Darf man Gegenstände, die man gefunden hat, behalten?
Es gibt ja viele "Hobby-Schatzsucher", wie in Fernsehdokus gezeigt werden. Diese streifen dann auf Feldern und Wiesen, teils mit Metalldetektoren ausgerüstet umher, um was zu finden.
Dürfen die überhaupt etwas davon behalten, wenn sie was finden? Ich meine hier bei uns in D sind die Gesetze so, dass man eh alles was von Wert ist, abgeben müsste.
Warum machen es dass diese Menschen?
Ist doch vergeudete Zeit wenn ich von vorne her weiss, sollte ich z.B. einen halbverrosteten Römischen Helm finden, müsste ich es abgeben. Finde ich einen "Klumpen Gold" oder einen wertvollen Halbedelsten, müsste ich es ebenso abgeben.
Wozu dann überhaupt der Aufwand und die Zeitverschwendung?
Wäre ja noch verständlich, wenn man es behalten dürfte, vorausgesetzt, man findet überhaupt etwas von wert...
Was denkt ihr?
3 Antworten
Kenne das Hobby nicht, aber meine Gedanken dazu sind folgende:
- Man muss ja nichts Wertvolles finden; als Kinder haben wir Hosenknöpfe, bunte Steine, Nägel, komisch geformte Kunststoffreste, Glasscherben und Haifischzähne aufgelesen, einfach, weil wir die schön oder interessant fanden
- Es wäre doch wahnsinnig aufregend, einen alten, römischen Schatz zu finden, selbst wenn man ihn abgeben muss! Stell dir vor, da kannst du ins Museum, da steht dann: "Römischer Helm aus dem 1. Jh., gefunden am 10.2.2024 von TheLastDayofEden"! Das wäre doch geil!
- Es kann auch befriedigend sein, etwas dazu beizutragen, dass wertvolle Stücke eben nicht verloren gehen, sondern der Wissenschaft und der Allgemeinheit zugeführt werden; jemand muss das machen, und in der Wissenschaft steht selten genug Geld zur Verfügung, um die Landschaft flächendecken dazugrasen; da sind Hobbyarchäologen doch eine tolle und wertvolle Ergänzung
- Man kann in seiner Freizeit auch Dümmeres machen als durch die Landschaft spazieren, frische Luft zu atmen und verschiedene Gegenden zu erkunden!
Auch dieses Hobby hat eine Sonnenseite, und eine Schattenseite.
Als zertifizierter / zugelassener Sondengänger, bist du sowieso verpflichtet, deine Funde zu melden.
In erster Linie dienen die Funde zur Wissenschaftlicher Registrierung
Erst bei wirklichen Archäologisch wichtigen Funden, bist du verpflichtet, diese ab zu geben, und kannst gegebenen Falls dafür entschädigt werden. Alles andere bekommst du wieder.
In meinen über 35 Jahren als Sondengänger, habe ich in meinem Heimatort drei wichtige Archäologische Entdeckungen gemacht, die alle ausgegraben werden mussten. Ansonsten hab ich alles andere nach der Auswertung wieder bekommen
Es ist je nach Bundesland unterschiedlich geregelt, und es kommt auch auf die Fundstücke drauf an. Die Archäologie hat kein Interesse, dem Sondengänger all seine Funde ab zu nehmen,
Ganz so stimmt das nicht. Wertvolle Funde sind zu melden. Historische wertvolle Funde werden auch der Wissenschaft zugänglich gemacht - was auch legitim ist. Aber nicht jeder Fund ist auch historisch wertvoll. Wird kein Eigentümer ermittelt, hat man durchaus einen Anspruch. Und wenn doch, dann einen auf Finderlohn.
Zudem wollen wohl nicht alle Hobbyschatzsucher reich werden. Sie haben einfach Spaß an der Suche. Sollten sich aber auch ihrer Verantwortung bewusst sein, wie sie mit welchen Funden umzugehen haben. Historische Fundstätten z.B. sind so zu belassen, wie sie sind.
Zudem ist das Sondeln in den meisten Gebieten eh streng geregelt bzw. verboten. Wenn du aber am Ostseestrand drei Eheringe und fünf zwei-Euro-Stücke findest, dann kannst du die Eurostücke sofort behalten - die Eheringe nach einigen Monaten.