Bundeswehr beitreten oder nicht?

8 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Moin,

ich bin einmal vor den ganzen stumpfsinnigen "was wilst du den bei der Bundeswer"-Menschen da...

Ein Ausbildungsplatz kann auch vor einem Eintritt zur Bundeswehr hilfreich sein, da du dann für mehrere Jahre eine möglicherweise höhere und besser bezahlte Verwendung findest. Die Probleme, die der Dienst mit sich bringt, solltest du dir überlegen, aber auch nicht als unmenschliche moralische Fallen betrachten.

Die Problematik, lange von daheim zu sein oder oft umzuziehen bringt nicht nur die Bundeswehr, außerdem bleiben die meisten Soldaten dies nicht ewig sondern gehen nach der Verpflichtung mit ihrer Ausbildung und einer Übergangshilfe in den zivilen Sektor.

Ein Auslandseinsatz ist nach momentanem Stand auch in der Zukunft sehr wahrscheinlich und durchaus bedenklich. Allerdings sind in der Regel die wenigsten Soldaten dort in der Art und Weise belastet wie die Patrouillengänger, Pioniere und andere, die tatsächlich täglich ins Feindgebiet fahren. Und die Wahrscheinlichkeit, einem Anschlag zum Opfer zu fallen, ist dort zwar höher und dauerhaft existent, aber es sterben auch täglich mehrere Deutsche in Verkehrunfällen (das ist natürlich kein Vergleich).

mfg Nauticus


besupreme5 
Beitragsersteller
 11.06.2013, 22:07

Moin Nauticus :) Danke für deine Ausführliche Antwort :) Könnte es auch sein das ich nur bei einer Kaserne bin oder werde ich quasi dort hingeschickt die mich brauchen? :)

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Nauticus  11.06.2013, 22:16
@besupreme5

Kommt immer drauf an, realistisch ist leider das zweite ;) Theoretisch kannst du als Kfz-Mechatroniker oder Arzt deinen gesamten Dienst in der Heimat verbringen, vielleicht sogar nahe am Wohnort. Du kannst aber auch genauso Fahrzeuge oder Menschen am Hindukusch zusammenflicken.

Die Bw baut in letzter Zeit auch eher in die Richtung um, möglichst viele Truppen in Rotation für den Einsatz zu halten, um bei größeren Einsatzzahlen gleichzeitig eine weniger lange Belastung zu garantieren.

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Risiken hält das Leben überall bereit. Ich war auch längere Zeit bei der BW und auch in diversen Auslandseinsätzen. Diese Zeit habe ich sehr genossen. Die finanzielle Seite stimmte, der Dienst war sehr abwechslungsreich und interessant. Richtig gefährliche Situationen habe ich jedoch erst hier zuhause im täglichen Straßenverkehr erleben müssen. Die Risiken eines Auslandseinsatzes sollten deshalb nicht das Kriterium sein, weshalb man nicht zur BW geht.


besupreme5 
Beitragsersteller
 14.06.2013, 21:15

Vielen Dank für deine Antwort! :)

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Jo war als junger Soldat in Vietnam im Krieg. Nach dem Krieg wurde er in Deutschland stationiert. Er lerne meine Schwester kennen. Sie heirateten. Er war keine Stimmungskanone, aber irgendwie ein lieber Kerl. Meine Schwester hatte uns schon sehr frühzeitig gebeten Jo nie jemals irgendwas über den Krieg oder Vietnam zu fragen.Das Folgende hat mir meine Schwester nach seinem Tod erzählt:

Sie waren ca. 6 Jahre verheiratet als Jo Depressionen bekam. Er wachte oft nachts schweißgebadet auf. Hatte Alpträume. Er ging Nächtelang in der Wohnung auf und ab, sagte die Toten verfolgten ihn. Er war 3 Jahre in ärztlicher Behandlung, fing an zu trinken. Er sagte oft zu meiner Schwester:„Die Hölle ist nicht da unten im Boden, auch nicht in Vietnam – die Hölle ist in meinem Kopf – da kommt kein Arzt dran“. Jo war 47 Jahre alt, als er sich von einer Eisenbahnüberführung vor einen durchfahrenden Zug fallen ließ. Das amerikanische Kriegsministerium registriert jährlich über 200 Selbstmorde von ehemaligen Soldaten. Bist du sicher die Hölle in deinem Kopf aushalten zu können wenn es mal so weit ist?

Soso, die vielen Nachteile. Ich war 30 Jahre dabei, habe mich mit 20 Jahren verpflichtet, und bin mit 50 in Pension gegangen. Jetzt habe ich 3500 Euro Netto Pension, plus die Rente meiner Frau. Ich lache über alle Riesterrenten und sonstige notwendigen Privatvorsorgen, über Arbeitslosenquoten und Altersarmut. Ich wohne in einem eigenen Haus (schuldenfrei) dort, wo andere Urlaub machen. Wo sind da jetzt die Nachteile? Mal für 2 Monate ins Ausland? Ich habe in Amerika, Frankreich und Spanien gearbeitet (gedient). Na und? Dafür spreche ich jetzt 5 Sprachen. Also mach du dir mal weiter Sorgen über die Nachteile.


Nauticus  11.06.2013, 22:12

Letztendlich ändert das aber nichts daran, das es dir kaum was gebracht hätte, wenn du in diesen 2 Monaten Auslandseinsatz wirklich gestorben oder seelisch zerbrochen wärst, was jetzt bei einer Ausbildung oder einem Manöver in NATO-Landen nicht so extrem ist.

Man sollte sich da kein Gespenst schaffen, aber auch drüber nachdenken. Ich kenne jemanden, den hat der Streß kaputt gemacht, Tornadopilot. Der war auch schön auf dem Schießplatz auf Kreta, währenddessen hat sich allerdings die Frau scheiden lassen.

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besupreme5 
Beitragsersteller
 11.06.2013, 22:12

Danke für die Auskunft, und die Erfahrung die du weitergegeben hast! :)

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Apfelkind1986  11.06.2013, 22:37

Als du Soldat warst, gab es noch keine Einsätze und die deutschen Soldaten haben sich im Heimatland den hintern platt gesessen.

Die Zeiten sind längst vorbei. In Zeiten von Einsparungen und Auslandseinsätzen weht ein ganz anderer Wind...

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wiki01  12.06.2013, 11:02
@Apfelkind1986

So ein Blödsinn! Ich war Pilot bis 2006. Und jetzt googel mal, wann Afghanistan angefangen hat. Und ich war insgesamt 6 Jahre im Ausland, und habe mir nicht in Deutschland den Hintern platt gesessen.

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Apfelkind1986  12.06.2013, 20:07
@wiki01

Und wieviele Tornados haben wir noch gleich in Afghanistan im Einsatz.

Im Übrigen haben Piloten leider keine Ahnung von der echten Bundeswehr, Das soll nicht heißen, dass Piloten nichts tun oder so aber die leben in ihrer eigenen Welt und werden vom Bund unglaublich hofiert. Und ich habe häufig Kontakt mit den Piloten. Die leben einfach ein völlig anderes Leben.

Schön Lehrgänge überall auf der Welt besuchen, dann mal fliegen, was man ja eh liebt und dann wieder schön im Hotel schlafen... Das ist natürlich ein feines Leben. Du solltest dann aber niemanden beraten, der zur regulären Truppe geht.

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wiki01  28.08.2013, 23:17
@Apfelkind1986

@Apfelkind: Ist das deine gesammelte Kenntnis der fliegenden Truppe bei der Bundeswehr? Dann ist es besser, du machst deinen Kopf dicht. Es gibt nicht nur Tornadopiloten. Das Heer hat übrigens mehr Luftfahrzeuge als die Luftwaffe. Ich habe mindestens die gleiche Kampfausbildung, wie sie jeder Soldat einer Kampftruppe bekommt, war mehr auf kalten, matschigen Übungsplätzen, wie du dir vorstellen kannst, musste Dinge essen, bei dem du dir die Seele aus dem Leib ko**en würdest. Habe Einzelkämpfer-, Überleben See-, Überleben Wüste- und Überleben Gebirge-Lehrgänge hinter mir, und bin ausgebildeter Scharfschütze. Das ist nicht das Profil eines Tornadopiloten, der nur fliegt, weil es ihm Spaß macht (deine Sichtweise). Also erzähl du mir nicht, ich hätte keine Ahnung von der Truppe. Hast du denn gedient?

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red am besten mal mit einem wehrdienstberater der kann dir alle deine fragen beantworten die du hast und hilf dir bei der bewerbung geh auf den link

https://mil.bundeswehr-karriere.de/portal/a/milkarriere/!ut/p/c4/FcrBDYAgEAXRWmyAvXuzC_ViFvIDGxDJAtK-mDm9ZOikWeZXPDd5Mifa6XCy2mFuSZFVBQojQWExoLZnbwq0XhbK7decGnLtLoBK3JYPJbyHVQ!!/