Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein. Wie ist dieses Zitat von Stephen Hawking zu interpretieren??

13 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Arnstaedter,

ein schöner Spruch des gerade Verstorbenen.

Das bedeutet für mich, dass jeder Mensch offen und neugierig bleiben sollte und sich darüber bewusst werden muss, dass sich Wissen täglich erweitern und/oder verändern kann.

Vor allem ist der Stillstand fatal und niemand sollte sich einbilden, dass er bereits alles weiß, was es an Wissen in der Welt gibt.

Beobachte mal Kinder: sie erforschen ihre Welt, sie fragen, sie probieren. Kindern ist klar: ich weiß nicht viel, ich muss etwas lernen. So entsteht Wissen: aus dem Wissen um die eigene Unkenntnis.

Wenn du glaubst (Illusion), dass du etwas weißt, dann ist die Tür zur Erkenntnis verschlossen. Du musst ja kein Wissen mehr erwerben, weil du glaubst, zu wissen. Damit bleibst du - beruhend auf einem Irrtum - unwissend.

Erst wenn du selbst annimmst oder erkennst, dass du unwissend bist, besteht die Möglichkeit, Wissen aufzunehmen. Das muss nicht sein, du kannst dich auch entscheiden, unwissend zu bleiben. Aber es ist eine Chance.

Damit meint er dass Menschen die Denken sie seien Schlau nicht Schlau sind sondern dass dies eine Illusion ist die sie denken und es in wirklichkeit nicht stimmt

Wenn man etwas nicht weiß, dann kann man anfangen über die Lösung nachzudenken und versuchen etwas gegen das "Nichtwissen" zu tun.

Wenn man aber glaubt etwas zu wissen, dann fehlt natürlich der Antrieb weiter darüber nachzudenken.

Stephen Hawking war ein herausragender Naturwissenschaftler. Das Zitat bezieht auf die grundlegenden Prämissen der Naturwissenschaft in Abgrenzung zum Glauben.

D.h. in der Naturwissenschaft muss jedes "Wissen" jederzeit hinterfragt werden können. Gläubige Menschen dagegen sind sich ihres Wissens sicher und sehen es als ewig und unveränderbar an (letztlich hat ja der jeweils zuständige Gott die Fakten an den diensthabenden Schamanen übersandt und der hat sie für die Nachwelt aufgeschrieben). Darum können Glaubende ultimativ keine guten Naturwissenschaftler sein, weil ihre Dogmen nicht hinterfragbar sind.


Viktor1  15.03.2018, 14:20
Darum können Glaubende ultimativ keine guten Naturwissenschaftler

was hast du da für einen Quatsch raus gelassen. Logik-Note 6.

Glauben ist eine andere Kategorie als Wissen. Auch gläubige Wissenschaftler (dies waren die Meisten) hinterfragen das "Wissen", oft mehr als Wissenschaftsgläubige, welche ihr angelerntes "Wissen" als Fakt nehmen. Blindgläubige gibt es überall.

1
PeterJohann  15.03.2018, 22:40
@Viktor1

Was hast Du Dummerchen denn für Noten zu vergeben :)

Es gibt hinreichend Studien, die belegen das Naturwissenschaftler weit überwiegend nicht-religiös sind. Je nach Herkunftsland sind die Unterschiede zwischen anonymen Umfragen und öffentlichen recht frappierend.

Rein anekdotisch: Aus meinem persönlichen Umfeld (und dem meiner Kinder) gibt es keine religiösen Naturwissenschaftler.

Religion scheint bei gelernten Naturwissenschaftlern nur dort vorzukommen wo das Intellekt nicht ausreicht in der Wissenschaft zu reüssieren.

Natürlich ist "Glauben" eine andere Kategorie als "Naturwissenschaft", wobei "Wissen" im Sinne von unveränderlicher "Gewissheit" die Grundlage des geistig selbstbeschränkenden Glaubens ist.

"Wissen" im naturwissenschaftlichen Sinn ist nie Gewissheit, muß jederzeit anzweifelbar und falsifizierbar sein und ganz bestimmt nicht durch höhere Autorität verkündet werden.

"Wissenschaftgläubig" ist ein inhärent idiotischer Begriff aus dem Standardrepertoire zum Rückzugsgeplänkel der Religiösen (der durchsichtige Versuch Naturwissenschaft auf ihre Ebene herunterzuziehen).

0