Darf ein Polizist auf den Kopf schießen in Notwehr?
Darf ein Polizist auf den Kopf schießen/zielen in Notwehr? Wenn die Polizisten zu einer Messerlage gerufen werden und dann ein Mann mit dem Messer auf die Polizisten zugeht?
9 Antworten
Er darf final den Angriff abwehren. Der Kopfschuss erfüllt dieses Kriterium.
Schließlich könnte der Angreifer auch eine schusssichere Weste tragen!
Nein, der Kopf ist nicht das Ziel. Er wird als allerletzten Ausweg genommen, wenn quasi die anderen Zonen (also erst Becken/Hüfte, dann Magen usw.) verdeckt sind und es beispielsweise jemand ist, bei dem man weiß: der bringt gleich jemanden oder sehr viele um. In die Richtung.
Ansonsten werden aber, wie oben knapp beschrieben, eher die Hüfte, der untere Bauch usw. anvisiert. Denn das Ziel ist nicht irgendwie die Tötung eines Menschen, unter keinen Umständen. Das Ziel ist in erster Linie das 'für einen Angriff unschädlich machen'. Und drei, vier Schüsse in den Bewegungsapparat helfen da gut aus, da kann derjenige noch so zugedröhnt sein. Sei es nun mit Drogen oder nur mit Adrenalin.
Ja, tue ich, es läuft so gezielt ab.
Es gibt die drei angegebenen Zonen, auf die geschossen wird. 1, 2 und 3. Die Schussabgabe muss rechtlich sein und natürlich ist jedem Menschen klar, dass so ein Schuss, oder auch fünf hintereinander, töten können. Ist aber, wie gesagt, niemals das Ziel, außer eben bei dem sogenannten finalen Rettungsschuss.
Dass dir auf der Straße der Arsch auf Grundeis geht, wenn einer mit einem Messer auf dich zukommt, ist klar. Aber wie gesagt, der Bewegungsapparat wird durchaus anvisiert und ja, niemand zählt mit.
Was du mit deinem letzten Punkt meinst, ist der Schießrhythmus. Waffe wird gezogen, der Finger geht (je nachdem, wo das polizeiliche Gegenüber ist und ab wann demnach geschossen wird) an den Abzug, der wird bis zum Druckpunkt abgekrümmt, dann wird der Schuss abgegeben. Die Waffe repetiert, man geht mit dem Finger zurück, wieder bis zum Druckpunkt und je nachdem, wie die Lage ist, wird sich für einen erneuten Schuss entschieden oder der Finger geht aus den Abzug.
Niemand schießt auf einen am Boden Liegenden bzw. darf das. Es sei denn, der Angriff ist auch da noch nicht gestoppt, weil der Gegenüber bsp. eine Schusswaffe usw. in der Hand hält.
Ich hoffe auf jeden Fall, dir wurde weitergeholfen und ich habe es verständlich genug erklärt. Damit du es verstehst.
Ansonsten wünsche ich dir einen angenehmen Abend und einen guten Start ins Wochenende!
Gezielt nicht wenn sich andere Flächen anbieten.
Bei "Ich muss schießen weil die Person auf die Person zustürmt, kann aber nicht mehr zielen" muss sich der Polizist im Nachgang beim Kopfschuss trotzdem gut rechtfertigen können weil er dafür ja trotzdem die Waffe stark genug anheben muss. Ist dann Einzelfallprüfung ob verhältnismäßige Reaktion oder nicht.
Dürfen tut er das schon. Aber in einer Notwehrsituation noch zu zielen und dann noch auf den Kopf, so doof ist kein Polizist. Die größte Trefferfläche bietet der Torso und auf den brauch man dann auch nicht zielen. Dann wird solange der Abzug betätigt, bis die Mannstoppwirkung einsetzt.
Auch das darf er tun. Er wird aber aufs Zentrum also den Oberkörper Schießen weil da die Chance zu treffen am größten ist.
Du glaubst ernsthaft das würde so gezielt ablaufen? Es wird aufs Zentrum des Körpers geschossen und wo genau das Geschoss in diesem Einschlägt ist unter Stress dann Zufall.
Es wird auf die Mittel vom Oberkörper gezielt um bei Ungenauigkeit immer noch zu treffen. Es wird geschossen um eine Wirkung zu erzielen. Der Täter soll gestoppt/ von etwas abgehalten werden. Sowohl das Verletzen als auch das Töten sind Nebenwirkungen. Diese werden allerdings bewusst in kauf genommen. Bei jeder Schussabgabe werden sowohl schwerste Verletzung als auch die Tötung in kauf genommen.
Es gibt kein "gezielt den Bewegungssparrat beschießen". Und es wird auch nicht mit gezählt ob man jetzt 3-4 mal geschossen hat sondern es werden so lange Schüsse abgegeben bis eine erkennbare Wirkung eintritt. (Dabei wird zwischen den Schüssen auch nicht gewartet und evaluiert ob man getroffen hat/eine Wirkung eingetreten ist sondern so schnell wie möglich geschossen. Wenn also zwischen eintreten der Wirkung und Wahrnehmen dieser weitere Schüsse auf den Weg gebracht wurden ist das persönliches Pech des Polizeilichen Gegenübers.)