Darf ich Natodraht an meiner Regenrinne anbringen?

2 Antworten

Ich hatte Erfolg mit Kaninchendraht gegen Marder, der Vorteil ist die Spitzen sind relativ ungefährlich, kann ich jedem an meiner eigenen Hand demonstrieren, aber mit dem Tacker am Dachgebälk befestigt hält der Bombenfest und alles bleibt draussen, nicht mal Mäuse kommen da jetzt noch durch. NATO Draht wäre mir persönlich zu gefährlich, denn damit könnte man sich auch mal selbst erledigen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Da Du an anderer Stelle hier im Thema Folgendes geschrieben hast:

Dass nur ein gezielter Abschuss die Waschbären-Plage beenden kann, wissen die Beamten.

Nein.
Die "Beamten" wissen ein paar Dinge die Du scheinbar nicht weisst:

1. Auf befriedetem Gelände ruht die Jagd, da schiesst keiner. Das ist verboten. Wenn, dann werden Waschbären, Marder etc. dort auf Wohngrundstücken mit Fallen gejagt.

2. Rein rechtlich ist Wild herrenlos, daher ist kein Anderer für dessen Handlungen "verantwortlich". Es ist also nicht die Pflicht irgend eines Anderen die Schäden für Dich zu bezahlen oder Dir zuliebe etwas dagegen zu unternehmen.

3. Damit geht man auch nicht zum Förster (der baut Bäume im Forst an, das ist seine Aufgabe. Den interessiert Dein Problem auf Deinem Privatgrundstück nicht).

  

Mein Vorschlag an Dich um das Problem loszuwerden:

Im Zweifel (da Du selber ja nicht die Jagd ausüben darfst, da Du kein Jäger bist) mal den dort an Deinem Ort zuständigen Jäger herausfinden und nett ansprechen. Den findet man z.B. wenn man im Netz die örtliche Jägerschaft heraussucht ("Kreisjägerschaft + Name Deines Landkreises" oder "Jägerschaft + Name Deiner Stadt" in die Suchmaschine eingeben) und dort mal anrufen und Dein Anliegen nenne und fragen ob da jemand helfen kann.

Der kann da auch Fallen aufstellen und das gefangene Tier dann wegbringen. (Und als netter Mensch könntest Du dem dann etwas für seinen Aufwand geben, ist ja nur legitim denn Du willst ja was von ihm und er würde es Dir zuliebe in seiner privaten Zeit machen).

Ansonsten kannst Du natürlich gerne alternativ den wesentlich teureren Schädlingsbekämpfer bezahlen der entsprechende Scheine hat und ebenso Fallen aufstellen darf.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Jäger

Hagber 
Beitragsersteller
 06.12.2024, 12:04

Hallo Waldmensch70,
ich bin mir durchaus bewusst, dass in bewohnten Bereichen nicht geschossen werden darf. Und selbstverständlich weiß ich auch, wie ich Jäger erreichen kann, die diese Aufgabe (selbstverständlich angemessen honoriert) ausüben dürfen. Doch auch die Jägerschaft hier schlägt einen gezielten Abschuss (Einfangen und dann Abschuss) vor. Es gibt sogar den Vorschlag, Stadtjäger einzustellen, die in den nächsten Jahren entsprechende Jagden durchführen sollen. Es handelt sich also nicht um ein paar Tiere, die im privaten Gärten ihr Unwesen treiben, sondern um einen Anzahl, die auch von Spezialisten als "Plage" betrachtet wird. Analog zur "Rattenplage" oder "Taubenplage", die die Stadt mit Mitteln aus dem Haushalt bekämpft, sollte deshalb auch diese Tierart gezielt bekämpft werden. Doch dafür will die Stadt kein Geld ausgeben. Also was die "Beamten" wissen, ist mir schon lange bekannt.

Wenn der Staat der Ansicht ist (aus welchen Gründen auch immer), dass eine invasive Species wie die Waschbären, geschützt werden soll, dann sollten Menschen, die unter diesen Tieren leiden, auch das Recht haben, sich selbst, Ihr Hab und Gut sowie die Gesundheit der Hausbewohner und ihrer Gäste zu schützen. Das Recht für alle Fallen aufzustellen, wäre da ein erster guter Schritt. (Verirrte Katzen könnte man ja wieder rauslassen.) Solange nicht einmal diese Möglichkeit besteht, suchen betroffene Menschen, nach alternativen Wegen. (Einige werden sicher auch zu illegalen Mitteln greifen, befürchte ich.) Womit wir wieder bei meiner Frage wären: Darf ich mein Haus (Dach) durch Natodraht vor Waschbären schützen? Und als Erweiterung der Frage: Würde das überhaupt etwas bringen?

Waldmensch70  06.12.2024, 13:31
@Hagber
Doch auch die Jägerschaft hier schlägt einen gezielten Abschuss (Einfangen und dann Abschuss) vor. 

Dann haben wir da wohl an einander vorbei geredet.

Mir ging es darum, das bei Dir am Haus (auf befriedetem Grundstück) nicht geschossen werden darf. Das ist nun einmal rein gesetzlich so. Bei Dir am Haus bleibt also nur, dort eine Falle aufzustellen.

Das der Waschbär dann hinterher in der Falle weggebracht und woanders (in einem Jagdrevier, außerhalb von befriedetem Gelände) erlegt wird, das ist dann ja wieder eine andere Sache. Das muss der Jäger übrigens tun, das ist kein wahlfreier "Vorschlag" der Jägerschaft. Es ist gesetzlich verboten einen einmal gefangenen Waschbär als invasive Art wieder in die Natur zu entlassen, da würde sich der Jäger strafbar machen.

   

Jetzt zu dem anderen Punkt:

ich bin mir durchaus bewusst, dass …
Und selbstverständlich weiß ich auch…

Was Du selber bereits weisst, das kann ich ja nicht wissen, wenn es nicht in Deiner Frage steht. In sofern macht es keinen Sinn, mir das jetzt vorzuhalten. Ich versuche hier nur in meiner privaten Zeit Dir zu helfen und Dir die Dinge dazu zu schreiben, die ich Dir dazu sagen kann.

   

Es gibt sogar den Vorschlag, Stadtjäger einzustellen, die in den nächsten Jahren entsprechende Jagden durchführen sollen. Es handelt sich also nicht um ein paar Tiere, die im privaten Gärten ihr Unwesen treiben, sondern um einen Anzahl, die auch von Spezialisten als "Plage" betrachtet wird. Analog zur "Rattenplage" oder "Taubenplage"

In dem Fall drücke ich Dir die Daumen, dass das Problem dann im Rahmen dieser zukünftigen Maßnahme gelöst ist. Ist nur die Frage in wie weit es Dir hier und heute hilft.

Und in meiner Antwort konnte ich das natürlich noch nicht mit einbeziehen, da Du davon in der Frage nichts geschrieben hattet.

   

Wenn der Staat der Ansicht ist (aus welchen Gründen auch immer), dass eine invasive Species wie die Waschbären, geschützt werden soll, dann sollten Menschen, die unter diesen Tieren leiden, auch das Recht haben, sich selbst, Ihr Hab und Gut sowie die Gesundheit der Hausbewohner und ihrer Gäste zu schützen. Das Recht für alle Fallen aufzustellen, wäre da ein erster guter Schritt.

Keine Ahnung, ob der Staat das so sieht. Ich denke aber, dass das nicht der Fall ist.

Dessen ungeachtet macht es keinen Sinn, dass Du das mit mir diskutierst. Ich bin nicht der Staat und bestimme dessen Vorgehen nicht.