Christliche Meinung zur Sterbehilfe

11 Antworten

z.B. das 6. Gebot sagt, du sollst nicht morden. Mit Sterbehilfe, hilfst du aber jemandem zu sterben und begehst quasi einen "passiven Mord".

MIt der aktiven Sterbehilfe stellt man sich über Gott, indem man das Leben eines anderen beendet und damit über Leben und Tod entscheidet. Das ist aber eine Sache, die nur Gott zusteht.



SchlunzSchmidt  26.04.2015, 14:31

PS: aus den selben Gründen, ist auch Suizid nicht gewollt.

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In meiner Arbeit schrieb ich, dass ich persönlich die Maschinen nicht abstellen würde, weil das Leben ein Geschenk gottes ist und man weiß nie ob er dann wach wird oder wenn man ein paar Jahre wartet es vielleicht eine neue Technologie gibt die einen retten könnte.


Gaia23  25.04.2015, 16:33

Gern geschehen :)

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froschlaptop 
Beitragsersteller
 25.04.2015, 16:23

Dankeschön, du hast mir sehr geholfen. 

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- Das Leben ist ein Geschenk Gottes.

- Nur Gott darf über Leben und Tod entscheiden.

- Google ist Dein Freund. :)


froschlaptop 
Beitragsersteller
 25.04.2015, 16:11

Dankeschön 

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In dem folgenden Artikel findest Du einige Hinweise darauf:

Quelle: g74 22. 7. S. 27-29

Wie der Christ zur Euthanasie eingestellt sein sollte. Was sagt die Bibel?

EINE Frau lag mit einem unheilbaren Leiden im Krankenhaus. Eines Tages betrat ihr Sohn das Zimmer und tötete sie durch drei Schüsse. Er versuchte seine Tat nicht zu verheimlichen, sondern sagte: „Sie hat ausgelitten. Ich habe sie erschossen.“

Dieser Mann wurde des Mordes angeklagt, doch das Gericht entschied auf „Freispruch“. Warum? Anscheinend, weil der Mann seine Mutter getötet hatte, um ihrem Leiden ein Ende zu machen. Es handelte sich um eine „Sterbehilfe“ oder Euthanasie (griechisch, „leichtes Sterben“).

Von Zeit zu Zeit liest man in den Zeitungen über Fälle von Sterbehilfe. Oft scheint es, daß der „Helfer“, der den Tod herbeiführte, aus einem guten Beweggrund handelte, da er einen leidenden Menschen „aus seinem Elend befreien“ wollte, nachdem der Arzt ihm keine Hoffnung auf eine Besserung hatte machen können. Manchmal flehen Leidende andere Menschen sogar an, sie zu töten.

Wie sollten Christen dazu eingestellt sein? Ist es richtig, eine „aktive“ Euthanasie auszuführen, einen Menschen absichtlich zu töten? Wie verhält es sich mit einer „passiven“ Euthanasie, bei der man eine todkranke Person sterben läßt, indem man eine „besondere“ Behandlung, durch die der Tod lediglich für eine kurze Zeit hinausgeschoben werden kann, unterläßt oder nicht fortsetzt?Es ist zweifellos nicht einfach, mit einer solchen Situation fertig zu werden. Das Gefühl kann dabei eine sehr große Rolle spielen, wodurch es schwerfallen mag, gesundes Urteilsvermögen walten zu lassen. Die Bibel enthält indes Grundsätze, die eine Hilfe sind, eine Sache entsprechend abzuwägen.

Die Heilige Schrift zeigt, daß Gott das menschliche Leben als etwas Kostbares, Heiliges, betrachtet. Das sechste der Zehn Gebote lautet: „Du sollst nicht morden“ (2. Mose 20:13). In 4. Mose 35:20 wird erklärt, was ein Mord ist. In der Elberfelder Bibel lautet dieser Vers: „Wenn er ihn aus Haß gestoßen oder mit Absicht auf ihn geworfen hat [mit einem Geschoß auf ihn zielt, The New English Bible], daß er gestorben ist, . . . so soll der Schläger gewißlich getötet werden; er ist ein Mörder.“

Paßt diese Beschreibung auf Euthanasie, die nicht aus Haß oder Böswilligkeit erfolgt? Wird die aktive Euthanasie nicht tatsächlich insofern „mit Absicht“ angewandt, als die Tat vorsätzlich ausgeführt wird? Und wird nicht häufig ein „Geschoß“ (wie zum Beispiel eine Gewehrkugel oder aber auch eine Pille oder eine Nadel) dazu verwandt?

Christen sollten auch berücksichtigen, daß ihnen die Bibel gebietet: „Behaltet ein gutes Gewissen“ (1. Petr. 3:16). Daß sich aktive Euthanasie auf jemandes Gewissen nachteilig auswirken kann, geht aus den Ausführungen von Robert S. Morison hervor, die im September 1973 in der Zeitschrift Scientific American erschienen: „Die allermeisten Ärzte und die überwiegende Mehrheit der Laien schrecken instinktiv vor einer solchen Maßnahme wie dem Verschreiben eines bekannten Gifts oder der Injizierung einer großen Luftblase in eine Vene zurück.“

Jehova Gott fordert von Christen auch, daß sie „den obrigkeitlichen Gewalten untertan“ sind (Röm. 13:1). Euthanasie ist in den Vereinigten Staaten, in Kanada und fast allen anderen Ländern gesetzlich nicht erlaubt. Es stimmt, daß kaum jemand die volle Strafe für dieses Verbrechen erhält. Doch Christen sollten nicht nur aus Furcht vor Strafen, sondern ihres „Gewissens“ wegen den Landesgesetzen gehorchen (Röm. 13:5). Da sie Gottes Standpunkt der Heiligkeit des Lebens respektieren und ein Leben in Übereinstimmung mit biblischen Grundsätzen führen möchten, würden sie aus Rücksicht auf ihr eigenes Gewissen und auf die von der Regierung erlassenen Gesetze niemals zu einer aktiven Euthanasie Zuflucht nehmen.

Fortsetzung ...


Sturmwolke  25.04.2015, 18:28

... Fortsetzung ...

Wie verhält es sich aber dann, wenn der Tod bevorsteht und nicht abgewendet werden kann, mit der Frage, ob eine besondere Behandlung begonnen oder fortgesetzt werden soll? Ärzte mögen erklären, daß sie den Sterbeprozeß durch technische Kunstgriffe höchstens hinauszögern könnten, wie zum Beispiel durch den Einsatz eines Atemgeräts, um die Lunge in Tätigkeit zu halten, die Verwendung eines Mittels zur Anregung der Herztätigkeit oder anderer außergewöhnlicher Hilfsmittel, um den Patienten am Leben zu erhalten. Ein solches Verfahren kann sehr kostspielig sein und für den Sterbenden zusätzliche Beschwerden mit sich bringen. Verlangt die Bibel, daß solche Maßnahmen ergriffen werden? Nein, den Sterbeprozeß ungehindert seinen Lauf nehmen zu lassen wäre in einem solchen Fall keine Übertretung des Gesetzes Gottes. Es ist kein biblisches Erfordernis, den Sterbeprozeß hinauszuzögern, wenn er bereits in seinem Verlauf fortgeschritten ist. Allerdings ist in einem solchen Fall große Vorsicht geboten. Sissela Bok schildert in der Zeitschrift Bio-Science (August 1973) das Problem, vor dem Ärzte stehen, wenn sie zu entscheiden haben, ob sie eine Behandlung einstellen und den Patienten sterben lassen sollen:

„Wenn sie ohne Bedenken ärztlicherseits eingestellt werden soll, muß es sich zeigen, daß die vornehmste Aufgabe — der Kampf, gegen Tod und Krankheit — nicht erfüllt werden kann. Doch es ist schwierig, immer sicher zu sein, daß sie in dem Einzelfall nicht erfüllt werden kann; zu wissen, daß der Tod für den Patienten unabwendbar ist. Die Möglichkeit, eine falsche Diagnose zu stellen, ist stets gegeben; selbst die besten Diagnostiker machen Fehler, wenn sie den Tod voraussagen (Kamisar 1958). Und wenn die Diagnose stimmt, kann die Prognose immer noch durch eine neue medizinische Errungenschaft beeinflußt werden.“

In vielen Fällen, in denen es sich um ein weit fortgeschrittenes Krankheitsstadium handelt, ist es somit sehr schwierig, zu entscheiden, ob von einer besonderen Behandlung abgesehen werden sollte. Jeder Fall hat seine besonderen Eigenheiten, und die Entscheidung muß im Hinblick darauf gefällt werden, daß Gott das Leben als etwas Kostbares betrachtet. Aber diejenigen, die für eine solche Entscheidung verantwortlich sind, sollten die Anzeichen sorgfältig abwägen, bevor sie zu dem Schluß kommen, daß eine Person im Sterben liegt.

Oft zieht man die Euthanasie in Betracht, weil es für den Leidenden keine Erleichterung zu geben scheint. Zwar kann die Wissenschaft in einigen Fällen keine Lösung zeigen, doch die Bibel vermittelt die zuverlässige Hoffnung, daß Krankheit und Tod in naher Zukunft von der Erde verschwinden werden. In Offenbarung 21:1-4 ist von einer neuen Ordnung der Dinge die Rede, die symbolisch ‘ein neuer Himmel und eine neue Erde’ genannt wird und in der weder ‘Tod noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein wird’.

In dieser neuen Ordnung wird man nicht nur nicht mehr krank werden, sondern die Menschen werden auch von ihren Gebrechen für immer geheilt werden (Jes. 33:24; 35:5-7). Gemäß Jesu Verheißung aus Johannes 5:28, 29 werden auch „alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen“. Der Apostel Johannes „sah“ die Erfüllung dieser wunderbaren Verheißung einer Auferstehung und berichtet darüber in Offenbarung 20:11-15 unter anderem folgendes: „Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Throne stehen . . . Und das Meer gab diejenigen Toten heraus, die darin waren, und der Tod und der Hades gaben diejenigen Toten heraus, die darin waren.“ Das bedeutet, daß alle Toten, die sich im Hades (im allgemeinen Grab der Menschheit) befinden, zum Leben zurückkehren und die Gelegenheit erhalten werden, bei vollkommener Gesundheit ewig auf einer Erde zu leben, auf der das Paradies wiederhergestellt worden ist.

Gemäß den Zeitangaben in der Bibel leben wir nun im „Abschluß“ oder in den „letzten Tagen“ des gegenwärtigen Systems der Dinge (Matth. 24:3-34; 2. Tim. 3:1-5). Das bedeutet, daß Gottes neue Ordnung innerhalb unserer Generation Wirklichkeit wird. Welch wunderbare Verheißung! Während wir auf ihre Erfüllung warten, rät uns die Bibel: „Wirf deine Bürde auf Jehova, und er selbst wird dich stützen“ (Ps. 55:22).

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Es gibt eine deutliche Unterscheidung zwischen Verzicht auf Verlängerung des Sterbens (Abschalten der Apparate) und "aktive Sterbehilfe" (z. B. Verabreichen von Gift), wobei hier noch einmal unterschieden wird zwischen "Beihilfe zur Selbsttötung" und "Tötung auf Verlangen". ("Tötung auf mutmaßliches Verlangen" kann man auch noch erwähnen, aber da dürfte der Konsens im christlichen Bereich recht eindeutig sein.)

Beenden der "lebensverlängernden" (besser: "sterbensverlängernden") Maßnahmen hat inzwischen einen ziemlich breiten Konsens. Begründung: Auch das Sterben gehört in unserem gefallenen Zustand zum menschlichen Leben nach Gottes Plan und ist von daher verantwortlich und würdevoll zu gestalten. "Lebensverlängernde" Maßnahmen sind ein überflüssiger und entwürdigender Eingriff in die natürlichen Vorgänge, besonders wenn der Sterbende selbst keine Entscheidungen mehr treffen kann und/oder will.

Tötung auf Verlangen wird nicht als Mord gesehen, aber von fast allen immer noch als Tötung, die verwerflich ist.

Die übrigen dazwischen. Je "wertekonservativer" desto mehr richtung "lebenserhaltend".

Ich persönlich befürworte die Möglichkeit der Patientenverfügung und das Beenden von sinnlosen, leidensverlängernden Maßnahmen und lehne das Töten auf mutmaßliches Verlangen ab, habe aber keine endgültige Meinung zu den Punkten dazwischen. Jemanden, der sich selbst tötet, kann ich nicht verurteilen, und habe auch keine wirkliche Antwort darauf, ob Selbsttötung als Tötung eines Geschöpfes Gottes, das leben soll, nur verwerflich oder unter bestimmten (extremen!) Umständen vertretbar. Beihilfe zur Selbsttötung - hier sehe ich letztlich den Betreffenden in der Verantwortung, aber weiß auch nicht, was für den "Helfer" richtig ist.

Das Thema wird schon seit längerer Zeit diskutiert (Eibach, Ulrich: Recht auf Leben - Recht auf Sterben ist schon 1974 erschienen, ich habe gerade noch einmal nachgesehen), allerdings erst in den letzten ca. 20 Jahren intensiver.


echterdoc  28.06.2015, 17:23

Auf der Website der Deutschen Bischofskonferenz http://www.dbk.de/themen/christliche-patientenvorsorge/ kann man auch den Suchbegriff "Sterbehilfe" eingeben und bekommt dort 4 Ergebnisse. So weit so gut zur Fragestellung.

Deine seriöse und durchdachte Antwort will ich aber kurz kommentieren: Da in allen monotheistischen Religionen das Leben von Gott bestimmt und gegeben ist (Entstehung, Dauer und Ende) gibt es "lebensverlängernde" Maßnahmen ebenso wenig wie "das Sterben hinauszögernde" Maßnahmen. Was es in der heutigen Medizin aber schon gibt, und regelmäßig praktiziert wird, ist folgendes: Moderne Medikamente und medizinische Möglichkeiten führen einen Kampf gegen die Natur (das natürliche Ableben eines Menschen), den der Patient erduldet. Bei Lichte betrachtet muss aber niemand die Auswirkungen und Auswüchse dieses Kampfes erdulden, denn nicht der Arzt hat das Recht zu behandeln, sondern der Patient hat das Recht behandelt zu werden und er hat auch das Recht die Behandlung abzulehnen. 

Wer glaubt, sich durch eine Patientenverfügung aus der Eigenverantwortung stehlen zu können, oder durch den Ruf Sterbehilfe den Akt des Tötens einem Arzt abverlangen zu können, der hat in dieses Thema nicht einmal einen Bruchteil Deiner Gedanken investiert. Also ich denke, dass bei diesem wichtigen Thema auf unsachliche Fragen und Kommentare nicht einmal zu antworten ist.

Jungen Menschen in der Sturm-und-Drang-Periode über ihre Suizidgedanken hinwegzuhelfen ist ganz etwas anderes und es ist selbstverständlich, dass man das tun soll und tun muss - jedoch verlangt das nach einer anderen Sprache.

Depressiven, psychisch Kranken wiederum kann nur der Facharzt helfen, u.zw. mit medikamentöser und mit Gesprächstherapie, nicht aber ein philosophischer Diskurs.

Danke für Deinen Beitrag

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