Bauphysik-Frage: Wärmeableitung bei verschiedenen Außentemperaturen?

4 Antworten

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Falsch.

Wärmetransport durch eine Wand kann man sich vorstellen, wie Wasser, dass durch eine Öffnung aus einem Behälter ausströmt.

Vergleich:

Die Wassermenge ist die Wärmemenge

Der Öffnungsdurchmesser ist die (nicht perfekte) Isolierwirkung der Wand

Wenn der Druckunterschied zwischen innen und aussen grösser ist, strömt Wasser schneller aus dem Behälter.

Wenn der Temperaturunterschied zwischen innen und aussen grösser ist, strömt die Wärme schneller dirch die Wand.


norbertk62 
Beitragsersteller
 16.10.2022, 14:17

Danke für die Antwort. Ich denke ich habe ich es begriffen.
eigentlich müsste ich jedem ein Sternchen vergeben - alles klasse antworten.

deine war einfach so schön plastisch und vorstellbar. Sogar für doofies wie mich.

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wir haben im Raum eine gewisse Energie gespeichert und die ist, weil immer 20 Grad in beiden Fällen gleich. nun haben wir noch den Wärmestrom, also jene Energie, welche pro Zeiteinheit in Richtung der niedrigeren Temperatur fließt. Wir sagen, der Wärmestrom ist : = Konstante * Temperaturdifferenz. Der Wärmestrom saugt also die Energie aus dem Raum. Ist der Wärmestrom größer, sinkt auch die Temperatur schneller. Alo: je größer die Tempdiff, desto schneller sinkt die Innentemp

Je grösser der Gradient, desto schneller sinkt die Temperatur. Der Unterschied bei 15 und 5 ist sehr massiv, praktisch betrachtet. Selbst bei gut isolierten Häusern.

Bei schlecht isolierten kriegst du T gar nicht erst auf 20. Jedenfalls nicht halbwegs gleichmässig im ganzen Raum.

".... pro Stunde geht durch die Wand eine gewisse Energie verloren, egal wie kalt es draussen ist ...."

Nein, die Annahme ist grundfalsch! Bei Deiner Annahme käme man ja bei strengem Frost mit der gleichen Heizleistung aus wie im Frühherbst. Das ist ja absurd!

Der Wärmestrom von innen nach außen verdoppelt sich bei doppelter Temperaturdifferenz. Der Wärmeverbrauch (sprich Energieumsatz) steigt linear mit dem Temperaturgefälle nach außen.