Darf ein Arbeitgeber einen ablehnen, nur weile man ein Assistenzhund braucht?

Rainer135  15.12.2023, 17:45

Wofür brauchst du den Assistenzhund?

ConnorPfotenwel 
Beitragsersteller
 21.12.2023, 13:09

Ich benötige ihn, damit er eine disozination bevor sie ausbricht erkennt. Sie sind schon stark gesunken

6 Antworten

Sei mir bitte nicht böse - aber die Einrichtungsleitung hat vollkommen Recht.

Tiere sind in Pflegeheimen nicht zulässig - weder für Angestellte noch für Patienten.

Allenfalls dürfen mal Therapiehunde von einem Therapeuten mitgebracht werden. Aber dann findet die Therapie in einem speziellen Raum statt und nicht auf den Stationen.

Weiterhin kannst Du nicht in der Pflege arbeiten, wenn ein Hund Dein ständiger Begleiter ist. Wie willst Du während der Arbeit mit ihm Gassi gehen? Wie willst Du ihn Füttern? Wo soll er schlafen und ruhen?

So - und zum guten Schluss - bitte sei mir keinesfalls böse - aber ein Mensch mit einer Diszoziativen Störung / Erkrankung ist nicht für die Arbeit in einer sozialen Pflegeeinrichtung geeignet. Dort muss man psychisch vollkommen stabil sein, da die psychische Belastung sowieso schon massiv hoch ist, wenn man mit alten, schwachen, gebrechlichen Menschen arbeiten muss, welche nicht mehr lange zu leben haben.

Bitte vertraue der Einrichtungsleitung in diesem Fall - auch wenn die Pflege vielleicht DER Berufsunwsch für Dich sein mag. ich finde es toll, dass Du einen sozialen Beruf wählen möchtest. Aber Du solltest Dir Enttäuschungen ersparen und lieber einen anderen Beruf suchen.

Ich weiss, das ist nicht einfach, gerade nicht mit Deiner Erkrankung und Deinem Hund. Aber Du wirst sicherlich einen finden, in welchem Du auch Gutes für andere Menschen tuen kannst.

Eine Berufsberatung wäre auf jeden Fall etwas interessantes für Dich. Dort kann man Dich auch beraten, wo ein Hund problemlos integriert werden kann.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Viel zu viel erlebt und erfahren!

für die Pflege brauchst du sehr viel psychische Stabilität und Belastbarkeit, genug für dich selbst und für andre noch mit.

du aber brauchst schon zur Bewältigung deines Alltags einen Assistenzhund!

wer als Vorgesetzter auch nur einen Funken Verantwortung hat, tut dich weder den Patienten noch den Kollegen an.

sorry, dass ich das so nicht-durch-die-Blume sage...

Normalerweise dürfen keine Hunde, auch keine Assistenzhunde in eine Einrichtung. Das hat hygienische Gründe

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – PTA Ausbildung 2. Ausbildungsjahr

Wie stellst du dir vor, diesen Job zu machen, wenn dein Patient eine Allergie gegen Hunde hat? Oder auch nur Angst vor Hunden?

Wie willst du sicherstellen, dass dein Hund an seinen Pfoten, in seinem Fell oder über seinen Speichel keine Keime in die Einrichtung mitbringt, die dann Patienten, zum Beispiel mit offenen Wunden oder geschwächtem Immunsystem, gefährden könnten?

Pflege ist einfach kein Berufsfeld, was sich mit der dauerhaften Begleitung durch ein Tier vereinbaren lässt. Wenn du einen Assistenzhund brauchst, wirst du dich also notgedrungen nach anderen Berufen umschauen müssen. Und vermutlich primär solchen, wo du keinen Kontakt zu "Laufkundschaft" hast. Also eher Büro und Handwerk als medizinische oder pädagogische Berufe.


horribiledictu  22.12.2023, 12:36

erste beide Absätze: absolut falsch! es gibt genug Einrichtungen mit tiergestützter Therapie, auch Akutkrankenhäuser!

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Krawallbotz  22.12.2023, 12:40
@horribiledictu

Da werden die Patienten aber darauf hin ausgesucht.

Wenn du in der Pflege arbeitest, ist das was ganz anderes. Der Arbeitgeber ist nicht verpflichtet, dich ausschließlich bei den Patienten einzusetzen, die weder eine Allergie noch Angst vor Hunden haben.

Soll dafür extra noch ein Kollege eingeteilt werden, der sich dann um diese Patienten kümmert ?

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HappyMe1984  22.12.2023, 12:40
@horribiledictu

Und an der tiergestützten Therapie nehmen dann zum Beispiel Menschen teil, die mitten in einer Chemotherapie stecken und deren Immunsystem somit auf Null runtergefahren ist? Die tiergestützte Therapie findet auf der Intensivstation am Bett des Patienten statt, der gerade eine OP hatte, bei der die Wunde noch nicht vollständig verschlossen werden konnte? Zur tiergestützten Therapie wird dann auch der Patient gezwungen, der angibt, panische Angst vor Hunden zu haben? Zur tiergestützten Therapie karrt man dann die Patientin, die eine schwere Allergie gegen Hunde hat und dann sofort mit Epipen und Beatmungsbeutel bearbeitet werden muss, wenn sie mehr als zwei Minuten in einem Zimmer mit einem Tier saß?

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horribiledictu  22.12.2023, 12:41
@Krawallbotz

ich selbst sehe auch jemanden, der einen Assistenzhund braucht, nicht geeignet für diesen Beruf. aber aus andren Gründen, nicht wg der Hygiene

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horribiledictu  22.12.2023, 12:42
@HappyMe1984

da ließe sich in der Pflege immer ein Arbeitsgebiet finden, in dem man solche Patienten nicht hat.

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Krawallbotz  22.12.2023, 12:43
@horribiledictu

Du schreibst:

erste beide Absätze: absolut falsch!

Alleine der erste Satz sagt doch schon :

Wie stellst du dir vor, diesen Job zu machen, wenn dein Patient eine Allergie gegen Hunde hat? Oder auch nur Angst vor Hunden?

WAS hat dieser Satz mit Hygiene zu tun?

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HappyMe1984  22.12.2023, 12:52
@horribiledictu

Vor dem konkreten Job steht die Ausbildung. Die ist inzwischen generalisiert. Sprich, Auszubildende in der Pflege müssen während ihrer Ausbildung viele verschiedene Pflegebereiche durchlaufen.

Zudem besteht Pflege, egal in welchem Kontext, IMMER daraus, dass man dort ständig wechselnde Patienten hat. Die Häufigkeit der Wechsel variiert zwar, aber wechseln tun sie. Somit kann das Aufgabengebiet von heute ohne kritische Patienten morgen schon ganz anders aussehen, wenn ein neuer Patient dazu kommt.

Und dann sind Orte, wo Menschen gepflegt werden, einfach auch solche, wo besondere hygienische Bestimmungen herrschen. Bestimmungen, die eben nicht ohne weiteres die dauerhafte Anweenheit eines Tiers an allen Arbeitsorten der Fachkräfte dort zulassen.

Ich halte sehr viel von tiergestützten Ansätzen in Medizin, Pädagogik und Co.! Himmel, für mich selbst wäre das in sehr vielen Fällen wahrscheinlich der mit Abstand beste Ansatz - gib mir 'ne halbe Stunde mit einem Pferd und mein Wohlbefinden verbessert sich um 1000%, egal weshalb es mir schlecht ging...

Aber zwischen tiergestützten Therapieansätzen und einem Assistenzhund bestehen bereits Unterschiede. Und wer dauerhaft einen Assistenzhund für sich selbst braucht, ist eben in Pflegeberufen schlichtweg falsch. Dafür kann der Hund nichts, dafür kann die Person, die ihn braucht, nichts und natürlich sollen Personen, die Assistenzhunde brauchen, diese auch haben! Aber beruflich muss man sich dann eben nach Feldern umschauen, die dazu passen. Da gibt es sicherlich einige! Aber die Pflege ist nun mal keines davon.

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horribiledictu  22.12.2023, 12:54
@HappyMe1984

deinem letzten Absatz stimme ich voll und ganz zu, habe selbst in meiner Antwort and en Fragesteller auch genau das geschrieben.

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Du musst in der Pflege 100% Verantwortung für andere Menschen übernehmen. Dies kann niemand, der selber solch eine Krankheit hat.

Wie äußert sich eine Dissoziation?
Menschen, die an einem dissoziativen Stupor (lat. stupor = Erstarrung) leiden, reagieren auf ein traumatisches Ereignis indem sie sich kaum oder gar nicht mehr bewegen, nicht mehr sprechen und nicht auf Licht, Geräusche oder Berührungen reagieren. In diesem Zustand ist es kaum möglich, mit ihnen Kontakt aufzunehmen.

https://www.marienhospital-eickel.de/fachbereiche/erkrankungen/dissoziative-stoerungen.html#:~:text=Menschen%2C%20die%20an%20einem%20dissoziativen,möglich%2C%20mit%20ihnen%20Kontakt%20aufzunehmen.

Was passiert, wenn der Zustand eintritt, weil der Hund nicht bei dir sein kann, weil der zu pflegende Mensch vielleicht eine Allergie hat oder Angst vor Hunden?

Du hast kein Anrecht darauf, dass der Arbeitgeber sich ganz deinen Bedürfnissen unterordnet.