Canon EOS 2000d fotografiert schnelle Bewegungen sehr schlecht?


03.07.2024, 22:07

Vielen Lieben Dank für eure Antworten, ihr habt mir wirklich sehr weitergeholfen! Ich muss mir langsam mal das Buch zur Kamera durchlesen😵‍💫

6 Antworten

aber irgendwie fotografiert die Kamera nicht richtig …

Du fotografierst nicht richtig. Eine DSLR hat keine A.I. die erkennt was du fotografieren willst. Und wenn du falsche Einstellungen wählst, oder die Lichtbedingungen nicht passen und du ne Objektivkrücke drauf hast, dann kommt halt Mist dabei raus.

Ich habe das einmal mit dem Sport Modus (also dieser Mensch der rennt) fotografiert & einmal mit Portait, beides gleich schlecht …

Portrait ist absolut ungeeignet für Dinge in Bewegung zu fotografieren. Mit dem Sportmodus kommst du aber halt auch nicht weit, wenn die Lichtbedingungen zu schlecht sind. Da hilft dann nur ein halbmanueller Modus wie z.B. der Tv-Modus, die Belichtungszeit schnell genug wählen (min 1/250 - 1/500) und den ISO auf den maximalen Wert stellen. Es kann unter Umständen hilfreich sein, dir die ISO Erweiterung einzustellen, damit du auf den Wert H gehn kannst (ISO 12800).

Canon DSLR ISO Erweiterung (youtube.com)

Das wird dann zwar stark rauschen, aber dafür wird das Bild heller.

Letze Woche habe ich auch Bilder gemacht, in der selben Halle & auch in der Bewegung.
Da bin ich geritten & die Bilder waren eigentlich echt gut,

Dann werden die wohl in anderen Lichtbedingungen gewesen sein, weniger reingezoomt und/oder die Kamera auf einem Stativ gestanden haben. Aber das kann man jetzt ohne Vergleichsfotos und vor allem ohne die Fotosettings, die die Kamera gewählt hat, nicht genau sagen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Arbeite mit verschiedenen Canon Kameras seit 2008

Nein, nicht die Kamera fotografiert falsch, sondern du. Das Problem ist halt, dass du nicht fotografierst, sondern mit irgendwelchen Szenenautomatiken knipst.

Die Lösung ist sehr einfach und wurde hier bereits gesagt. Wann wird das Pferd in Bewegung unscharf? Wenn der Fokus nicht sitzt oder die Belichtungszeit zu lang ist. So ein Sportmodus taugt nichts. Sportmodus kann auch mal 1/250 bedeuten, weil die Kamera versucht den ISO gering zu halten, was in der Praxis halt viel zu lang ist. Einfach selbst machen. ISO einstellen, Belichtungszeit und Blende....oder zumindest ein Auge auf die Werte haben.

Wie andere schon schrieben, Belichtungszeit muss runter. Und wenn das Bild dann zu dunkel wird, kannst du es wieder aufhellen, indem du die Blende weiter öffnest und/oder die ISO-Zahl erhöhst. Bei zu hoher ISO-Zahl wird das Bild dann aber ganz schön krisselig.

Guck dir mal so ein "Photography Cheat Sheet" an wie dieses hier, das ist ganz hilfreich um sich zu merken, was diese 3 grundliegenden Einstellungen (Belichtungszeit = Shutter Speed, Blende = Aperture, ISO) so machen.

Bild zum Beitrag

 - (Bilder, Kamera, Foto)

Verschlusszeit erhöhen ... 1x1 der Fotografie .... Achtung dabei geht aber die Belichtung runter .... kannst du mit ISO ausgleichen

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Themengebiete werden gelebt, beruflich wie Privat.

Sophonisbe  03.07.2024, 15:59
Verschlusszeit erhöhen ... 1x1 der Fotografie

Lieber verringern. 😉

SirKermit  03.07.2024, 16:24
@Sophonisbe

Wer wirklich Bewegungsunschärfe haben möchte, ist damit doch gut bedient, im Falle des TE sicherlich nicht. ;-)

wie soll die Kamera denn auch erraten wie du die Bilder gerne haben willst?
Vielleicht ist es ja genau das unscharfe, das du willst, weil das so eine schöne Bewegungsdynamik hat, aber woher soll die Kamera das wissen?

Das Geheimnis ist: du musst es ihr sagen!

Indem du nämlich als Bediener der Kamera die entsprechenden Einstellungen vornimmst und dazu musst du natürlich wissen wie das funktioniert. Du solltest dich also, bevor du einfach mal so drauf los knippst, dich erst einmal mit den einfachen Grundlagen der Fotografie geschäftigen!

Du hast 4 Basis-Werte, die du an der Kamera einstellen kannst:

  • Belichtungszeit
  • Blende
  • Brennweite
  • Empfindlichkeit/ISO

Die Brennweite ist dabei das, was den Bildausschnitt bestimmt, hierfür also unwichtig.

Die anderen 3 hingegen bestimmen zusammen die richtige Belichtung und je nachdem welchen der Werte du veränderst bekommst du da unterschiedliche Ergebnisse

  • die Empfindlichkeit/ISO ist dabei sozusagen der "Basiswert" an deiner Kamera, der bestimmt, wie Empfindlich die Kamera auf Licht ist, je höher der Wert, desto empfindlicher ist der Sensor und desto weniger Lichtmenge braucht er zum Aufnehmen des Bildes, aber desto stärker rauscht da Bild dann auch
  • DIe Blende ist der Wert, wie viel Licht durch das Objektiv gelassen wird, dabei ändert sich die Größe des "Loches" (welches sich eben Blende nennt!) im Objektiv duch das der Lichteinfall geregelt wird. Neben der Lichtmenge bestimmt die Blende aber auch noch die Schärfentiefe, wenn du von vorne bis hinten möglichst viel scharf willst, dann musst du da eine höhere Zahl nutzen, wenn du einen unscharfen Hintergrund willst, was viele ja wollen, weil das das fotografierte Objekt besser vom Hintergrund trennt, dann wählst du da eine möglichst niedrige Zahl
  • Die Belichtungszeit bestimmt, wie lange das Licht auf den Sensor trifft und damit eben auch wie lange da belichtet wird. Hier ist eben der Punkt, der entscheidet wie die Bewegung abgebildet wird, hast du eine längere Belichtungszeit (also z.B. 1/60) dann dann werden Bewegungen weil eben auch für eine längere Zeit belichtet wird entsprechend verschwommener, willst du schnelle Bewegungen einfrieren, dann nimmst du eine kürzere Belichtungszeit (also z.B. 1/2000)

Damit dein Bild aber gleich "hell" bleibt muss du, wenn du einen der Werte veränderst auch mindestens einen der anderen beiden ändern!
Wenn du also z.B. die Belichtungszeit verzürzt um die Bewegung nicht so verwischt zu haben, wird ja das Licht weniger Lang auf den Sensor treffen, also musst du das ausgleichen und auch die Blende (das "Loch") Vergrößern (also die Zahl verkleinern, z.B. von 5.6 auf 5.0) und/oder die ISO erhöhen, damit der Sensor empindlicher wird.
Normalerweise ist deine Kamera auf "Drittel" eingestellt, also dass eine einzelne Änderung eines Wertes von Zeit und Blende jeweils ein Drittel einer ganzen Blende entspricht (eine "ganze Blende" bedeutet je halb oder doppelt so viel Licht) während die ISO sich evtl. nur in ganzen Blendenstufen ändern lässt (also z.B. von 100 auf 200 - was ja eben doppelt so viel ist). Das heisst dass du dann, wenn du bei der Belichtungszeit 1x am Rädchen drehst du auch die Blende 1x verändern musst aber du bei der Änderung der ISO von z.B. 100 auf 200 dann 3x an Zeit oder Blende verstellen musst (also z.B. 3x an Zeit oder 2x an Zeit und 1x an Blende)

Klingt alles sehr kompliziert, aber wenn man es einmal verstanden hat ist es eigentlich ziemlich einfach