Chemie - Problem beim bestimmen der einer Molekülgestalt von Verbindungen
Ich habe ein Problem in Chemie (nicht Hausaufgaben sondern allgemein Verständnis), was ich in Google nicht finde... Ich bin in der 10. Klasse auf dem Gymi (sprachl. Zweig... dementsprechend verstehe ich Chemie auch ... ;D)...
Wir haben gelernt, von Verbindungen die Valenzstrichschreibweise zu erstellen (das klappt auch noch sehr gut!) und danach die Molekülgestalt zu untersuchen. Um die Molekülgestalt zu ermitteln, haben wir gelernt, immer erst die Anzahl der bindenden Elektronenpaare (um das Zentralatom) zu bestimmen und dann mit der Anzahl der nichtbindenen Elektronenpaare (des Zentralatoms) zu addieren.
Mein Problem ist jetzt, dass ich bei so "großen" Verbindungen nie weiß, was jetzt das Zentralatom ist...
Wenn ich z.B. Phosphan habe, ist mir klar, dass in der Valenzstrichschreibweise, dass P in der Mitte ist und drumherum die 3 H's und dass das P dann noch 1 nicht bindendes Elektronenpaar hat.
Es wären also meiner Meinnung nach 3 bindende EP und 1 nichtbindendes, sodass es eine Pyramide mit Winkeln 107° wäre?!
Mein Problem ist jetzt aber z.B. bei Alkohol (CH3OH) zu wissen, was das Zentralatom ist und welche Bindungen ich jetzt zählen muss...
Meine Valenzstrichschreibweise sieht so aus: siehe Bild
Ist dann z.b. bei der Verbindung C oder O das Zentralatom? und welche Bindungen muss ich mitzählen und welche nicht?
Es geht mir öfters so, dass ich das dann nicht weiß... Bei den schwierigeren Verbindungen halt, wo nicht einfach ein Buchstabe in der Mitte ist und bis zu 4 drumherum...
Danke für alle Antworten und nicht lachen, falls ich mich mit der Frage gerade als Chemie Nullchecker oute... :S :)
3 Antworten
Es gibt bei Deinem Alkohol (ist Methyl-Alkohol und giftig) bereits zwei "Zentralatome" im Sinne Deiner Betrachtung. Erst schaust Du Dir den Kohlenstoff an, dann kannst Du abschätzen, wie die Bindungswinkel am C-Atom aussehen.
Dann gehst Du eins weiter zum O, betrachtest dieses als Zentralatom und dessen Bindungswinkel. Wenn die Kette noch länger wäre, wurdest Du danach zum nächsten Atom fortschreiten.
Ja. Im Rahmen des Schulunterrichts.
In Wirklichkeit ist alles viel komplizierter als in der Schule, wenn Du das O als Zentralatom siehst, stoßen sich das C und das H gegenseitig ab, so dass der Bindungswinkel gegenüber dem bei Wasser aufgeweitet wird.
Dabei spielen sowohl elektrostatische Kräfte als auch räumliche Verdrängung eine Rolle, das vorherzusagen geht weit über den Schulstoff hinaus.
Okay danke, du hast mir sehr geholfen! :)
Zunächst einmal: Ich lache nicht darüber, was Du hier vorbringst und sehe Dich auch nicht als "Nullchecker" an, sondern Du hast eine sinnvolle Frage gestellt, um deren Beantwortung Du bittest.
Ihr habt im Chemieunterricht beim Phosphin (nicht Phosphan) den Phosphor als Zentralatom bezeichnet, um den sich andere Atome gruppieren. Den Ausdruck "Zentralatom" verwendet man eigentlich nur bei Komplexverbindungen, die ihr aber je nach Chemieausrichtung in euerer Schule erst später oder gar nicht besprechen werdet.
Suche also gar nicht nach einem "Zentralatom" in einer chemischen Verbindung, sondern lasse - ich gehe jetzt vom Methanol aus, das Du angesprochen hast - vom C-Atom 4 Valenzstriche, vom O-Atom zwei und vom H-Aomein Valenzstrich ausgehen bzw. zu diesen hingehen. Über den räumlichen Bau des Moleküls ist damit natürlich noch nichts ausgesagt.
Achso okay :) Danke!
Aber wie bestimme ich dann z.B. von Methanol den räumlichen Bau, also ob es eine Pytamide, ein Tetraeder oder so ist? :S
Indem Du die Atome einzeln betrachtest. Du kannst bei einer Kette aus z.B. 5 C-Atomen nicht mehr sagen, diese Kette habe eine Tetraederform ;-)
Okay danke!
Kann ich dann also nur iwie sagen, welche Form, Teile einer langen Kette / großen Verbindung haben aber als gesamtes mit allen Atomen zusammen hat das Ganze keine identifizierbare Form mehr?
Korrekt. Auch deshalb, weil das Gebilde an jeder C-C-Einfachbindung frei drehbar ist und so viele Formen annehmen kann.
Zentralatome gibt es nur dort, wo auch wirklich eines zentral steht. Bei größeren, speziell . langkettigen Molekülen, kann es kein Zentralatom geben. Große komplexe Moleküle, etwa die Häm-Gruppe, haben aber ein zentrales Eisenatom.
Achsoo :)
Das heißt, ich müsste dann hinschreiben, wenn die Molekülgestalt von diesem Methyl Alkohol gefragt ist sowas wie:
Die Bindungswinkel am C-Atom betragen 109° und bilden einen Tetraeder. Die am O-Atom betragen 105° und sind gewinkelt?
Wäre das dann so "richtig" ?