Das beste APSC Objektiv für Milchstraßenfotografie?

5 Antworten

Du hast eine semiprofessionelle Kamera mit einen Suppenzoom? Das ist als wenn du einen Porsche fährst mit VW Käfer-Reifen. Schon mal an das Sigma 18-35mm f1.8 gedacht? Das ist schön flexibel für den Anlass


MetalMaik  26.11.2016, 19:33

Er will ja nicht mehr als 200,- € dafür ausgeben. Vermutlich war die Kamera zu teuer, so dass für ein ordentliches Objektiv nix mehr übrig blieb ... 😂

Evtl. wäre ja ein gebrauchtes Tokina 11-16mm 2.8 oder Samyang 12mm 2.8 drin.

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MetalMaik  26.11.2016, 19:37
@MetalMaik

Sorry, Samyang 10mm 2.8 meinte ich (12mm 2.8 ist ein Fisheye und auch nicht ganz so weitwinklig).

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Also war ich gestern im Saturn und der Verkäufer riet mir zu einem festbrennweitenobjektiv (Nikon f/1,8. 35mm) und meinte, dass das viel mehr bringt als ein Weitwinkelobjektiv.

Ein perfektes Beispiel dafür, warum man sich lieber in einem Foto-Fachgeschäft beraten lassen sollte.

Bei 35mm and Apsc hast du in etwa den gleichen Bildausschnitt wie bei 50mm an KB. Wenn du damit die Milchstraße abbilden willst, dann geht das nur über unzählige Einzelaufnahmen, die du dann zu einem Panorama zusammensetzt. Bis du die alle gemacht hast, ist die Nacht vorbei.

Außerdem hast du mit zunehmender Brennweite das Problem, dass sich die Erdrotation stärker auswirkt, du bekommst also eher Strichspuren und musst kürzer belichten, folglich auch den ISO-Wert hochdrehen, was den Vorteil der hohen Lichtstärke wieder zunichte macht.

Die besten Ergebnisse habe ich mit meinem lichtschwächsten, dafür weitwinkligsten Objektiv erzielt.

Für Sternhimmel/Milchstraßenaufnahmen empfehle ich entweder das Sigma 10-20mm f/3.5 oder das Sigma 18-35mm f/1.8. Das 18-35 ART ist ein ausgezeichnetes Objektiv, allerdings kann es ein bisschen zu eng für den Zweck sein und außerdem passt es der gewünschten Preisklasse gar nicht. Das 10-20mm f/3.5 findet man um ca. 300€ 2. Hand und obwohl es nicht so lichtstark ist, kriegt man sehr gute Ergebnisse mit Gehäusen der letzten Jahren, da sie hohe ISO-Werte sehr gut behandeln (besonders die D7200). Speziell für Sternhimmel ist das Sigma besser als sein Hauptkonkurrent - das Tokina 11-16mm f/2.8, weil es die Koma besser kontrolliert.

Objektive für 200-300 Euro für Sternenfotografie, Milchstraße oder Galaxien wird schwierig.

Prinzipiell gilt, dass du eine große Blendenöffnung brauchst, um in relativ kurze Zeit relativ viel Licht auf den Sensor zu bannen. Dabei hilft dir auch ein hoher ISO-Wert. Allerdings darf auch der nicht zu hoch sein, sonst rauscht es zu stark. Also musst du einen Mittelweg aus ISO, Belichtungszeit und Offenblende finden.

Für den Sternenhimmel und/oder Milchstraße solltest du auf 20mm oder weniger gehen. An APS-C entsprechend um den Cropfaktor bereinigt. Bedeutet also für dich eher 10-15mm.

Idealerweise hat das Objektiv eine Offenblende von 1.4. Aber das ist nicht für 200-300 Euro zu bekommen. Also schau mal nach 1.8 oder 2.0. Maximal 2.8

Dann belichtest du ca. 15-20 Sekunden. Mit der ISO musst du schauen, ob 1600 reichen. Je größer die Offenblende, umso geringer die ISO.

Für Galaxien sieht das dann schon wieder GANZ anders aus. Hier sind 200mm oder 300mm mindestens erforderlich. Auch hier Offenblende 2.8

Aber das wird mit 200-300 Euro definitiv nichts werden. Selbst 2000-3000 Euro könnte knapp werden. In dem Bereich brauchst du auch zwingend ein sehr gutes und stabiles Stativ. Am besten auch ein Stativ mit automatischer Nachführung. Denn sonst ist die Galaxy zu schnell aus dem Blickwinkel verschwunden.
Alternativ kannst du auch nur 1-2 Sekunden belichten und mit einem sehr guten Videoneiger die Kamera manuell vorsichtig nachführen. Davon machst du dann 100-150 Bilder und führst die dann am PC zusammen. 
Du siehst, dass ist ein ganz eigenes Thema. Hier sind sogar Kameras mit gekühltem Chip besser. Ich würde für den speziellen Einsatz keine Spiegelreflexkamera nutzen wollen.

Das ist nen SuperTele und nicht zu gebrauchen.

Du brauchst etwas Lichtstarkes mit hoher Abbildungsleistung. Typischerweise ein Weitwinkel oder Super-Weitwinkel mit 2,8er Lichtstärke, vorzugsweise als Festbrennweite. 

Die Empfehlung ist gar nicht schlecht, aber du solltest mal schauen, ob du dasselbe mit einem größeren Weitwinkelbereich bekommst. zB 24 oder 20 mm.


JosefJohannes 
Beitragsersteller
 26.11.2016, 10:28

Wie wärs mit dem Nikkor 18,5 f/1,8 ?

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MetalMaik  26.11.2016, 19:24
@JosefJohannes

Ein 35mm f/1.8 ist kein Supertele, nichteinmal ein normales Tele, sondern ein Weitwinkelobjektiv. Superteleobjektive sind Objektive mit Brennweiten über 300mm. Oder meinst Du das 18-270mm? Das ist auch kein Supertele, sondern ein Superzoomobjektiv (weil dier Dinger nicht viel taugen auch "Suppenzoom" genannt).

Bei Deinem Budget würde ich z.B. nach einem gebrauchten Tokina 11-16mm f/2.8 schauen. Neu liegt das leider auch über Deinem Budget.

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