Cartoon-Analyse: Was ist die Kernaussage von Martin Rowsons Cartoon zum Volksentscheid über die gleichgeschlechtliche Ehe in Irland?

Martin Rowson on the irish same-sex marriage referendum - (Politik, England, Irland)

1 Antwort

Ich versuchs mal:

Eine zentrale Aussage wäre für mich im Vordergrund die innere Dynamik des irischen Volkes. Es ist jung und modern und stürmt in die Moderne auch gegen Widerstände. z.B. hat die kath. Kirche vor dem Referendum auch mobil gemacht, jedoch erfolglos. Das niedergetrampelte grüne Männlein, dass noch seine Hände abwehrend und aufhaltend erhoben hat, symbolisiert für mich St. Patrick und soll wohl die Moral und Gesellschaftlichen Werte der irischen Nation verdeutlichen, die sich bis heute noch sehr auf das Katholische beziehen. Dies wird nun über Bord geworfen um sich zu erneuern.

Jedoch steckt auch hier Kritik drin. Durch die Gewalt die dem Männlein widerfährt verdeutlicht der Zeichner seine innere Zwiegespaltenheit. Einerseits das Positive (die moderne irische Gesellschaft) aber auch das sehr Negative (Abkehr von Traditionen und liebgewordenen Werten).

Im Hintergrund werden die Briten/Engländer dargestellt. Wie immer ordentlich in Reih und Glied (follow the queue, ist hier das Stichwort). Sieh sind die Rückwärtsgewanten, die der Tradition verhaftet sind (man sieht die Fuchsjagd, einen Richter mit Perücke, selbst der tote Hund wird noch in einer Schubkarre rausgeführt). Aber das wird gar nicht mal vom Zeichner kritisiert, er mag es meiner Meinung nach sogar. Achte doch mal auf die Farben! Vorne alles sehr düster und traurig, hinten ist es hell und eine freudige Stimmung. Das beziehen auf Traditionen wird hier nicht als negativ gesehen (im Hintergrund geht es ja gar nicht um Homosexualität).

Was das Bild auch verdeutlicht ist, das direkte Demokratie eine Einbahnstraße ist. Gibt man dem Volk macht, kann man sie ihm nicht wieder wegnehmen. Die irischen Leute haben auf dem Bild schon entschieden und sich für die Homo-Ehe (ein gräßliches Wort) entschieden mit allen Konsequenzen. Und das ist auch das Problem bei direkter Demokratie, nicht immer ist das was die Mehrheit entscheidet auch gut für die Mehrheit (das bezieht sich jetzt aber gar nicht mal so sehr auf die Homosexualität).

Keine Ahnung ob das Richtig ist, aber dass denke ich über das Bild hoffe du hast nun ein paar Anhaltspunkte für deine Gedanken.

p.s: schreib ma was dein prof gesagt hat würd mich interessieren


hoboes  09.06.2015, 14:56

achso kleiner tipp, such doch mal was zum Autor raus, vielleicht verstehst du ihn besser wenn du seinen Hintergrund und andere Arbeiten ansiehst besser

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