Das Leben kommt mir sinnlos vor...

21 Antworten

Du musst dich damit abfinden, dass du keine klare, vollkommen überzeugende Antwort auf deine Fragen bekommst. Das hängt mit unserer eingeschränkten Vernunft zusammen, die Zusammenhänge, welche unsere Vernunft übersteigen, nicht durchschauen kann. Aber immerhin steht fest, dass wir eine Vernunft mitbekommen haben, die uns möglicherweise eine „vernünftige“ Antwort auf die ewige Rätselfrage geben kann. Wer z.B. den Rat gibt, einfach nur das Leben zu leben, weil das Leben an sich ein Wert sei, wer also keinen Anspruch, keine Zielsetzung nennt, der fordert quasi dazu auf, ein Nihilist oder ein Agnostiker zu sein. Das mag die Materialisten zufrieden stellen, nicht aber diejenigen, die im Materialismus nichts weiter sehen als sinnlosen, vergänglichen Genuss. Auch die Tiere tun nichts anderes: sie fressen, pflanzen sich fort, kämpfen um einen guten Platz im Rudel oder in der Herde, äugen ängstlich nach den Gefahren für Leib und Leben und wollen sich im übrigen wohlfühlen. Unmöglich kann empfohlen werden, dass auch der Mensch sein Leben nur auf dieser „Ebene“ leben soll. Da wir eine Vernunft haben, sind wir eindeutig aus dem rein tierischen Dasein herausgehoben: es muss also bei uns um eine höhere Zielsetzung gehen, als nur das Leben zu leben! Was das für eine Zielsetzung ist, kann uns nur die Vernunft sagen. Eins steht jedenfalls fest: Wir haben die Vernunft mitbekommen, damit wir sie auch anwenden (Shakespeare: „Gewiss, der uns mit solcher Denkkraft schuf, gab uns nicht die göttliche Vernunft, um ungebraucht in uns zu schimmeln.“ Zumindest sollen wir uns bemühen, uns an der Vernunft zu orientieren. Vernünftiges Denken heißt aber nicht nur, klug oder clever zu handeln, sondern es schließt auch das Denken und Handeln nach moralischen Kategorien mit ein. Unmoralisches Handeln stellt auf jeden Fall ein Abweichen von der Vernunft dar. Denn als vernünftiger Mensch muss ich anerkennen, dass es Gesetze gibt, an die sich jeder halten muss. Andernfalls müsste ich wollen, dass Anarchie und Faustrecht herrschen, was unvernünftig wäre. Auch das von den Gesetzen nicht erfasste unmoralische Handeln, z. B. Intrigen, Heimtücke, Bösartigkeit, rücksichtloses Durchsetzen eigener Interessen, Ellbogenmentalität, weicht von der Vernunft ab. Es mag vielleicht clever und schlau sein, in dieser Weise „unmoralisch“ vorzugehen, aber es widerspräche jeder Vernunft, derartiges für gut zu erklären und eine solche Praxis anzuerkennen. Keiner möchte vernünftigerweise wollen, dass er selbst Opfer eines derartig unmenschlichen Handelns wird. Die Vernunft gebietet uns, dass ein solches Verhalten gebrandmarkt wird. So sollte man also sein Leben unter den von Kant formulierten ethischen Imperativ stellen: „Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.“ Aus der Vernunftbegabung des Menschen ergibt sich somit: Der Mensch ist auf dieser Welt, um gemäß der Vernunft, also klug und moralisch zu handeln. So hat auch Kant gesagt: „Man kann dem höchsten Wesen nicht anders gefällig werden, als dadurch, dass man ein besserer Mensch werde.“ Natürlich ruft der Gedanke an den Tod bei uns Ängste hervor, denn man sieht ja das Nichts vor Augen und geht von dieser Welt in dem Bewusstsein, dass man in dieses Nichts hineinsinkt. Außerdem fragt man sich: wer steht hinter dem Nichts, und was wird er mit mir anstellen? Hier gibt es m.E. nur den einen Rat: man soll die Vernunft im oben gekennzeichneten Sinne in seinem Leben walten lassen. Man kann dann diesem „Jemand“, der eventuell hinter dem Nichts auf uns wartet, eins sagen: In meinem Leben war ich von allem Wissen über den Sinn meines irdischen Daseins abgeschnitten, aber eines habe ich doch durchschauen können: da mir die Vernunft mitgegeben war, habe ich erkennen können, dass zum vernünftigen Handeln auch moralisches Handeln gehört; so habe ich mich zumindest bemüht, mein Leben unter die Vorherrschaft der Vernunft (mit Einschluss der Moral) zu stellen. Ich glaube, dieser „Jemand“, der uns fragt, was wir aus unserem Leben gemacht haben, müsste mit einer solchen Rechtfertigung einverstanden sein. Natürlich wird der Atheist (der m.E. allenfalls ein Agnostiker sein kann - s. hierzu Schopenhauers Abhandlung „Über das metaphysische Bedürfnis des Menschen“) einwenden: wer sagt mir denn, dass es „ein höchstes Wesen“ gibt, das mir solche Fragen stellt? Die Antwort kann nur lauten: Du kannst dir auf jeden Fall nicht sicher sein, dass es dieses höchste Wesen nicht gibt! Mit dieser Unsicherheit (dass die Existenz Gottes wissenschaftlich nicht zu beweisen ist) muss jeder Mensch leben.

ja im grunde hast ja auch recht das wir alle mal sterben werden aber mach dir einfach die schönst mögliche zeit auf erden und freue die auch über alle kleinigkeiten die dir jemand macht.

und wenn mal etwas nicht so läuft wie du es willst, und du sauer und was auch immer bist dann versuche es entweder zu lösen und wenn es nicht funktioniert dann ignoriere es da du eh nichts dagegen machen kannst..

Der Sinn des Lebens ist es, den Sinn des Lebens zu finden. Wenn wir ehrlich sind, hat das Leben für keinen von uns einen Sinn, da jeder Mensch irgendwann stirbt und die Personen, die dem Toten nahestanden, werden traurig sein, aber auch irgendwann sterben.

Manchmal geht es mir so wie dir... Klar wir sterben irgendwann mal, aber damit meine ich nur unseren Körper. Die Seele lebt "in einer anderen Dimension" weiter bzw. wird wiedergeboren, wenn es einen neuen Auftrag gibt.

Den Sinn muss man sich selber geben. Ich persönlich glaube, der Sinn ist, dass wir (also unsere Seele) Erlebnisse sammelt, soviel wie möglich um erfahrener zu werden...


nickley  02.10.2012, 16:33

Das wäre mein größter Wunsch, wenn es wirklich so wäre. Aber es ist nun eben leider sehr unwahrscheinlich, dass es so ist. Das Bewusstsein entsteht im Gehirn und wenn das Gehirn tot ist, hat man auch kein Bewusstsein mehr also auch keine Seele. Wie will man denn nach dem Tod noch empfinden? Ohne Gehirn: kein fühlen, kein sehen, kein hören, kein denken, nichts. Und das denke ich ist es was dem TE und auch mir Angst macht. Und demnach hat das alles überhaupt gar keinen Sinn. Das Leben ist nichts anderes als irgendwelche Prozesse die ablaufen. Ich wünschte wirklich, ich hätte deine Einstellung, so fürde auch mir das Leben leichter fallen, wenn ich wüsste da kommt noch etwas.

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Das Leben ist nun mal da und nun biste dran, das Beste daraus zu machen, du hast die Wahl unter Brücken zu leben oder in einer Villa und die bekommst du mit Sicherheit nicht mit nörgeln, packt es an.