der tod macht mich wahnsinnig

6 Antworten

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Warum soll das niemand verstehen? In unserer Gesellschaft ist es nur schwer über das Thema zu reden oder zu schreiben. Das siehst Du hier ja schon an den Antworten.

Ich möchte Dir empfehlen ein Erinnerungsbuch zu schreiben. Da kannst Du Bilder rein machen, Gedichte oder was Du willst. Ich wünsche Dir dass Du am Ende bereit bist in Liebe loszulassen. Unser Schmerz bezüglich Tod entsteht aus dem erlebten Verlust. Der geliebte Mensch ist aber doch noch in den Gedanken, der Erinnerung, im Herzen. Damit ist er nicht vollkommen tot sondern nur nicht mehr da. Das ist ein großer Unterschied.

Ansonsten nimm Dir die Zeit die Du brauchst um richtig zu weinen. Wie lange Deine Trauer dauert kann Dir niemand schreiben oder sagen. Trauerarbeit gehört nicht in Psychotherapie. Sie ist normal, Teil unseres Lebens, unserer Gesellschaft. In anderen Gesellschaften ist sie unbekannt da dort ein anderes Verständnis von Leben und Tod ist.

Wenn Du mich fragst leben wir in einer schrägen Gesellschaft. Ich habe mein Kind z.B. früh verloren. Da gibt es Menschen welche mir ernsthaft erzählen wollten sie wären nie auf die Idee gekommen dass dies für mich ein großer Schmerz sein könne da sie es selbst noch nicht erlebt hatten. Da gibt es Menschen die halten ihre Kinder und Enkelkinder von mir fern wenn sie davon wissen aus falsch verstandener Rücksicht. Über den Verlust meines Opas habe ich bis heute mit keinem Menschen geredet. Wäre sinnlos. Und auch über die anderen Verluste rede ich nur wenn es sich nicht umgehen lässt. Mittlerweile mache ich mir ernsthafte Gedanken wie sich jeder Hinweis auf solche Verluste umgehen lässt denn auf die Reaktionen dieser Gesellschaft kann ich dankend verzichten. - Womit ich ausdrücken will: Wir sind auch abhängig von unserer Umwelt. Und diese geht nach meiner Erfahrung bemerkenswert mit dem Thema um. Das belastet dann noch zusätzlich, behindert eine anständige normale Trauer. Lass Dich nicht abhalten. Trauere in Deiner Zeit so lange wie Du es brauchst. Das ist normal.

Ich verstehe dein Problem ,denn ich habe vor 4 Jahren auch eine geliebte Person verloren.Nun ja ich habe mich vor der Beerdigung gedrückt weil ich angst hatte zu weinen was eigentlich bei einer Beerdigung üblich ist.Doch habe mich nicht getraut hinzugehen.Ja seitdem habe ich mich damit abgefunden was damals passiert ist.Wir verlieren alle mal einen geliebten Menschen und müssen leider damit Leben,aber wir müssen auch auf dem Boden der Tatsachen bleiben .Wenn du wirklich weißt das ein geliebter Mensch von uns geht dann rede mit ihm darüber.Reden hilft wirklich!Teile deine Gefühle mit der Person die du liebst ,denn nur die kann den Schmerz und die trauer in dir fühlen.

MFG Speed1

Eigentlich ist das ganz normal was du momentan denkst und fühlst. Es ging mir nicht anders . Der eine brauch halt mehr Zeit um seine Trauer zu verarbeiten und der andere halt weniger. Meine Mama ist seit fast 20 Jahren Tod und es tut immer noch weh:-(. Aber das leben geht weiter .Mach nicht den Fehler alles in dich reinzufressen. Sprich mit deiner Therapeutin oder einer guten Freundin ,das wird dir am meisten helfen. Habe erst letztes Jahr meinen Vater verloren und es tut immer noch weh. Und ich bin schon 47 Jahre alt. Wenn jemand aus der Familie stirbt ist es egal wie alt man selber ist , sterben Angehörige tut es immer weh. Also lass den Kopf nicht hängen, es geht immer irgendwie weiter. LG und alles Gute

Les mal das Buch von Domian Interview mit dem Tod, er interviewt praktisch den Tod.

Außerdem waren wir alle wahrscheinlich schon tot, als wir nicht geboren waren,so schlimm war das ja auch nicht.

Schreib deine Gedanken einfach auf, das hilft. Man soll seinen Problemen nicht ausweichen, so wie du das im Moment tust. Außerdem, geht es ihnen da, wo sie jetzt sind bestimmt besser ;)