Das schlimmste Reiseziel?

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Ich reise seit meiner Kindheit in immer andere Regionen und war so schon etwa 200bis über 300 Mal im Urlaub, je nachdem ob Wochenendurlaube mit zählen. Bisher hatte ich sehr viel Glück, denn fast immer waren es wunderschöne Erlebnisse. Es gab nur zwei Urlaube, die nicht ganz so toll waren. Beides ist nun schon über 30 Jahre her:

Das erste Mal war es insgesamt ein sehr schöner Urlaub, doch es war sehr ärgerlich in Paris, dass wir Jugendlichen völlig vom Hotel finanziell, ausgenommen wurden. Das kam so: Wir hatten eigentlich vor mit Interrail die wichtigsten Urlaubsländer in Westeuropa zu erkunden und hatten dementsprechend Unterkünfte vorgebucht. In Paris lag dieses auch im Zentrum und das Hotel hieß Bel Air. Schöne Lage und die Zimmer in der ersten Nacht waren groß und gemütlich, so beschlossen wir, den Preis für die gebuchte Woche zu bezahlen, damit wir weniger Geld bei uns tragen mussten und gingen dann auf Erkundungstour. Abends standen wir dann vor verschlossenen Zimmertüren. Nach Schwierigkeiten fanden wir unsere Koffer in einen Zimmer ohne Betten abgestellt. Unsere Beschwerden wurden angeblich nicht verstanden. Keiner von uns sprach französisch. Wir haben die Nacht auf den Boden geschlafen und ein Schulfreund und ich sind dann enttäuscht am Morgen in den nächstbesten Zug gestiegen und in die deutschsprachige Schweiz fahren. Da wir so etwas kein zweites Mal erleben wollten. Die anderen beiden blieben noch etwas in Paris und hofften vergebens durch die Deutsche Botschaft Hilfe zu bekommen. Wir beide fanden in Basel direkt neben den Bahnhof ein Hotel, dass uns Dachkammern mit Betten fast kostenlos zur Verfügung stellte. Die erklärten uns auch, was bei Interrail in der Schweiz alles kostenlos bzw. extrem günstig zu machen ist. Danach verlief die Reise problemlos. Vorab Kasse vor Ort habe ich nie wieder gemacht.

Die zweite negative Erfahrung war "Königsstädte Marokkos". Da lag es am extrem unsympatischen Reiseleiter, der fanatischer Moslem war und immer betonte, dass Christen keine rechtgläubigen, fehlgeleiteten Menschen seien, dass Frauen den Mann zu dienen hätten etc. Das hat extrem genervt. Auch die Durchführungen funktionierten öfter nicht. Gleich beim Hinflug musste ich nach Ankunft in Agadir mehrere Stunden warten, bis die Reiseleitung mich vom Flughafen abholte. Da war ich schon am verzweifeln gewesen. Dem Reisebüro habe ich auch hinterher geraten, den Reiseveranstalter aus dem Programm zu nehmen und in das Reisebüro bin ich danach auch nie wieder gegangen.

Bei den vielen wunderschönen Urlaubserlebnissen in ganz vielen Regionen Europas und der Mittelmeerregion sind zwei Ausrutscher als negative Ausnahmen vertretbar, so konnte ich die vielen wunderschönen Erlebnisse um so mehr schätzen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Neugier4711  25.06.2024, 12:48

Vielen lieben Dank für den Stern.

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Bin viel gereist und habe viel Schönes erlebt und gesehen, aber auch Negatives. Zweimal Tod eines Mitreisenden (einmal aus natürlicher Ursache in Guatemala, einmal erstochen bei Überfall in Rio de Janeiro), Bedrohung durch mehrere Einheimische (in Südindien), Raub (Pässe, Geld, Fotoapparat) in Rom, totaler Nepp in Süditalien, Venedig und in Paris. Aber auch große Hilfsbereitschaft und Freundschaft (im Iran, in Sibirien, in Peru, im Oman und Finnland).

Ein Hotel in Paris... fragt mich nicht mehr, was das für eines war. Ganz billig.

Ein Hochbett, in das ich (als 1,50m kleines Kind!) kaum reinkam, weil von der Matratze bis zur Zimmerdecke maximal 40cm Platz war. Aufstehen war entsprechend auch unlustig; Fenster (4. Stockwerk!), die sich überhaupt nicht öffnen ließen, obwohl ein Gitter von außen befestigt war - natürlich keine Klimaanlage vorhanden, dort herrschte eine absolut ätzende Luft und die Toilette war kleiner als ein Dixiklo, sodass man nicht mal die Tür schließen konnte, wenn man auf dem Klo saß, weil die eigenen Beine im Weg waren. Mag Meckern auf hohem Niveau sein aber ich bin jetzt 36 und diese Erfahrung blieb mir bis heute in schauriger Erinnerung.

Ich finde, es gibt keine schlimmen Reiseziele, eher einzelne Erlebnisse die einem Urlaube verderben können, wo aber das Land oder der Ort selten etwas dafür kann.

Auf Rhodos wurde ich einmal im selben Urlaub Opfer eines Taschendiebstahls, zog mir beim Baden eine Verletzung zu und wegen eines Waldbrandes war der Flughafen überfüllt, einige Sehenswürdigkeiten geschlossen und die Einheimischen etwas unentspannt. Das war kein so toller Urlaub.

In einem anderen Jahr auf der selben Insel war dann aber alles wunderbar.

Ein richtig schlimmes gab es jetzt nicht, aber der Urlaub, der mir am wenigsten gefallen hat war der in Österreich. Ich brauche das Meer. Es war einfach eiskalt und auch mit Kamin war es nicht auszuhalten in unserer Wohnung. War einfach kein Sommer-Vibe.