Den Leser in Geschichten "direkt" ansprechen?

11 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Das direkte Ansprechen des Lesers im Roman gibt es schon seit der Romantik. E. T. A. Hoffmann hat dies immer wieder genutzt, um aus der Position des Geschichtenschreibers im Moment des Festhaltens noch einmal alles zu rekapitulieren.

Eine direkte Ansprache ist an geeigneten Stellen sehr empfehlenswert, doch solltest Du Dir immer die Frage stellen, was Du damit bezwecken willst. Deinen Beispielsatz finde ich zum Beispiel eher unpassend, da er aus der spannenden Situation aus eine von oben herab betrachtende Ebene zurückspringt.

Diesen Schritt solltest Du nur wagen, wenn Deine Ansprache an den Leser ein längerer Exkurs werden soll - Möchtest Du dagegen nur den Moment der Angst beschreiben, rate ich Dir lieber aus Deiner Position zu beschreiben und auf eine Ansprache Deines Publikums zu verzichten. Konzentriere Dich hierbei lieber auf Körperreaktionen, bspw. ein Zittern, das vom Nacken bis in die Lenden strömt, ein Erstarren der Muskeln u.ä.

Dein Entschluss ist es nichtsdestotrotz wert, weiterverfolgt zu werden; über eine Mitteilung von Deinen Ergebnissen würde ich mich freuen!

Beste Grüße,

TakeDeux


Guren16 
Beitragsersteller
 23.03.2013, 21:31

Danke, ja ich weiß der Satz war schlecht. mir ist ohne das ich meinen Plot schon fertig hatte nichts besseres als bsp. eingefallen. Ich werde es auf jeden Fall versuchen.

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TakeDeux  23.03.2013, 22:13
@Guren16

Ach was, es gibt keinen schlechten Satz. Man kann ihn nur verbessern... ;)

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Guren16 
Beitragsersteller
 24.03.2013, 12:54
@TakeDeux

Ich hab da noch ein Problem, wenn ich es mal kurz ansprechen darf. Meine Prota ist weiblich, das Problem ist sie ist nicht bei manchen andlungen, Gesprächen usw. nicht dabei. Diese sind aber wichtig für den gesamt Plot. Wenn man in der Ich-Perspektive schreibt ist das schwer. Mein zweiter Prota ist männlich und bei diesen Gesprächen dabei. Kann ich dann manche Kapietel aus seiner Sicht schreiben, in der von der Er- Perspektive?

Ich habe zwar schon ein Buch gelesen wo es 2 Prota gab beide aus der ich-PErspektive erzählten. Aber geht es auch so?

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TakeDeux  24.03.2013, 13:39
@Guren16

Unterschiedliche Ich-Erzähler kannst Du sehr gut wählen. Bekanntestes Beispiel für einen Bestseller, bei dem diese Technik funktionierte ist wohl Nick Hornbys "A Long Way Down", der in die Rollen von vier Ich-Erzählern schlüpft. Wenn Du die einzelnen Abschnitte nicht zwangsläufig durch Überschriften mit den Namen Deiner Protagonisten 'schmücken' willst, solltest Du die Charakter in gewisser Hinsicht unterscheidbar machen.

Dieses System kann sowohl durch charakterliche Tiefe der Protagonisten, d.h. deutlich unterscheidbaren Handlungen, Gedanken und Herangehensweisen, oder möglicherweise sogar unterschiedliche Wortwahl erzielt werden. Bspw. kann einer der Protagonisten mit Rechtschreibfehlern und grammatikalischen Untaten schreiben, die seinen Bildungsstand o.ä. betonen.

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Guren16 
Beitragsersteller
 24.03.2013, 15:03
@TakeDeux

Ja Danke. Aber ich würde am liebsten nicht zwei ich erzähler sondern einen Ich und und einen Er erzähler nehmen.

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TakeDeux  28.03.2013, 20:46

Herzlichsten Dank fürs Sternchen! Viel Erfolg beim Beenden der Erzählung!

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Klar, du kannst zb. schreiben, "Aber eins ist sicher, das sag ich dir!..." oder "...das kannst du mir glauben."

Solange du nicht nur immer mit dem leser "sprichst" sondern auch erzählst, was passiert ist, und das direkte ansprechen nur vereinzelt an manchen stellen tust, wird das eine richtig gute Geschichte;) viel Spaß!


Guren16 
Beitragsersteller
 23.03.2013, 19:18

Danke! Natürlich werde ich nicht immer mit dem Leser "sprechen" sondern vorzugeweise erzählen. Dann werde ich meine Geschichte auf jeden Fall so schreiben, das der Leser das Gefühl bekommt, das ich mit ihm "spreche". Danke nochmal und das die Geschichte gut wird hoffe ich auch. ;)

LG Guren

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Hallo,

R.L. Stine macht das in seinen Abenteuer-Spielbüchern. Mir hat das ganz gut gefallen. Ist mal was anderes. Bei R.L. Stine ist man sozusagen selbst die Hauptperson. Da steht dann also zum Beispiel (jetzt mal auf Dein Beispiel bezogen):

"Das einzige, was Du erkennen kannst, ist, dass am Ende des Ganges eine finstere Gestalt, in einen dunklen Mantel gehüllt, steht. Du hast Angst, als sie mit schweren Schritten auf Dich zukommt."


Moin,

einem Schriftsteller sind keine Grenzen gesetzt. Diesen Stil gibts natürlich in ähnlicher Weise, aber DU schreibst deine Geschichte, Regeln und Formen gibt es natürlich, die kann man aber auch mal biegen ;)

Ich erinnere mich noch an eine Stelle aus einem satirischen Roman, in der der Autor (und gleichzeitig Hauptperson) von jemandem beschuldigt wurde, dauernd nur langweilig im Präsens zu schreiben weil ers nicht anders könne, und dann wechselte er Zeitform, ging mal in den Konjunktiv, änderte die Erzählweise und das hatte dann auch nen Bezug zur Geschichte, fand ich voll faszinierend.

mfg Nauticus


Guren16 
Beitragsersteller
 23.03.2013, 19:21

Danke auch dir. Ich werde mich daran versuchen und meine Geschichte schreiben.

LG Guren PS. Das finde ich auch fazienirend.

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Ich finde diese Schreibart ziemlich interessant, weil man dann als Leser das Gefühl hat selbst in der Geschichte zu stecken. Also ich würde schon so schreiben :) Wünsch dir viel Glück dabei


Guren16 
Beitragsersteller
 24.03.2013, 22:08

Danke!

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