Chef sagt, ich arbeite zu viel?
Hallo,
nach einem Gespräch mit dem Chef der sehr zufrieden mit meiner Arbeit ist, fühlte ich mich jedoch schlecht und war/bin schon fast wütend. Ich will nicht sagen was ich arbeite aber es ist ein schöner Job, er geht mir leicht von der Hand und ich schaffe alles locker, ich hatte ein gespräch mit meinem Chef der mich nett und höflich aber schon fast gerügt hat. Ich arbeite zu viel ich soll ruhiger machen, meine Vorgesetzte und mein Chef haben wortwörtlich Angst um mich... laut Aussage warten die nur darauf das ich wegen der angeblichen Belastung umkippe oder kündige, das fand ich ok vom Chef, toll er macht sich sorgen um mich was ich hervorgegangen finde. Jetzt kommt es, auf meinen Einwand das es vielleicht so aussieht als wäre es zu viel, ist es aber nicht die Arbeit geht mir leicht von der Hand und ich mache sie wirklich gerne, vom Chef kam nur „das glauben wir dir nicht“ was soll das ? Ich sag doch auf der Arbeit etwas nicht nur zum Spaß, egal. Im Grunde bin ich jetzt aus einem positiven Gesprächen geknickt und wütend raus gegangen, wer wird schon zur Rechenschaft gezogen das er zu viel arbeitet und seine Argumente werden mit“ das glauben wir nicht“ abgestempelt. Das hört sich geschrieben nicht so wild an aber im Grunde bin ich wütend das mein Einsatz gefühlt nicht geschätzt wird und das ich als Lügner hingestellt werde der dem Chef nach den Lippen redet.
ist es schlau den Chef noch einmal um ein Gespräch zu bitten oder wäre es klüger einfach so wie immer weiter zu arbeiten und es im schlimmsten Fall auf ein Negativ Gespräch ankommen zu lassen wo ich den Chef sagen würde das ich ihm seine Aussage im Bezug auf Zuviel Arbeit und ich soll langsamer machen (wie er mir) nicht geglaubt habe?
7 Antworten
Chef: Du arbeitest zu viel!
Du: Nein!
Chef: Doch!
Die passende Reaktion wäre. Danke für deine Fürsorge, ich persönlich empfinde die Arbeitslast nicht als solche.
Was veranlasst dich zu dieser Ansicht? Warum hast du das Gefühl, dass ich Kündigen könnte oder Umfalle? Gab es eine Situation in der ich auf dich gestresst oder erschöpft gewirkt habe?
Ich könnte mir vorstellen, welche Gründe es für diese Aussage geben könnte. Da ich diese bereits selbst getätigt habe. Bitte daher deinen Chef erneut um ein Gespräch und teile ihm mit, dass du es gut findest wenn er deine Arbeit lobt und sich Sorgen macht. Doch der Hinweis auf die Arbeitslast dich beschäftigt, weshalb du gerne wissen würdest was der Aussage zu Grunde liegt.
Und bitte ihn auch dir zu erklären was genau das bedeutet „Ruhiger machen?“ Machst du andere mit deiner Einsatzbereitschaft wahnsinnig und wirkst auf andere wie ein Wiesel ...
Mitarbeiter sind nicht nur 1x mehr als 8 Stunden anwesend
Mitarbeiter rufen an um sich nach dem Status eines Projektes zu erkundigen
Mitarbeiter ändern ihren Dienstplan von sich aus um zu unterstützen (immer wieder, haben so nen harten Schichtwechsel, arbeiten so einige Tage am Stück)
Mitarbeiter rennen wie Hühner über die Fläche weil sie wissen dass ICH in ein wichtiges Meeting muss und sie mir noch Material/Futter geben wollen
Mitarbeiter denken ich sehe nicht wie sie Kopfschmerzen, Rückenschmerzen haben (immer wieder)
Mitarbeiter vergessen ihre Pause (immer wieder)
Mitarbeiter kommen mit/vor mir gehen aber nach mir (obwohl ich Überstunden mache)
Mitarbeiter schreiben sich in rasche
Mitarbeiter nehmen meinen Stress auf sich und fühlen sich verantwortlich für Ergebnisse die ich veranlasst habe obwohl ich die Auswirkungen kenne.
Überstunden werden nur gesammelt
Urlaub wird erst genommen wenn ich sie „zwinge“
Ganz schlimm: Ich habe heute kaum was getrunken. Ich bin nicht dazu gekommen etwas zu essen. Hmmm ob ich mir jetzt nen Kaffee holen kann ...
Nur eine kurze Liste ... und grundsätzlich alles Dinge die ich schätze und zum Teil brauche bzw. voraussetze aber ich brauche ausgeruhte motivierte Mitarbeiter um die ich mir keine Sorgen machen muss. Ich kann in keinem Meeting sitzen und mir ne Standpauke anhören oder unsere Abteilung verteidigen oder promoten wenn ich Angst habe meine Mitarbeiter aufbauen muss. Ich brauche sie dafür, dass ich mich bei ihnen fallen lassen kann und weis sie wissen was sie tun und sie passen auf sich auf, denn dann passen sie aufeinander auf und auch ein kleines bisschen auf mich.
Mein Gott, überreagiere nicht so maßlos! Du hast ein tolles Lob bekommen und dass du als "Lügner" betrachtet wirst, ist totaler Unfug! Dein Chef macht sich tatsächlich Sorgen um dich! Sei froh, dass du so einen Chef hast. Wenn du ständig überarbeitet bist, könntest du beispielsweise mit einem Burnout irgendwann für ihn ausfallen. Das möchte er unter allen Umständen verhindern und deshalb bittet er dich, weniger zu arbeiten! Das ist ein Riesenkompliment und sollte dir eher zeigen, wie sehr er dich braucht!!
Auch wenn Arbeit Spaß bringt, kann sie auf die Dauer überfordern und überlasten, ohne dass du es am Anfang bemerkst. Irgendwann ist es dann zu spät und du wirst tatsächlich krank! Dein Chef hat anscheinend mehr Lebenserfahrung als du.
Denke also nicht länger darüber nach und sieh das Gespräch nicht so negativ. Es war nicht negativ, sondern sehr positiv - du siehst es nur nicht!
Ich würde an deiner Stelle erst einmal warten bis die erste Wut verraucht ist. In deinem Zustand solltest du deinen Chef jetzt besser nicht ansprechen.
Dann überlegst du dir mal, was deinen Chef und die Kollegen wohl dazu gebracht hat, sich Sorgen um dich zu machen. Die Quantität und die Qualität deiner Arbeit können es ja nicht sein; das hat dir der Chef ja persönlich bestätigt.
Wer aber einen so arbeitswütigen Kollegen beobachtet, dem gehen zwei Gedanken durch den Kopf:
- Arbeitet der so viel, weil er nichts besseres zu tun hat?
- Arbeitet der so viel, weil er schon ein Workaholic ist?
Beide Fälle sind eine Indiz dafür, dass der Kollege keine work-life-balance hat, aus welchen Gründen auch immer. Natürlich ist ein Indiz kein Beweis. Aber einChef, der sich um seine Leute kümmert und der vielleicht ein paar Jahrzehnte Lebenserfahrung und Erfahrung als Firmenchef hat, hat oftmals einen klareren Blick für Gefahren, die seinen Leuten drohen als diese Leute selber.
Auch ein Alkoholiker ist selber der letzte, der seine Sucht bemerkt.
In einem ruhigen Gespräch - vielleicht in einer Woche - darfst du deinem Chef ruhig auch mitteilen, dass du da ein bisschen erstaunt und auch verletzt warst. Vielleicht kann er dir dann erklären, worauf sich seine Sorgen gründen. Ein Gespräch ist auch in einem solchen Fall nie fehl am Platz. Aber bitte hier nicht mit Wut im Bauch.
Vorgesetzte haben eine Fürsorgepflicht für ihre Mitarbeiter. Wenn einer ständig Überstunden macht und sich geradezu versessen in die Arbeit stürzt, müssen sie eingreifen. So etwas kann auch den Arbeitsfrieden stören, wenn die Kollegen denEindruck gewinnen, da wolle sich einer profilieren.
Die meisten merken es nicht, wenn sie zuviel arbeiten, aber die gesundheitlichen Folgen kann man nicht ignorieren. Auch das merken zB die Kollegen früher als man selbst.
Wenn du bei der Bemerkung gestresst bis und dich angegriffen fühlst, dann kann es schon sein, das du dich unersätzlich fühlst.
Du siehst es nicht, aber es sind Anzeichen da, die dein Chef bemerkt.
Du kannst ja trotzdem so weiter machen, aber der Körper recht sich in ein paar Jahren.
Also mal im Ernst nach 15 Jahren ? Die Arbeit ist sogar weniger (weil heute Maschinen den Großteil machen) geworden bzw leichter.
Danke für die Antwort, kannst du mir ein Beispiel nennen warum du diese Aussage deinem Angestellten gegenüber getätigt hast? Lg