Darf ein Arbeitsloser die Einstellungsuntersuchung verweigern?


05.08.2024, 20:15

Es geht auch mit darum, ob das Job-Center sanktionieren darf, wenn sich jemand nicht untersuchen lassen kann ... (Psyche)?

6 Antworten

Wenn es sich nicht um die Bundeswehr handelt, ist die betriebsärztliche Untersuchung (beispielsweiße im Öffentlichen Dienst) nichts wovor man sich fürchten muss.

Da muss man sich nicht nackt ausziehen oder sowas.

Natürlich darf er die Untersuchung verweigern, aber dann wird er wahrscheinlich nicht eingestellt.

Der Betriebsarzt ist übrigens auch zur Verschwiegenheit verpflichtet und darf den Arbeitgeber nur darüber aufklären, ob die aktuelle Gesundheit für die vorgesehene Arbeit genügt.


Regina3 
Beitragsersteller
 05.08.2024, 20:14

Wenn jemand starke Berührungsängste hat? Gibt es ein Recht auf einen gleichgeschlechtlichen Untersucher?

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SamsTag10  05.08.2024, 20:27
@Regina3

Dieses Recht gibt leider nicht.

Dein Bekannter kann das Problem vorher offen ansprechen und auf Verständnis hoffen.

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Regina3 
Beitragsersteller
 05.08.2024, 21:21
@SamsTag10

Oder eine Bescheinigung vom Therapeuten vorher einreichen, dass das nicht möglich ist? Ihn vermutlich retraumatisieren würde?

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SamsTag10  05.08.2024, 22:27
@Regina3

Ich fürchte leider nein.

An seiner Stelle würde ich das bei der besagten Stelle einfach mal ansprechen.

Wenn er an einen empathischen Arbeitgeber geraten ist, wird man sicherlich eine Lösung finden.

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Regina3 
Beitragsersteller
 07.08.2024, 00:43
@SamsTag10

Es geht darum, dass er untersucht werden soll, BEVOR er einen Job bekommt ...

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Es kommt immer auf den Umgangston an.

Wenn bei der Untersuchung einfach alles abgelehnt wird wird es keine positive Bewertung des Arztes geben. Dann käme auch eine Sanktionieren durch das Jobcenter in Betracht.

Die richtige Methode wäre dass man sich im Vorfeld mit dem Arzt in Verbindung setzt und das ganze offen und ehrlich bespricht.


Regina3 
Beitragsersteller
 07.08.2024, 00:45

Es geht um Traumata, die körperliche Berührungen nicht ermöglichen ohne massive Retraumatisierung ... vom anderen Geschlecht ohnehin nicht ...

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Ja. Wenn es nötige Untersuchungen sind.

Das ist ein Verhalten, das die Einstellung verhindert oder erschwert. Damit führt man die Hilfebedürftigkeit selbst herbei, statt alles zu tun, um sie zu beenden (§ 2).

Anders könnte das nur bei nicht angemessenen Untersuchungen aussehen.


Regina3 
Beitragsersteller
 05.08.2024, 20:22

Konkreter: Müsste sich eine traumatisierte Frau von einem Mann untersuchen lassen? Also ausziehen? Oder auch nur irgendwo am Körper berühren lassen? Sie möchte aber nicht, dass der eventuelle Arbeitgeber etwas von den Traumata erfährt ... eigentlich auch der Untersucher nicht ...

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DocPsychopath  05.08.2024, 20:24
@Regina3

Wie stellst du dir das vor? Du sagst: "es gibt einen Grund, waurm ich nicht mitmache. Aber den sage ich nicht. Ihr müsst mir glauben, dass ich das richtig entscheide, weil ich der Boss bin"?

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Regina3 
Beitragsersteller
 05.08.2024, 21:22
@DocPsychopath

Begründung vom langjährig behandelnden Arzt/Therapeuten schon zuvor schriftlich einreichen?

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DocPsychopath  05.08.2024, 21:57
@Regina3

Wenn du dich nicht untersuchen lässt, ist doch damit der ganze Arzttermin geplatzt. Was soll der Betriebsarzt dann noch tun, also entscheiden? Du kannst natürlich den Betriebsarzt fragen, ob er damit einverstanden ist, Befundberichte deiner eigenen Ärzte, denen du vertraust, zu prüfen und auf der Aktenlage zu entscheiden. Das Attest über deine Angst muss er dann zusätzlich bekommen.

Damit er das ggf. macht, musst er aber Befunde bekommen; Diagnosen reichen dafür nicht aus.

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GutenTag2003  05.08.2024, 22:17
@Regina3
Konkreter: Müsste sich eine traumatisierte Frau von einem Mann untersuchen lassen? 

Nicht nur bei traumatisieren auch bei religiösen Frauen ist das selbstverständlich möglich.

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Regina3 
Beitragsersteller
 07.08.2024, 00:47
@GutenTag2003

Also es steht diesen Frauen zu "nein" zu sagen und auch gehört zu werden damit?

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Naja ohne Einstellungsuntersuchung in der Regel keinen Job. Ob das Jobcenter sanktionieren kann weiß ich jetzt nicht, kann es mir aber durchaus vorstellen, denn du boykottierst damit ja deinen Arbeitsvertrag.


Regina3 
Beitragsersteller
 05.08.2024, 21:57

Die Person, um die es geht, kann eben keine körperlichen Berührungen ertragen, wird sofort an traumatische Erfahrungen erinnert, klappt wieder psychisch zusammen. Bis es dann wieder geht, hätte eh jemand anderes den Job. Daher auch einen berührungslosen Job im Büro. Mit viel Hoffnung, dass es klappt. Aber eine körperliche Untersuchung würde das aktuell Erreichte wieder zerstören ...

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GutenTag2003  05.08.2024, 22:21
@Regina3
. Daher auch einen berührungslosen Job im Büro.

Das sind fragen, die im Grunde nur Psychologische Fachkräfte beurteilen können. Nach der Logik kann es überall passieren - versehentlich- berührt zu werden / Kontakt zu erhalten.

z.B. in einem voll besetzen Bus usw.

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Regina3 
Beitragsersteller
 07.08.2024, 00:48
@GutenTag2003

Daher kann die Person auch nicht mit Öffentlichen fahren ...

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herzilein35  07.08.2024, 06:14
@Regina3

Dann gehört diese Person dringends in psychiatrische Behandlung

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Klar, dann wird er halt nicht eingestellt und ist weiter arbeitslos, lol.


Regina3 
Beitragsersteller
 05.08.2024, 20:16

Sonst keine Folgen?

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