Brauche ich wirklich ein Gravelbike?

5 Antworten

Du kannst es auch mit dem MTB machen, allerdings kannst du da natürlich weniger mitnehmen und du bist auf der Straße auch langsamer.

Wenn du, wie ich, hauptsächlich auf Straße fährst und auch eher längere (Tages)Touren mit 100km+ fährst würde ich auf alle Fälle zum Gravel greifen.

Gerade die schmalen Reifen, die man mit einem eher hohen Luftdruck fährt machen auf der Straße einen großen Unterschied. Auch bekommt man durch den drop down Lenker meiner Erfahrung nach deutlich mehr Druck aufs Pedal und man hat auch einen deutlich geringeren Luftwiderstand.

Kurz gesagt willst du im Wald zum größten Teil auf MTB Strecken fahren und nur wenig Straße kann das MTB eine Option sein, fährst du hingegen eher auf Schotter und befestigter Straße ist das Gravelbike die bessere Wahl.

Der Vorteil von einem Gravelbike ist doch vor allem, das man da auch Lowrider fahren kann; d.h. ein Teil des Gepäcks auch vorn befestigt. Dadurch hat man eine bessere Gewichtsverteilung. Mit Federgabeln geht da i.d.R. nicht.

Sonst ist es fast egal, welches Rad du fährst. Wenn Du mit nem normalen Gepäckträger und Rest Rahmentasche usw. zurechtkommst... dann kann auch ein MTB reichen

Woher ich das weiß:Hobby – Fahre nur noch Rad 6000km Jahresleistung

RedPanther  16.05.2022, 15:15
Der Vorteil von einem Gravelbike ist doch vor allem, das man da auch Lowrider fahren kann; d.h. ein Teil des Gepäcks auch vorn befestigt. Dadurch hat man eine bessere Gewichtsverteilung. Mit Federgabeln geht da i.d.R. nicht.

Der normale Bikepacker verwendet eine Lenkerrolle. Da geht verdammt viel rein, man kann die Tasche ja ziemlich breit haben, wenn man nicht mit dem Unterlenker und dem Schwenkbereich der Bremsschalthebel aufpassen muss.

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ewigsuzu  16.05.2022, 10:52

auch vorne kann man gepäckträger anbringen auch mit ner normalen gabel und nen korb.

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minimax11  16.05.2022, 10:56
@ewigsuzu

ja; man kann auf unterschiedlichste Art Gepäck befördern: Mit Lowridern und niedrigem Schwerpunkt. Oder auch nem Rucksack 😁 Praktisch ist natürlich ein niedriger Schwerpunkt. ein Korb vorn ist das wohl eher nicht.

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ewigsuzu  16.05.2022, 10:58
@minimax11

kommt druf an, ich hatte jahrelang nen korb der perfekt für meinen rucksack war, hab den allerdings nich angeschraubt der wurde angeseilt xD

damit er vernünftig hält, und das war super als Gewichtsverlagerung.

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Das liegt ja zum Teil daran, dass die Räder auf den meisten Geländern gut zurechtkommen und das die Bikes viele Befestigungsmöglichkeiten für Taschen haben.

Nicht wirklich. Es liegt daran, dass Gravelbikes gerade im Trend sind, alle Fahrradhersteller auf den Zug aufgesprungen sind und man nun möglichst fleißig darauf hinweist, was man mit dieser Fahrradkategorie alles machen kann. Die ursprünglichen Gravelbikes hatten nicht mehr Befestigungsmöglichkeiten für Zubehör als andere Fahrräder. Das kam erst mit dem Hype, der behauptete dass das Gravelbike das perfekte Bikepacking-Bike sei.

Und dass ein Fahrrad mit einem Gelände "zurecht kommt", heißt nicht dass man dort Spaß hat. Mit dem Gravelbike einen leichten Trail zu fahren, ist ein Notbehelf der kurzzeitig auch ganz witzig sein kann. Spätestens dann, wenn du müde bist, bist du heilfroh wenn du nicht jedes Steinchen mit den Armen und Beinen wegfedern musst, sondern die kleineren auch getrost der Federung oder den breiten Reifen überlassen kannst.

Und zeige mir mal ein Gelände, das du mit dem Gravelbike befahren kannst, aber nicht mit einem MTB ;)

Würdet ihr mir empfehlen sich ein Gravelbike zu kaufen oder kann man Bikepacking Touren auch gut mit dem MTB machen?

Ich sehe es eher so, dass das Gravelbike keinen Vorteil bringt, weshalb man es zum Bikepacking eher nutzen sollte als ein MTB-Hardtail.

Das Gravelbike kann genau eine Sache besser als das MTB. Und das ist Tempobolzen auf gut befestigten Wegen. Da holen die windschnittigere Sitzposition und die leicht rollenden Reifen ein paar km/h mehr 'raus.

Aber beim Bikepacking ist man sowieso nicht schnell. Das Zusatzgewicht lässt jeden Beschleunigungsvorgang zäh wie Knetgummi wirken, das Tempobolzen macht überhaupt keinen Spaß. Und ob man nun am Ende des Tages 10 km mehr oder weniger geschafft hat, ist auch wurscht weil man sein Schlafzeug sowieso dabei hat und nicht zwangsweise einen bestimmten Etappenort erreichen muss. Bikepacking ist Gemütlichkeit.

Gleichzeitig haben Gravelbikes einen riesigen Nachteil, nämlich nur bedingt bergtaugliche Übersetzungen (eigentlich Untersetzungen). Glaube mir, die 10 kg Zusatzgewicht fühlen sich an jedem Anstieg an, als würdest du 5 Kinderanhänger mitziehen. Spätestens bei 10% Steigung bist du über jeden Gang froh, den du noch runter schalten musst... beim MTB hast du da noch welche, beim Gravelbike musst du entweder den Gang durchdrücken oder absteigen.

kann man Bikepacking Touren auch gut mit dem MTB machen?
  1. Selbstverständlich geht das. Bikepacking wurde mit MTBs betrieben, bevor das Gravelbike überhaupt erfunden wurde!
  2. Ich halte das MTB für das bessere Fahrrad zum Bikepacking.

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Mein Rat:

Nimm das Rad das du hast und verwende das Geld, das du für ein Gravelbike "übrig" gehabt hättest, für ordentliches Equipment. Zum Beispiel einen hochwertigen (Daunen-)Schlafsack, hochwertige Packtaschen, ein gutes Zelt.

Ich bin Kilometer mit einem Rad gefahren das so alt war das es nichmal ne Gangschaltung hatte.

Es fuhr sich wie der zweite Gang einer alten Dreigang Sachsschaltung, damit hab ich touren gemacht.

Das wichtige bei soner Tour is nichmal das Rad, sondern das Werkzeug und das Flickzeug.

Du wirst hundert pro irgendeine Panne haben, und wenn man dann nich alles da hat biste angarscht.

Außerdem sollte man sich von jedem überflüssigen Luxus trennen, alles was Gewicht kostet verbraucht mehr Energie und damit mehr Wegzeit.

Und nimm dirn 5liter Wasser kanister mit, is durchaus praktischer wenn man etwas abseits fährt.

Was am Rad auf jeden fall sitzen sollte, sind die Achsen, die Kugellager und natürlich sollten die Speichen alle heile sein.

Also ich bin selbst überzeugter Graveler und für mich ist es a) wegen der Geschwindigkeit und b) wegen der vielen Anhängepunkte, aber das ist natürlich herstellerspezifisch, die beste Wahl

Lg Chris


RedPanther  16.05.2022, 15:25

Und, wie oft fährst du die theoretische höhere Geschwindigkeit auch aus, wenn du 10 kg Packtaschen am Fahrrad hängen hast und weißt, dass dein körperlicher Akku für den ganzen Tag reichen muss?

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AllActiv  09.03.2023, 23:55
@RedPanther

aus eigner Erfahrung kann ich sagen, ständig, die ganze Geometrie eines Gravelbikes ist agressiver und aerodynamischer, auch mit Taschen. Wenn du dann noch halbwegs leicht packst, biste schnell bei 50km mehr am Tag. Es gibt schon nen Grund warum die großen Ultra Distance Mixed Terrain Races wie etwa die Tour Divide oder Badlands primär auf Gravel Bikes gefahren werden.

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RedPanther  10.03.2023, 11:23
@AllActiv

Rennbetrieb ist ein Bisschen was anderes als "ich möchte mal Bikepacking-Touren ausprobieren", was der Fragesteller gefragt hatte.

Natürlich bist du zwangsweise beim Dropbar, wenn du guckst wo du noch ein paar Kilometer Tagesleistung rausholen kannst.

Aber bist du, wenn du einfach mal 'ne Tour fahren willst, wirklich so heiß drauf möglichst viele Kilometer zu fressen, dass du dafür auch gerne ein anderes Fahrrad kaufst?

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AllActiv  10.03.2023, 11:37
@RedPanther

Stimmt. Erst wenn man seinen Fahrstiel gefunden hat, sollte man dafür ein Rad kaufen. Für mich aber ist ein Gravelbike perfekt

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