Der Gottesbegriff nach Auschwitz?

2 Antworten

Die Vernichtung des Judentums galt nicht der jüdischen Religion, sondern nur der jüdischen Nation. Die Nationalsozialisten waren keineswegs gläubig. Sie bedrängten ebenfalls Katholiken und Protestanten.

Ich muss hier allgemein kritisieren, dass alles bei Auschwitz festgemacht wird. Das wird so langsam zur Manie. Trotz des Nationalsozialismus war der Glaube präsent. Die Juden konnten ihren Glauben nicht mehr ausüben, da sie in den Focus der Massenvernichtung gerieten (Stichwort: Wannseekonferenz).

Gerade im Rheinland gab es innerhalb der katholischen Kirche geäußerte Wider-stände gegen die nationalsozialistische Politik. Nicht umsonst waren Geistliche mit Predigtverboten belegt. Nur in wenigen Fällen traute sich die GESTAPO Geistliche ins KZ zu sprerren. Man wollte den Widerstand innerhalb der Gläubigen klein halten. Auch wollte man die Beziehungen zum Vatikan nicht belasten.

In Auschwitz ist der Glaube keineswegs gestorben. Dieser Ort stand dagegen für neue Herausforderungen. Nach dem Kriege erlebte die Religion in Westdeutschland einen neuen Aufschwung. Die Kirchen waren wieder voll. Die Zahl der Internate stieg gewaltig. Gerade in katholischen Gebieten gab es Bildungsdefizite gegenüber den evangelischen Bevölkerungsgruppen.

Die Rede kenne ich nicht, kann daher nur allgemein was dazu sagen. Bei den Juden war der Glaube tief verwurzelt, Gottes auserwähltes Volk zu sein und laut Bibel unter seinem besonderen Schutz zu stehen. Im Alten Testament AT gibt es ja auch reichlich Geschichten, wie Gott sein Volk unterstützt, wie z.B. beim Auszug aus Ägypten und noch bei vielen weiteren Gelegenheiten.

Dieser unbedingte Gottesglauben wurde in den KZs schwer erschüttert und viele Juden fielen danach von Glauben ab. Sie wollten einfach nicht mehr glauben, dass es einen solchen sie beschützenden und allmächtigen Gott gibt, denn wenn es den gäbe, hätte er den Holocaust nicht zulassen dürfen und aufgrund seiner Allmacht verhindern können.