Darf ein Arbeitsloser die Einstellungsuntersuchung verweigern?
Weil er mit Untersuchungen ein Problem hat zum Beispiel? Also sich ausziehen, angefasst zu werden, über gesundheitliche Dinge zu sprechen, ...
Es geht auch mit darum, ob das Job-Center sanktionieren darf, wenn sich jemand nicht untersuchen lassen kann ... (Psyche)?
6 Antworten
Wenn es sich nicht um die Bundeswehr handelt, ist die betriebsärztliche Untersuchung (beispielsweiße im Öffentlichen Dienst) nichts wovor man sich fürchten muss.
Da muss man sich nicht nackt ausziehen oder sowas.
Natürlich darf er die Untersuchung verweigern, aber dann wird er wahrscheinlich nicht eingestellt.
Der Betriebsarzt ist übrigens auch zur Verschwiegenheit verpflichtet und darf den Arbeitgeber nur darüber aufklären, ob die aktuelle Gesundheit für die vorgesehene Arbeit genügt.
Oder eine Bescheinigung vom Therapeuten vorher einreichen, dass das nicht möglich ist? Ihn vermutlich retraumatisieren würde?
Es geht darum, dass er untersucht werden soll, BEVOR er einen Job bekommt ...
Es kommt immer auf den Umgangston an.
Wenn bei der Untersuchung einfach alles abgelehnt wird wird es keine positive Bewertung des Arztes geben. Dann käme auch eine Sanktionieren durch das Jobcenter in Betracht.
Die richtige Methode wäre dass man sich im Vorfeld mit dem Arzt in Verbindung setzt und das ganze offen und ehrlich bespricht.
Es geht um Traumata, die körperliche Berührungen nicht ermöglichen ohne massive Retraumatisierung ... vom anderen Geschlecht ohnehin nicht ...
Ja. Wenn es nötige Untersuchungen sind.
Das ist ein Verhalten, das die Einstellung verhindert oder erschwert. Damit führt man die Hilfebedürftigkeit selbst herbei, statt alles zu tun, um sie zu beenden (§ 2).
Anders könnte das nur bei nicht angemessenen Untersuchungen aussehen.
Konkreter: Müsste sich eine traumatisierte Frau von einem Mann untersuchen lassen? Also ausziehen? Oder auch nur irgendwo am Körper berühren lassen? Sie möchte aber nicht, dass der eventuelle Arbeitgeber etwas von den Traumata erfährt ... eigentlich auch der Untersucher nicht ...
Wie stellst du dir das vor? Du sagst: "es gibt einen Grund, waurm ich nicht mitmache. Aber den sage ich nicht. Ihr müsst mir glauben, dass ich das richtig entscheide, weil ich der Boss bin"?
Begründung vom langjährig behandelnden Arzt/Therapeuten schon zuvor schriftlich einreichen?
Wenn du dich nicht untersuchen lässt, ist doch damit der ganze Arzttermin geplatzt. Was soll der Betriebsarzt dann noch tun, also entscheiden? Du kannst natürlich den Betriebsarzt fragen, ob er damit einverstanden ist, Befundberichte deiner eigenen Ärzte, denen du vertraust, zu prüfen und auf der Aktenlage zu entscheiden. Das Attest über deine Angst muss er dann zusätzlich bekommen.
Damit er das ggf. macht, musst er aber Befunde bekommen; Diagnosen reichen dafür nicht aus.
Konkreter: Müsste sich eine traumatisierte Frau von einem Mann untersuchen lassen?
Nicht nur bei traumatisieren auch bei religiösen Frauen ist das selbstverständlich möglich.
Also es steht diesen Frauen zu "nein" zu sagen und auch gehört zu werden damit?
Naja ohne Einstellungsuntersuchung in der Regel keinen Job. Ob das Jobcenter sanktionieren kann weiß ich jetzt nicht, kann es mir aber durchaus vorstellen, denn du boykottierst damit ja deinen Arbeitsvertrag.
Die Person, um die es geht, kann eben keine körperlichen Berührungen ertragen, wird sofort an traumatische Erfahrungen erinnert, klappt wieder psychisch zusammen. Bis es dann wieder geht, hätte eh jemand anderes den Job. Daher auch einen berührungslosen Job im Büro. Mit viel Hoffnung, dass es klappt. Aber eine körperliche Untersuchung würde das aktuell Erreichte wieder zerstören ...
. Daher auch einen berührungslosen Job im Büro.
Das sind fragen, die im Grunde nur Psychologische Fachkräfte beurteilen können. Nach der Logik kann es überall passieren - versehentlich- berührt zu werden / Kontakt zu erhalten.
z.B. in einem voll besetzen Bus usw.
Daher kann die Person auch nicht mit Öffentlichen fahren ...
Dann gehört diese Person dringends in psychiatrische Behandlung
Klar, dann wird er halt nicht eingestellt und ist weiter arbeitslos, lol.
Wenn jemand starke Berührungsängste hat? Gibt es ein Recht auf einen gleichgeschlechtlichen Untersucher?