Depressive die austherapiert sind?

3 Antworten

Ich hatte einmal mit so einem Fall zu tun - der bekam damals die Empfehlung, Grundsicherung zu beantragen, mehr nicht. Arbeitsagentur und Psychologe haben ihn fallen gelassen. Er war um die 20, wollte weder "Tabletten schlucken" noch in eine Behindertenwerkstätte gehen - daraufhin schrie ihn der Psychologe an und die Kaffeetrinker von der Arbeitsagentur reagierten verschnupft und entließen ihn. Seine Familie hatte ihn aufgegeben und als Simulant und Versager gebrandmarkt. Ich habe ihn dann als Ehrenamtlicher eines kirchlichen Bildungsträgers "geerbt".

Er war mit seiner Lage und den Optionen nicht zufrieden, hat die Sache mit der Hilfe Ehrenamtlicher, die ihn halbwegs aufbauten, selbst in die Hand genommen, suchte sich einen Minijob, den er psychisch bewältigen konnte, hat Führerschein gemacht, dann Abi nachgeholt und arbeitet heute im Medienbereich meines Wissens nach nicht erfolglos (ich habe seit Jahren keinen Kontakt mehr, aber man hört dies und das von Leuten, die ihn noch gelegentlich treffen). Es scheint zu klappen.

Es mag aber auch Leute geben, die daran zugrunde gehen oder aber tatsächlich als Sozialfall enden, bis sie eines Tages als Invalide in Frührente gehen können. Wieder andere lassen sich für die Behindertenwerkstätte breit schlagen, es gibt diese und jene Vita.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Endweder die kriegen die kurve. Lernen damit umzugehen/zu leben. Oder sie sterben.

Das sind wohl die optionen. Ich kenne durchaus eine person bei der die Ärzte imgrunde am ende ihres lateins waren. Soweit ich weiss lebt die person aber noch.

Psychische Probleme wird man nie vollständig los, man lernt nur, damit umzugehen damit sie kein Einschränkung mehr im Alltag sind.