Das einzige was wir zu fürchten haben ist die Furcht selbst-Bedeutung?
Das einzige was wir zu fürchten haben ist die Furcht selbst von Franklin D. Roosvelt. Wie interpretiert ihr diesen Zitat, im Zusammenhang mit dem geschichtlichen Zusammenhang?
6 Antworten
Ich nahm zuerst an, dass Franklin D. Roosevelts Ausspruch in Zusammenhang mit den Bedrohungen durch den Zweiten Weltkrieg (Kampf gegen Japan und Deutschland) fiel, aber er tat ihn bereits am 4. März 1933 bei seiner Antrittsrede als US-Präsident. Hier das Original in Englisch mit Übersetzung:
So, first of all, let me assert my firm belief that the only thing we have to fear is...fear itself — nameless, unreasoning, unjustified terror which paralyzes needed efforts to convert retreat into advance. In every dark hour of our national life a leadership of frankness and of vigor has met with that understanding and support of the people themselves which is essential to victory. And I am convinced that you will again give that support to leadership in these critical days.
So lassen Sie mich zunächst meiner Überzeugung Ausdruck verleihen, dass es nur eine Sache gibt, die wir fürchten müssen, Furcht selbst — namenloser, unvernünftiger, unbegründeter Terror, der nötige Anstrengungen lahmlegt, Rückschritt in Fortschritt zu verwandeln. In jeder dunklen Stunde unseres nationalen Lebens hat eine Führung von Freimut und Energie auf Verständnis und Unterstützung der Menschen selbst getroffen, die für den Sieg essenziell ist. Und ich bin überzeugt, dass Sie in diesen kritischen Tagen wieder dieser Führung diese Unterstützung zukommen lassen werden.
Die Links dazu:
https://en.wikipedia.org/wiki/First_inauguration_of_Franklin_D._Roosevelt
https://de.wikipedia.org/wiki/Erste_Amtseinf%C3%BChrung_von_Franklin_D._Roosevelt
Kurzum: Angst ist ein schlechter Ratgeber. Unter einem gewissen Druck bis hin zur kopflosen Panik trifft man sehr häufig ungünstige bis verhängnisvolle Entscheidungen, die durch ganz kühles Nachdenken während genügend Zeit hätten vermieden werden können.
Roosevelts Amtseinführung fiel in die Zeit der verheerenden Weltwirtschaftskrise (mehr dazu siehe Google). Unter anderem darauf bezog sich sein Ausspruch.
Falls Du übrigens Schwierigkeiten mit englischen Texten (Interpretationen zu Roosevelts Ausspruch) haben solltest, kann der Google-Übersetzer zumindest für das allgemeine Verständnis weiterhelfen: https://translate.google.ch/
Das der Tod an sich nicht so schlimm wäre wenn man ihn nicht fürchten würde. Das alles dadurch grausamer und schlimmer auf uns wirkt wenn wir darüber nachdenken und uns davor fürchten. Das manche Dinge vielleicht gar nicht so schlimm sind wie wir denken... Und das die Furcht manchmal eventuell schlimmer ist als die "Katastrophe" an sich
Angst kann dich lähmen. Sie kann dir aber auch helfen zu überleben. Eine natürliche Reaktion des Menschen. Unterschätzte sie nicht aber nimm sie auch nicht zu ernst.
Der Spruch stammt ursprünglich nicht von Roosevelt, deswegen ist er nicht unbedingt im geschichtlichem Kontext verankert. Schon Seneca der Jüngere hat diesen Spruch generiert in der grauen Vorzeit. Seitdem haben ihn mehrere Dichter und Redner aufgegriffen so auch Roosevelt in seiner Amtsantrittsrede.Wenn du die Rede ganz liest, dann weisst du die Antwort auf deine Frage. Es geht darum offen über die Probleme des Landes zu sprechen, sie nicht zu vertuschen der zu beschönigen("to speak... frankly and boldly").
Das ist ein anlaßbedingter Mutmacherspruch (siehe Delegator), der ansonsten aber in der verkürzten Zuspitzung meiner Ansicht nach ziemlich blödsinnig ist.
Es gibt durchaus Dinge oder Personen, vor denen man sich fürchten sollte. Spontan fallen mit bei Letzteren Erdogan und Trump ein ...
Gruß, earnest