Der Trafikant?

2 Antworten

Schau mal in der Artikel der Wikipedia hinein:

z.B. "Der siebzehnjährige Franz Huchel aus Nußdorf am Attersee führt bisher ein recht beschauliches Leben. Er muss nicht wie seine Altersgenossen in einem Salzstollen des Salzkammerguts oder auf einem Bauernhof arbeiten, sondern hat viel Zeit für seine Träumereien, da seine alleinstehende Mutter von dem reichen Sägewerks- und Holzfabrikbesitzer Alois Preininger als dessen Geliebte regelmäßige Geldzuwendungen erhielt. [...] Frau Huchel kann ihren Sohn allein von ihrem Lohn als Kellnerin nicht mehr ernähren und schickt ihn zum Arbeiten nach Wien."

Fühlt Franz Verantwortung?

"Franz bleibt allein in der Stadt zurück. In der Nacht zum 7. Juni entfernt er von einem der drei Fahnenmasten vor dem Wiener Gestapo-Hauptquartier die NS-Fahne und hisst Trsnjeks einbeinige Hose, die wie ein Fingerzeig oben in der Luft weht. Am nächsten Morgen tauchen die Gestapo-Beamten, die auch Trsnjek verhafteten, bei der Trafik auf. Franz hängt seinen letzten Traumzettel auf und wird unmittelbar danach verhaftet.  [..] Der Roman endet nach einem Zeitsprung von sieben Jahren am 12. März 1945. Anezka sucht Franz Huchel vergeblich in der geschlossenen Trafik. Nur ein vergilbter Zettel mit dem Beginn seines letzten Traums klebt noch an der Auslagenscheibe. Es ist der Zettel, den Franz kurz vor seiner Verhaftung an die Trafik anhängte. Anezka reißt den Zettel ab und hört, während sie an der Votivkirche vorbeigeht, das Dröhnen der alliierten Bomberverbände, die an diesem Tag den schwersten Angriff auf Wien fliegen."

Geht es hier irgendwo um Verantwortung?

Der Roman spielt zur Zeit des Nationalsozialismus. Vor diesem Hintergrund muss der Roman interpretiert werden. Franz Huchel macht in mehrfacher Hinsicht einen Reifungsprozess durch. Insbesondere hat sein Einsatz für Otto Trsnjek, den Trafikanten, viel mit Verantwortung zu tun ... auch wenn zu guter Letzt jugendlicher Leichtsinn zur Verhaftung führt.