und kein Jude? Oder Deutsche? Und was dachten sie über Nichteuropäer oder dunkelhäutige Menschen? Was war ihre "Hierarchie" in dieser Hinsicht?
Also sprich, wer war jetzt genau für sie am "wertvollsten", wer war neutral, und wer weniger?
4 Antworten
Schwierig. Die Nazis tat sich selbst schwer, ihren Rassismus zu formalisieren.
"Vordenker" waren Rosenberg und ein Rudolf von Sebottendorf (sein Name war eigentlich eher Adam Glauer) von der Thule-Gesellschaft. Davor gab es Rassisten wie Liebenfels, die in "Herrenmenschen" und "Untermenschen" kategorisieren wollten.
Das System war auch insoweit unklar, als dass mehrfach neue Begriffe und Systemlogiken eingeführt worden sind, wie etwa "deutschen Blutes", Nichtjude etc. Dann gab es Zwischenklassifizierungen wie Kulis, Fellachen etc. Äußere Merkmale funktionierten nicht gut, weil Hitler nicht wirklich "nordisch" aussah. Mitunter wurden Religionsmerkmale hinzugezogen. Eine wirkliche klare Systematik gab es nicht, außer dass Jude und Arier sich gegenseitig ausschließen würde. Bisweilen wurde der Begriff Arier vermieden oder selbst-referenziell definiert.
Im Ergebnis konzentrierte es sich auf ein überhöhtes Selbstbild als "Arier" und auf die Herabstufung von Juden außerhalb der Mitmenschen. Menschen wie Afrikaner wurden teilweise als weniger wert behauptet, teilweise waren sie auch Verbündete, entsprechend dann nicht ganz so herabgewürdigt. Ähnlich bzgl. Asiaten, auch insoweit bestanden Beziehungen dorthin, welche eine grobe Pauschalverurteilung hinderten. Aber ansonsten lief es auf eine Teilung in Arier oder Nordische mit den Germanen als "führende" Gruppe hinaus, in Juden als angebliche Feinde der ersten Gruppe, und dazwischen recht unkontrolliert nach purer unsteter Nazi-Willkür vom MItmachenlassen bis zum Töten.
Dieses Bild erklärt relativ viel.

Das ist völlig unwichtig - man muss Wissen, das diese Leute debile Schwätzer waren und das nichts, was sie von sich gegeben haben es wert ist, sich darüber übermäßig Gedanken zu machen.
Wichtig ist, bei allen solchen Leuten, das man sich Gedanken darüber macht, was nicht gesagt werden konnte. Die Auslassungen sind genau das, was ein Echo schafft und Beachtung verlangt.
Damals war Rassenkunde ein Teilbereich der Anthropologie. Groß, blond und blondäugig bezieht sich auf die „nordische Rasse“, über die Rassentheoretiker wie Hans F. K. Günther und Egon von Eickstedt schrieben. Mit „Ariern“ waren die „Rassen“ gemeint, aus denen sich angeblich das deutsche Volk (und die anderen europäischen Völker) zusammensetzen.
Die „nordische Rasse“ war für die Nationalsozialisten am wertvollsten.