DDR-Zettel mit der ration

7 Antworten

Bezugsscheine (nicht nur für Benzin, auch für andere Dinge, wie z. B. Babykleidung. Meine Mutter erzählte mir, dass sie, als ich geboren wurde, einen Bezugsschein für eine Babydecke bekam). Ansonsten Lebensmittelkarten (hierauf bekam sie während der Schwangerschaft eine Extraportion Milch, die allerdings dann mein Vater getrunken hat - sie mochte sie wohl nicht). Es gab aber m. E. damals auch schon die HO, wo man Waren ohne Rationierung, aber für einen wesentlich höheren Preis bekam. Das kenne ich jedoch nur noch aus den Erzählungen von Eltern und Großeltern, da kurz nach meiner Geburt sämtliche Lebensmittelkarten und Bezugsscheine abgeschafft wurden,

Kohlenkarten gab es bis zum Ende der DDR, darauf habe ich selbst noch bestellt. Hierauf erhielt man auf nach Personenzahl rationierte Braunkohlenbriketts zum günstigen Preis. Ansonsten konnte man auch weitere Bestellungen darauf abgeben, z. B. für Heizungskoks oder weitere Briketts zum höheren Preis, die im Sommer wesentlich günstiger zu bekommen waren als im Winter.

Zu Zeiten, als es laufend Engpässe in den Geschäften gab und Leute mit der meisten Zeit oder den besten Beziehungen die meisten bzw. besten Waren bekamen, wünschten sich manche die alten Bezugsscheine zurück.

Also kurz nach dem Krieg gab es Lebensmittelkarten, aber ich selbst kann mich nicht mehr daran erinnern. Ich weiß nur noch, dass es einmal eine Zeit gab, wo wir nur begrenzt Fleisch und Wurst bekamen. Darüber wurde ein Buch beim Fleischer geführt und eingetragen. Man durfte auch nur bei seinem Fleischer einkaufen, andere Geschäfte hatten keine neuen Kunden aufgenommen. Aber das war nur eine kurze Zeit. Da man im Geschäft kaum Wurstwaren sah, sagten die DDR-Bürger: "Wir gehen ins Fliesengeschäft". Man konnte durch die Leere nur noch Fliesen sehen. Liebe Grüße von bienemaus63


Schuwidu  11.11.2014, 19:14

zum Glueck,fuer alle ist es vorbei.

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Claud18  12.11.2014, 20:05
@Schuwidu

@bienemaus63

Du hast recht, an Fleischer, bei denen man "eingetragen" war, kann ich mich aus meiner Kindheit auch noch erinnern Auf die Frage an meine Mutter, warum wir nicht bei jenem Fleischer kauften, der unserer Wohnung am nächsten war, antwortete sie: "Weil wir dort nicht eingeschrieben sind". Allerdings schickte sie mich später dann doch irgendwann dorthin, um ein paar Kleinigkeiten zu kaufen und sagte, dass man nun nicht mehr eingeschrieben sein müsste. So kann das nicht lange der Fall gewesen sein.

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bienemaus63  14.11.2014, 17:03
@Claud18

anke für deinen Kommentar, ich freue mich darüber. Ja, du hast Recht, diese Situation gab es nicht lange. Trotzdem haben wir manchmal später bis zu 2 Stunden beim Fleischer angestanden, damit wir auch die Wurst und vor allem Schinken bekamen. Die letzten hatten dann das Nachsehen und bekamen den Rest. Aber wir haben es hingenommen. Stimmt´s ? Wünsche dir einen schönen Abend und grüße dich herzl. bienemaus63

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Claud18  18.11.2014, 20:20
@bienemaus63

Ich habe es so kennengelernt (allerdings später, als ich schon für den Eigenbedarf einkaufte), dass man bei der Wurst relativ schnell "drankam", beim Fleisch aber ewig warten musste (dann aber auch die Wurst gleich mitkaufen konnte). Vor allem freitags stand die Schlange schon vor dem Laden, noch bevor geöffnet wurde. Schinken war ohnehin Bückware - ich glaube, ich habe nicht allzu oft welchen bekommen (gehörte dann wohl zu denen, die die Reste bekamen). Einmal gab es Hammelschinken - den wollte wohl keiner, aber ich hatte solche Vorurteile nicht und kaufte welchen (haben auch kaum einen Unterschied zu "normalem" Schinken bemerkt). Da ich als junges Mädchen sowieso keinen opulenten Braten und keine Rouladen hinbekam und ich mich außerdem nicht stundenlang anstellen wollte, nahm ich meist nur Wurst mit oder kaufte Anfang der Woche.

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Lebensmittelkarten..und dann gab es auch noch Gutscheine wofür man Textilien bzw. Schuhe kaufen konnte.

Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges gaben die Alliierten Besatzungsmächte ab Mai 1945 in ihren jeweiligen Sektoren Lebensmittelkarten (auch Nährmittelkarten genannt) aus, die entsprechend der Schwere der Arbeit in Verbrauchergruppen (Kategorien) von I bis V eingestuft wurden. Die dafür ausgegebenen Rationen an Brot, Fleisch, Fett, Zucker, Kartoffeln, Salz, Bohnenkaffee, Kaffee-Ersatz und echtem Tee wurden entsprechend den Möglichkeiten festgelegt. Durch öffentliche Aushänge wurden an den Wochenenden die für die jeweils nächste Woche käuflichen Waren „aufgerufen“. Schwerkranke, die einen höheren Kalorienbedarf hatten, bekamen auf ärztliche Anweisung eine „Schwerarbeiterzulage“, die ansonsten nur körperlich schwer arbeitenden Menschen zustand.

In der DDR wurde die Lebensmittelkarte bis Mai 1958 benutzt. Ihre Abschaffung hatte eine Veränderung im Preis- und Steuersystem zur Folge, die für alle nicht abhängig Tätigen eine Verschlechterung bedeutete, denn sie war zugleich eine Subventionierung gewesen. Die als „Bezugsberechtigung - Speisekartoffeln“ bezeichneten Kartoffelkarten wurden erst 1966 abgeschafft. Ende der 1960er Jahre wurden die Kohlenkarten ohne inhaltliche Änderungen von „Hausbrandkarte“ in „Gutschein zum Bezug von Braunkohlenbriketts zum staatlich gestützten ortsüblichen Grundpreis“ umbenannt. Der Kohlenmehrbedarf konnte zum HO-Preis bezogen werden. Dieses Verfahren wurde bis zum Ende der DDR beibehalten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Lebensmittelmarke#Nachkriegszeit

Bis 1957/58 gab es Lebensmittelkarten wo eine bestimmte kleine Marke abgeschnitten werden konnte um Beispielsweise Butter oder Milch günstig kaufen zu können. Beispielsweise kostete ein Stück Butter 250 g mit L-Marke 2,50.- Mark ,so kostete das Selbe ohne Marke 5.- Mark. In Westdeutschland wurden die Lebensmittelkarten schon viel Früher abgeschafft.