Brennstuhl Steckdosenleiste mit Fußschalter defekt. Welches Bauteil ist es?

7 Antworten

Jetzt hat die Leiste 2 Tage einwandfrei funktioniert und ist nun wieder ausgefallen. Habe sie wieder auseinander genommen und die gleiche Diode, die beim letzten Mal defekt war, ausgelötet und geprüft. Sie war wieder defekt. Habe dann wieder eine Neue eingelötet und die Leiste funktioniert wieder. Woran kann es wohl liegen, wenn immer wieder die gleiche Diode kaputt geht? Der Typ ist 1N 4007 MIC

Den Wiederstand (410 kOhm) habe ich geprüft. Der ist in Ordnung.

Über Hinweise würde ich mich freuen.

Neue kaufen - dann hast du am wenigsten Unkosten an Zeitaufwand für Fehlersuche, Rep. und Ersatzteilbeschaffung usw. sowie den ganzen Ärger damit erspart ;-))

Über den Entstörkondensator wurde ja bereits aufgeklärt.

Das Problem mit dem Rest währe lösbar, wenn du ein Bild der gesamten Platine posten könntest. Ansonsten Lötstellen kontrollieren, Relais ggf Prüfen, alles mal Durchmessen...

lg,

EOL


gie11 
Beitragsersteller
 22.03.2018, 08:24

Hallo, das klingt doch super. Ich habe nun ein Foto der Vorder- und Rückseite hochgeladen. Links, an der Seite der Relais ist die Zuleitung, neben den Relais ist der Ausgang zu den Steckdosen und rechts ist die Leitung zum Fußschalter angeordnet. Bei C1 saß der oben gezeigte "Kondensator".

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Doch es handelt sich auf dem Bild um einen Kondensator. Müsste ein Folienkondensator sein.

wenn du einen neuen kaufst musst du beim Einbau wie auch bei „normalen“ Kondensatoren(zylindrischen) auf die Polung achten.


Franky12345678  27.03.2018, 01:16

Ähm.. Das ist ein X2 für Wechselspannung.

Welche Polung hat Wechselspannung nochmal??? :-P

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Machtnix53  22.03.2018, 23:51

Ein Folienkondensator hat keine Polung.

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gie11 
Beitragsersteller
 21.03.2018, 22:06

Hallo, vielen Dank! Was bedeutet denn die Bezeichnung MPXGPF und 40/100/21 ?

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Das ist ein Kondensator.

Er kann zur Entstörung dienen... aber auch ein Kondensatornetzteil darstellen, welchs die 24V für die Relais bereitstellt. Komt darauf an, wie er verbaut ist.

Für eine Entstörung einer Steckerleistenelektronik ist er aber sehr groß. Ich vermute daher, ohne den Rest gesehen zu haben: Er liegt in Reihe zur restlichen Elektronik und ist Teil des Kondensatornetzteils.

Relevante Angaben:

  • X2
  • 275V~ (Wechsel, wichtig!) max. Nennbetriebsspannung, darf auch höher sein, aber nicht niedriger
  • 0.68µF
  • 40/100/21 (?, bin ich mir grad nicht sicher, was es bedeutet)
  • VDE geprüft

Vorsicht: Auch wenn ein Kondensatornetzteil Kleinspannung erzeugt, ist diese nicht galvanisch getrennt. Es handelt sich hierbei weiterhin um lebensgefährliche Netzspannung!

Der kann durch jeden beliebigen Kondensator ersetzt werden, der dieselben Parameter hat. Das ist ein Standardbauteil.

Hier ist ein möglicher Ersatz:

https://www.conrad.de/de/mkp-x2-funkentstoer-kondensator-radial-bedrahtet-068-f-275-vac-10-225-mm-l-x-b-x-h-265-x-10-x-19-mm-mkp-x2-1-s-450264.html?WT.mc_id=google_pla&WT.srch=1&ef_id=WVfwTAAAAHBysRft:20180326231037:s&gclid=EAIaIQobChMInNSZjI6L2gIVAZ3tCh1ZMgg7EAQYASABEgJkHvD_BwE&hk=SEM&insert_kz=VQ&s_kwcid=AL!222!3!254339639660!!!g!!


gie11 
Beitragsersteller
 27.03.2018, 10:34

Hallo Franky,

vielen Dank für deine ausführlichen Infos! Wie unten bereits geschrieben, habe hatte ich die Dioden durchgemessen und dabei eine Defekte identifizieren können. Ich habe dann vorsichtshalber alle Dioden getauscht und den Kondensator wieder eingelötet. Nun funktioniert die Schaltung wieder einwandfrei. Ich gehe davon aus, dass das Relais eine Diode zerstört hat, als dieses mit einem andauernden Rasseln kaputt gegangen ist. Da ich nun vernünftige Finder-Relais eingebaut habe, hoffe ich, dass die Leiste nun noch viele Jahre hält ;-)

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gie11 
Beitragsersteller
 30.03.2018, 21:50
@gie11

Jetzt hat die Leiste 2 Tage einwandfrei funktioniert und ist nun wieder ausgefallen. Habe sie wieder auseinander genommen und die gleiche Diode, die beim letzten Mal defekt war, ausgelötet und geprüft. Sie war wieder defekt. Habe dann wieder eine Neue eingelötet und die Leiste funktioniert wieder. Woran kann es wohl liegen, wenn immer wieder die gleiche Diode kaputt geht? Der Typ ist 1N 4007 MIC

Den Wiederstand (410 kOhm) habe ich geprüft. Der ist in Ordnung.

Über Hinweise würde ich mich freuen.

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Franky12345678  30.03.2018, 22:02
@gie11

Andersrum: Das Relais rasselte, weil eine Diode im Gleichrichter defekt war, weshalb der Gleichrichter auf einer der beiden Halbwellen einen Kurzschluss verursacht hat, wodurch das Relais natürlich in 50Hz-Rhytmus gerasselt hat. ;-)

Das Relais war nur insofern defekt, dass länger andauerndes 50Hz-Rasseln den Schaltkontakt schwer beschädigt haben wird. Wenn dessen Kontakt jedoch keinen Verschleiß aufweist, ist das Relais nicht defekt.

Der Kurzschluss wird jedoch keine weiteren Schäden verursacht haben, da der gelbe Kondensator ohnehin für direkten Betrieb an Netzspannung geeignet ist.

Gegen den Spannungsimpuls, den Relais beim Abfallen versurachen (wegen der Induktion) ist die Diode auf der Rückseite. Vielleicht solltest du diese auch mal prüfen ;-).

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Franky12345678  30.03.2018, 22:03
@gie11

Hat der Siebelko vielleicht einen Schluss? Tausche den auch mal aus.

Genauso die Schutzdiode auf der Rückseite.

Wenn es dann imemr noch durchknallt, liegt der Fehler nicht auf der Platine. Dann wäre ein Schaltplan der gesamten Leiste sinnvoll.

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gie11 
Beitragsersteller
 30.03.2018, 23:29
@Franky12345678

Hallo Franky, vielen Dank. Einen Schaltplan habe ich leider nicht. Allerdings sind auf den Fotos alle Bauteile zu sehen. Ich werde morgen mal schauen, ob ich den Wert de Schutzdiode herausbekomme. Oder gibt es da einen Standard Typ, den ich bestellen kann?

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gie11 
Beitragsersteller
 30.03.2018, 23:34
@gie11

Ach ja, ich möchte noch erwähnen, dass die Leiste das letzte Mal über Nacht kaputt gegangen ist, obwohl sie über den Fußschalter ausgeschaltet war. Vielleicht hilft der Hinweis ja noch...

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Franky12345678  30.03.2018, 23:42
@gie11

Der Gleichrichter kann auch im ausgeschalteten Zustand kaputt gehen. Wenn ich das richtig sehe, liegt der Schalter (unsinnigerweise) hinter dem Gleichrichter, so dass die 4 Dioden Dauerspannung haben. 1N4007 ist schon ok, so viel ziehen die Relais nicht.

Die Diode sieht auf dem Bild nicht nach Standard aus.

Was sagt der Siebelko? Hast du den schon geprüft? Welche Nennspannung hat der eigentlich?

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Franky12345678  30.03.2018, 23:50
@gie11

Was ist eigentlich an dem Schalter so besonderes, das diese (in meinen Augen eigentlich überflüssige) Relais-Konstruktion rechtfertigt? Wäre es nicht besser, darauf zu verzichten und einfach einen zweipoligen Ausschalter zu verwenden? Immerhin ist auf der Platine, welche dauerhaft an Spannung liegt, keinerlei Sicherung zu erkennen..... Bedenklich...

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Franky12345678  30.03.2018, 23:58
@gie11

Auf der Platine sind immerhin noch einige Dinge mehr zu sehen, die mir nicht sonderlich gefallen:

  • Die fliegende Diode auf der Unterseite - Das ist einfach nur Pfusch und das hat bei Netzspannungsbetrieb nicht zu sein.
  • Eine T250mA täte der Schaltung nicht weh.
  • Zwei Relais mit je einem Schließer statt einem einzigen mit zwei (idealerweise zwangsgeführten) Schließern - Klebt ein Relais, wird die Steckerleiste unbemerkt nur noch einpolig schalten.
  • Die direkt aufgelöteten Litzen (sieht zumindest auf dem Foto so aus) - Mechanisch instabil. Da gehören geeignete Steckverbinder hin.
  • Warum schaltet der Schalter nicht die gesamte Schaltung, sondern nur die Relaisspulen? Dadurch ändert sich nichts an den Anforderungen des Schalters.
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gie11 
Beitragsersteller
 31.03.2018, 00:03
@Franky12345678

Den Elko habe ich noch nicht geprüft, werde ich morgen aber machen. Die Nennspannung schaue ich dann auch nach. Welchen Sinn die Relais-Schaltung macht, kann ich nicht sagen. Das ist eine standard Brennstuhl Leiste aus der Eco-Serie. An dem Fußschalter ist noch eine Kontrollleuchte, welche im eingeschalteten Zustand rot leuchtet. Die wird sicher auch über die 24V gespeist.

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Franky12345678  31.03.2018, 00:05
@gie11

" An dem Fußschalter ist noch eine Kontrollleuchte, welche im eingeschalteten Zustand rot leuchtet."

So, jetzt wird es spannend...

Woher nimmt die Kontrollleuchte die Spannung, wenn nur zwei Adern von der Platine zum Schalter abgehen? Kontroll-Ausschalter benötigt normalerweise 3
Adern (L, N und der geschaltete) oO.

Vielleicht lohnt sich doch ein Blick in den Schalter :-).

Vielleicht ist dort doch der wahre Übeltäter.

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gie11 
Beitragsersteller
 31.03.2018, 00:12
@Franky12345678

Den Fußschalter hatte ich bisher gar nicht im Fokus. Den werde ich dann morgen auch noch mal aufschrauben und ein Foto hochladen. (Kann jedoch erst morgen Abend) Bis dahin schon mal Danke für deine Zeit und deine Hilfen!

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Franky12345678  31.03.2018, 00:14
@gie11

Ich verwette meinen allerwertesten darauf, dass im Schalter noch ein Widerstand/Kondensator in Reihe zum Kontakt sitzt, über den die Spannung für die Kontrollleuchte abgegriffen wird. :-S

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gie11 
Beitragsersteller
 31.03.2018, 09:02
@Franky12345678

Guten Morgen Franky, ich habe heute Morgen noch schnell den Fußschalter aufgeschraubt und 2 Fotos gepostet. (siehe unten) Was meinst du?

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Franky12345678  31.03.2018, 16:13
@gie11

Es ist, wie ich vermutet hatte, ein Widerstand in Reihe zum Schalter, um einen Kontrollschalter an eine zweipolige Leitung zu pfuschen.

Meine persönliche Meinung dazu:

Hier wurde auf Gewinnmaximierung gebaut und statt einem potenten zweipoligen Ausschalter (welcher ganze 4 Adern mit ganzen 1.5mm² Querschnitt für 30 Cent pro Meter mehr benötigen würde) ein ganzer Haufen unsinnig verschalteter Elektroschrott verbaut, bei dem aus reinen Designgründen an der Sicherheit (5 Cent für die Sicherung eingespart) und ein paar wenige Cents gespart worden ist.

Tonne auf und Abflug.....

Brennenstuhl -> Da ist der Name Programm.

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gie11 
Beitragsersteller
 31.03.2018, 16:48
@Franky12345678

Vielen Dank, wollte eigentlich nicht aufgeben.. :-( Ich schaue mal, ob ich einen passenden Schalter finde. Wenn das so ist, werde ich die Leiste einfach umbauen.

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gie11 
Beitragsersteller
 31.03.2018, 22:08
@gie11

Könnte ich einfach die Diode und die Wiederstände in dem Fußschalter überbrücken, oder werden die für die Gesamtschaltung zwingend benötigt?

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Franky12345678  01.04.2018, 20:05
@gie11

Kann ich so nicht sagen. Ich würde testweise überbrücken und im eingeschalteten Zustand Spannung an den Relais messen. Wenn diese die 24V Nennspannung der Relais nicht übersteigt, ist das IMHO kein Problem. Die Widerstände sind nur eine pfuschige Methode, einen Kontrollschalter mit nur 2 Adern zu betreiben.

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gie11 
Beitragsersteller
 01.04.2018, 21:53
@Franky12345678 Vielen Dank! Ich habe heute noch mal den Kondensator geprüft. (50V 10µF) Das Messgerät zeigt bei keiner Messmethode etwas an. Somit gehe ich davon aus, dass der defekt ist. Vielleicht ist das ja der Grund dafür, dass die Dioden immer wieder zerstört werden...
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Franky12345678  27.03.2018, 01:23

Nachtrag (habe deine Bilder von der Platine erst nach meiner Antwort gesehen):

Es handelt sich, wie vermutet, um ein Kondensatornetzteil.

Da du den Kondensator entfernt hast, ist es kein Wunder, dass die Relais nicht anziehen: Du hast ihnen die Spannungsversorgung entzogen! Der Kondensator muss wieder eingelötet werden, wo er hingehört.

Die Diode auf der Unterseite fängt den induktiven Spannungsimpuls ab, den Relais beim Abfallen verursachen und die Schaltung beschädigen könnten. Wurde wohl beim Platinenlayout vergessen und deshalb nachträglich einfach auf der Platinenunterseite reingepfuscht.

Ich würde an deiner Stelle die 4 Dioden des Gleichrichters und den kleinen Siebelko überprüfen, da ein X2 eher selten ausfällt.

So umfangreich ist die Schaltung wirklich nicht.... der Fehler ist leicht zu finden.

Vielleicht ist auch einfach nur der Schalte defekt ;-).

Aber denke daran: Netzspannung ist lebens- und brandgefährlich! Da sollte nur ein Fachmann herumlöten!

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