Bragg-Reflexe für GaAs in Zonenachse (100)?

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

GaAs hat eine Zinkblende-Struktur, die aus zwei interpenetrierenden Diamant-Gittern besteht, die um eine viertel Gitterkonstante in [111]-Richtung verschoben sind. Der Strukturfaktor für GaAs in der Zonenachse (100) kann durch die Summe der Streuamplituden der beiden Gitter berechnet werden.

Für das erste Gitter (Gallium-Atome) ist der Strukturfaktor F1 = fGa * (1 + exp(2πi(h + k + l)/2)). Für das zweite Gitter (Arsen-Atome) ist der Strukturfaktor F2 = fAs * (exp(πi(h + k)/2) + exp(πi(k + l)/2)). Der Gesamtstrukturfaktor ist dann F = F1 + F2.

Für h = 1, k = 0 und l = 0 ergibt sich F = fGa * (1 + exp(πi)) + fAs * (exp(πi/2) + exp(0)) = fGa * (1 - 1) + fAs * (i + 1) = fAs * (1 + i). Dies bedeutet, dass es für die Reflexion (100) einen Bragg-Reflex gibt.

Für höhere Ordnungen wie (022) kannst du den Strukturfaktor auf die gleiche Weise berechnen. Setze einfach die entsprechenden Werte für h, k und l ein und berechne den Gesamtstrukturfaktor. Wenn der Strukturfaktor ungleich Null ist, gibt es einen Bragg-Reflex.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – am KIT als Maschinenbauer

DrIntelligenz 
Beitragsersteller
 19.04.2023, 14:12

Hast du eventuell einen Rechenfehler drin? Denn der 100 Reflex müsste eigentlich null sein, aber bei deiner Formel kommt ein Strukturfaktor ungleich null raus. Also ich habe halt mal nachgeschaut und in der Literatur gab es nur für alle ungerade oder gerade einen Reflex, was bei (100) ja nicht der Fall ist

Ich weiß nicht, ob ich die Frage richtig verstehe. GaAs kristallisiert in der Raumgruppe Fd-3m. In einem F-zentrierten Gitter können die Strukturfaktoren von null verschieden sein, wenn die Bedingungen h+k=2n, h+l=2n und k+l=2n erfüllt sind. Bei 1 0 0 ist das nicht der Fall.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

DrIntelligenz 
Beitragsersteller
 18.04.2023, 19:01

Die GaAs Probe soll in die Ebene [100] gebracht werden (gekippt werden). Dann ist das ihre Zonenachse und dort wird das Beugungsbild beobachtet bzw. Die Reflexe berechnet werden mit den Strukturfaktoren, deren Betragsquadrat ja proportional zur Intensität ist.