Chemie: Valenzstrichformel von Distickstoffmonoxid erklären?
Hallo ich habe folgendes Problem, ich schreibe morgen eine Chemie Arbeit und weiß nicht wie man bei manchen Verbindungen die Valenzstrichformel angibt.
Ich habe mir auf YouTube ein Video mit ein paar Tricks darüber angeschaut (Für besseres Verständnis meiner Erklärung kurz durchklicken) : https://www.youtube.com/watch?v=bGSwbICsR5w
aber ich habe immer noch ein paar Fragen. Zusammengefasst kann man die Valenzstrichformel mit der Bindigkeit von einen Element und Dessen Elektronen in der äußersten Schale herausfinden. Aber das Stimmt nicht immer überein. Ein Beispiel: Bei Distickstoffdioxid N²O² klappt das prima das O geht 2 Bindungen ein und das N 3. zudem passen die Außenelektronen zu den Elektronen in der Valenzstrichformel.
Bei Distickstoffmonoxid aber nicht! Hier geht N eine Vierfachbindung ein obwohl es nur eine Dreifachbindung eingehen sollte. Zudem hat O auch nicht 6 Außenelektronen beim aufstellen sonder 7.
Kann mir das jemand erklären? Bei NO² ist es das selbe.
Danke schon mal im Voraus
Mit freundlichen Grüßen
Marvin
2 Antworten
Vom Konzept der "Bindigkeit" solltest du dich verabschieden.
Es ist vielleicht, wie auch die "Wertigkeit", geeignet, einfache Stoffe mit einfachen Regeln zu erklären.
Dabei bleiben aber 90 % der Stoffe außen vor. Deren Aufbau kann man mit einfachen Regeln nicht erklären.
Ist ja auch nicht nötig im Alltag.
Nun ja, N₂O gehört zu den schwierigeren Verbindungen.
Die kannst du nur verstehen, wenn du das Verhalten der Elektronen verstehst, so etwas zumindest.
Und dazu gehört, dass sie sich in bestimmten Molekülorbitalen anordnen.
Elektronenbindungen in der einfachsten Form.
Es gibt aber auch kompliziertere Formen.
N₂O ist fast wie CO₂ aufgebaut.
Nur eine positive Ladung ist anders, also wenn du ein Proton und ein Neutron von einem O-Atom auf das C-Atom verschieben könntest, hättest du N₂O.
Das sehen auch die Elektronen so.
OK, sie werden ein wenig zur Seite gezogen, aber im Prinzip sind die Bindungsverhältnisse im N₂O und CO₂ gleich.
Man sagt auch, die Stoffe sind isoelektronisch.
Ganz einfach betrachtet ist die Formel <O=C=O> bzw. <N=N=O>.
"<" bzw. ">" sollen zwei freie Elektronenpaare darstellen, "=" eine Doppelbindung.
Genauer betrachtet sind die Bindungen aber auf alle 3 Atome verteilt, man spricht von Mesomerie.
Man kann man die Bindungsverhältnise als Zwischenzustand zwischen sog. Grenzformeln auffassen.
O≡C-O <-> O=C=O <-> O-C≡O
bzw.
N≡N-O <-> N=N=O <-> N-N≡O
Die freien Elektronenpaare habe ich hier weggelassen. Ebenso die Ladungen, die bei jeder dieser "Strukturen" auf die Atome entfallen.
Nur so viel zu den Ladungen:
Solche Grenztrukturen, die hohe oder ungünstige Ladungen erzeugen, sind im (wahren!) Zwischenzustand zu einem geringen Anteil vertreten.
Beim N₂O wäre das N-N≡O, denn da hat O eine positive Ladung, das mittere N ebenfalls, und das linke N eine doppelt negative.
Zugegeben, was war heftiger Stoff.
Aber wenn der Stoff nicht gelehrt wird, darf auch sowas wie Lachgas im Unterricht nicht drankommen. Jedenfalls nicht die Lewis-Formel PUNKT
NO₂ ist übrigens ein Radikal, das ist ein anderes schwieriges Thema, das du separat angehen solltest.
Bei N2O ist zwischen den beiden N eine DREIfachbindung, das vierte Paar ist zum O.
Der Sauerstoff hat ACHT Außenelektronen.