Denkt ihr man kann über Anzahl und Ort von Piercings Rückschlüsse ziehen in Bezug auf psychische Stabilität, sozialen Status & sexuelle Vorlieben der Person?

Klar. Schmerzempfinden und nicht klassischen Konventionen entsprechen. Der Job muss das auch zulassen. Mir ist kein Minister mit Ohrringen in Deutschland bekannt. Aber es gibt eine Staatssekretärin mit Lippenpiercing.

Manche Männer tragen Ohrringe als Zeichen, das sie schwul sind. Andere haben Ohrringe und sind klar heterosexuell. Das sagt nicht mehr viel aus.

Viele Piercings sieht man ja nicht. Da kann man ja gar nicht beurteilen, wie das verteilt ist. Ob Prinz Albert ein PA hatte, wissen wir nicht. Gleiches gilt für unsere Politiker.

Seltener habe ich Menschen gesehen, für die Piercings eine sozial relativ gut akzeptierte Form von Selbstverletzung zu sein scheinen. Ich kenne genau eine Person, wo ich das so deuten würde. Unter hunderten Menschen mit mehr oder weniger Piercings, die ich kenne.

Mit Piercings ist man weniger gut beraten, wenn man mit konservativen Menschen zu tun hat, aber auch nicht mit progressiven, die sowas schlicht und einfach nicht mögen.

Ich fürchte, das Unwissen darüber, was man gesundheitlich damit anrichtet, hat etwas mit dem sozialen Status zu tun.

Gründe dafür - auf's Außenohr bezogen - sind hier zu sehen:

Quelle

In der Tradition der TCM (= Trad. Chinesische Medizin) befinden sich am Ohr viele Akupressurpunkte, die man besser nicht verletzt. Es sind Endpunkte von Meridianen, durch die Energieströme fließen.

Wie es bei anderen Piercingstellen energetisch aussieht, möchte ich gar nicht wissen!'

Da fügt man sich besser keine Verletzung zu!

Aber die Entscheidung, ob das modische oder das gesundheitliche Wohlbefinden wichtig ist, muss man selbst treffen.

Hat man sich erstmal FÜR PIERCINGS entschieden, ist einem auch ziemlich egal, für wie psychisch stabil man gehalten wird und von welchen erotischen Fantasien man sich vernebeln lässt!

Teilweise geht das wie auch mit Tätowierungen, aber dazu muss man die Leute und ihr Umfeld näher kennen und über einen gewissen Zeitraum und in verschiedenen Situationen erlebt haben. Man kann daraus schon einiges ableiten zu den von dir erwähnten sozialen Faktoren, wenn man genügend Empathie, Lebenserfahrung und Menschenkenntnis hat und ich bin auch in dieser Hinsicht selten daneben gelegen. Meist passt irgendwie dann doch alles zusammen, dass es ein Ganzes ergibt.

Naja, ich habe keine Tätowierungen aber 3 Piercings, beide Nippel und ein KVV. Mich würde jetzt natürlich interessieren, wie der Psychologe mich einordnet, bzw welche Rückschlüsse er zieht.

Mein Vorurteil wäre, dass Piercings auf ein gestörtes Verhältnis zum eigenen Körper hinweisen. Warum sollte man ihm sonst unnötige Verletzungen beibringen.

Im Einzelfall könnte das Vorurteil aber auch widerlegt werden.