Brauchen die Briten weniger Neubauten?
In diesem Fall frage ich nur interessehalber. Habe mal gehört, dass Großbritannien die durchschnittlich ältesten Häuser in Europa hat. Und wenn man Fotos sieht, scheint es tatsächlich so, dass man da fast nie Neubauten (im Sinne von max. 25 Jahre alt) sieht. Ich war mal in London und in Dover. Habe da nicht so drauf geachtet, aber würde auch sagen, dass es wenige bis gar keine Neubauten im o. g. Sinne gab, außer in London neue Bürogebäude, aber eigentlich keine neu gebauten Wohnhäuser. Ist natürlich nur ein punktueller Eindruck.
In Deutschland mangelt es ja - das merkt man schon, finde ich - an Wohnungen. Es klingt immer sehr erstaunlich, wenn ich lese, dass in Deutschland pro Jahr eigentlich mehrere hunderttausend Wohnungen gebaut werden müssten (ich glaube, irgendetwas zwischen 200.000 und 400.000). Die Bevölkerung ist ja in den letzten Jahren nicht extrem stark gewachsen. Wenn man das mal auf 10 Jahre hoch rechnet, wären das ja z. B. 2 Mio. oder 4 Mio. Wohnungen. Liegt das daran, dass in Deutschland eine stärkere Abwanderung und Zuwanderung aus bzw. in bestimmte Regionen / Städte stattfindet als in Großbritannien?
Ist jetzt wie gesagt nur aus Interesse.
Achso, in London zumindest ist das ja vielleicht auch noch schwerer, eine Wohnung zu finden. Habe mal gelesen, dass da auch Ärzte WGs gründen aus Kostengründen oder dass die Leute lange pendeln. Kann also auch sein, dass da hoher Bedarf ist, aber nicht gebaut wird.
2 Antworten
Es ist wohl in GB während des WK2 nicht annähernd so viel zerstört worden, wie bei uns.
So kann ich mir gut vorstellen, dass es zum Beispiel in Konstanz noch ziemlich viel ältere Gebäude geben müsste, weil die Stadt nicht bombardiert wurde. Und das kam deshalb, weil die Piloten der Alliierten annahmen, dass die Stadt schon zur Schweiz gehören würde.
Nun ja , meines Wissens hat GB auch schon einen deutlich höheren Anteil an Immobilien in Privatbesitz , statt reiner reiner Mietwohnungsanteile über Konzerne und allgemein auch mehr selbstbewohntes Wohneigentum statt Miete .
Desweiteren hat GB m.W. auch nicht den ( energetischen ) Sanierungswahn so derartig hoch in den letzten 20 bis 30 Jahren getrieben gegenüber Deutschland .
Demnach dürften dort auch die allgemein "rentablen" Vermarktungslaufzeiten für Mietimmobilien durchaus ( deutlich ) höher als in DE sein . Letzteres hat in Ost wie West im Gegenzug aber auch zig tausende Wohneinheiten in Plattenbauten der 1960-er bis 1980-er umfangreich abbrechen lassen .
Im Gegenzug hat GB aber auch massiv schwächere Mieterrechte als DE .