Chemielaborant Weiterbildungsmöglichkeiten Erfahrungen?

3 Antworten

Folgende Möglichkeiten fallen mir ein:

  • Industriemeister Chemie. Die Ausbildung geht mehr in Richtung Produktion.
  • Chemie Techniker, bringt m.M.n. klaum einen Vorteil gegenüber dem Chemielaboranten, kostet aber viel Geld.
  • Chemie-Ing. FH, eher praxisorientiert als Chemie Studium.
  • Chemie-Studium, Bachelor und Master und Promotion, wurde bereits zutreffend beschrieben.

ricy13 
Beitragsersteller
 29.02.2016, 08:57

Danke sehr! Chemie Ing. Klingt sehr spannend. Gibt es da jemanden mit einem Einblick? :)

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Mustermu  29.02.2016, 10:06
@ricy13

Da kann ich dir bedingt weiterhelfen. Mit dem Chemie-Ing. (FH) bist du wesentlich schneller fertig als mit einem vollständigen Chemiestudium. Der Chemiker befasst sich eher mit der Produktentwicklung im kleinen Maßstab, während der Chemieingenieur hingegen dann für das Upscaling, d.h. das Übertragen dieser Reaktion in größere Maßstäbe, verantwortlich ist. Ich würde den Chemieingenieur in erster Linie als Ingenieur beschreiben, der auch Ahnung von Chemie hat.

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Zu den Weiterbildungsmöglichkeiten kann ich dir nichts sagen. Dafür aber zum Studium.

Mit einem Chemiestudium ändert sich dein Aufgabenbereich. Chemiker mit abgeschlossenem Studium (und Promotion) stehen, soweit ich weiß, eigentlich nicht mehr im Labor. Diesen Personen kommen dann Führungsaufgaben zu, die entsprechend besser entlohnt werden als die Laborantentätigkeit. Du musst dir überlegen, was du gerne machen möchtest. Bist du damit zufrieden, wenn du einfach stupide Aufgaben deines Chefs im Labor abarbeitest? Oder möchtest du derjenige sein, der die Versuche plant und Aufgaben verteilt? Mit einem Chemiestudium hast du ein viel größeres Verständis vom Fach.

Das Studium hat aber auch seine Nachteile. Es dauert erstmal drei Jahre für den Bachelor, weitere zwei Jahre für den Master und dann nochmal mindestens drei Jahre für die Promotion. Mit dem Bachelor kann man erstmal nichts anfangen, mit dem Master auch nicht so recht. Wenn du Chemie studieren möchtest, musst du die vollen acht Jahre bis zum Doktortitel einplanen. Das Studium an sich ist nicht einfach. Die meisten Laboranten,die ich kenne, haben es nicht geschafft. Es gibt aber einen einfachen Indikator dafür, ob man gute Chancen hat, das Studium erfolgreich zu beenden: Schüler, die in Chemie/Physik/Mathematik immer gute Noten (1-2) haben ohne wirklich zu lernen, weil sie die Materie schnell verstehen, kommen auch mit dem Studium gut klar. Wenn du zu den Leuten gehörst, die immer alles auswendig lernen, dann wirst du es bedeutend schwerer haben. Denn im Studium ist neben dem reinen Auswendiglernen das Verstehen auch sehr wichtig.


ricy13 
Beitragsersteller
 29.02.2016, 08:58

Besten Dank!

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Hallo, ich bin vor ein paar Jahren fertig geworden mit der Ausbildung zum Chemielaborant. Im Moment mache ich eine Weiterbildung zum Chemietechniker in der Teilzeitform. Das heißt ich arbeite weiterhin ganz normal. Zweimal die Woche besuche ich abends und alle zwei Wochen Samstag die Berufsschule. Da ich hier in der Nähe einen Platz an einer Berufsschule bekommen habe, kostet die Ausbildung nichts und die Fahrtkosten kann man sogar von der Steuer absetzen. Es gibt natürlich auch Fernlehrgänge, diese kosten etwas. Es gibt auch Schulen, wo der Techniker in Vollzeit innerhalb von zwei Jahren abläuft. In Teilzeit dauert das ganze vier Jahre. Das ist natürlich eine Belastung in dieser Zeit, aber der Vorteil liegt auf der Hand. Man hat immer noch sein Gehalt und kann sehr gut davon leben. Es ist natürlich von Vorteil, wenn der Arbeitgeber hier fördert (Arbeitszeiten etc.). An vielen Stellen hört man das sich der Techniker nicht lohnen würde, aber ich muss sagen, ich kenne viele die ihren Chemietechniker fertig gemacht haben und danach eine wirklich höherwertige Stelle bekommen haben. Ich kenne: stellvertretende Produktionsleiter, technischer Kundendienst, Qualitätsmanager (also eher weg von der Laborarbeit), aber auch Stellen als Laborleiter (auch in mittelständischen Unternehmen gleichgestellt mit einem Dr. der Chemie), sogenannte Juniorchemiker, also Stellvertreter eines Doktors. Aber auch Ausbildungsleitung und Tätigkeiten, die vom Chemielaboranten nicht so weit weg sind, nur eigenständig und komplizierter. Ich hoffe du kannst hierdurch einen Einblick in diese Weiterbildung erhalten.