Bose Acoustimass 10 Klang
Hallo Zusammen, ich möchte mir in nächster Zeit ein Bose Acoustimass System für mein Wohnzimmer zulegen. Ich habe bereits jegliche "Hater-Kommentare" zu Bose Systemen, unter anderem Diesem, gelesen, also wäre ich erfreut, wenn sich so eine Diskussion hier nun vermeiden lassen würde :D
Zu meiner Frage: Ich habe dieses System selbst noch nie wirklich gehört, lediglich das Stereo System "Acoustimass 5" von Bose. Aufgrund von Platzmangel kommt jedoch ausser Bose nicht viel in Frage. Hat also Jemand hier dieses System daheim stehen und kann aus eigener Erfahrung von dessen Klang berichten? Zudem wäre ich auch über ein Bezug auf Musik und nicht nur Filme sehr erfreut, da ich dieses System sicher zu 50% auch für Musik nutzen werde ;) Ausserdem: Kann jemand etwas über die Aufstellung des Subwoofers sagen? Meine Erfahrungen mit meinen bisherigen Subwoofern (Sony, Canton etc) zeigen nämlich, dass sich der Bass extrem unterschiedlich im Raum verteilt und nicht an allen Orten imRaum gleichermaßen stark ist, ist das bei Bose ähnlich?
Ich würde mich wirklich sehr für einige Erfahrungsberichte von Bose Besitzern freuen :)
MfG
3 Antworten
Das System ist eine Fehlkonstruktion. Da die Lautsprecher so klein sind, fängt deren Frequenzbereich sehr weit oben an. Um das auszugleichen ist die Frequenzweiche vom Subwoofer sehr hoch eingestellt. Dadurch wird er deutlich ortbar, was das Stereobild verwaschen macht. Trotzdem befindet sich zwischen dem Frequenzbereich des Subwoofers und der Sateliten immer noch ein Loch. Mitten sind tatsächlich kaum vorhanden. Lediglich effektvolles Gewummer unten rum und beißende Höhen.
Die Idee, Lautsprecher, gegen die Wand zu richten um dadurch Raumklang zu erzeugen, funktioniert auch nicht so, wie Bose dafür Werbung macht: Der gewünschte Raumklang ist nämlich auf den Aufnahmen bereits drauf. Entweder direkt mit Aufgenommen, durch eine Stereomikrofonierung oder durch ein Hallgerät hinzugefügt. Dieser mitaufgenommene Raumklang ist für die Stereopositionierung und die Tiefenstaffelung sehr wichtig und darf eigentlich nicht vom Raumklang vom Abhörraum überlagert werden. Das Resultat ist nämlich eine nochmalige Verschlechterung des Stereopanoramas. Diese Methode führt nicht, wie Bose bewirbt, dazu, dass man nicht mehr auf den Sweet Spot festgenagelt wird, sondern dazu, dass es nichteinmal einen Sweetspot gibt.
Das sind jetzt ersteinmal die Grundlegenden Überlegungen, wieso das System von vorn herein nicht wirklich gut funktionieren kann. Hinzu kommen billige Materialien, mäßige Verarbeitung und schlechte Chassis .
Rein Subjektiv unausgewogen, (Allerdings bin ich mir als Tontechniker durchaus bewusst, dass sich Musik hauptsächlich in den Mitten abspielt und so gar kein Fan davon, dass da bei in den unteren Mitten fast ein ganzes Oktavband fast komplett wegfällt, in dem übrigens der Grundtonbereich von männlichen Sängern liegt. Ich mag es eher, wenn ein Track so klingt, wie es von den Tontechnikern, Musikern, Arrangeuren und Komponisten geplant war. Und meistens war eher nicht geplant, dass der Gesang beispielsweise so dermaßen dünn klingt... . Einem Mix der von sich aus schon grenzwertig Badewannig gemastert ist, gibt die Anlage dann noch komplett den Rest...) mit verwaschenem Stereobild und dem seltsamen Gefühl, wieso die tiefen Frequenzen von jedem Instrument alle aus der selben Ecke im Raum kommen...
Okay danke für deine Meinung, werde das mal durchdenken!
Ein Bose-User wird dir immer die Vorzüge schildern. Objektive Vergleiche fallen immer zuungunsten der Bose-Anlagen aus. Klar - wenn der Vorzug der Kleinstlautsprecher so wichtig ist und man mit Geld nicht so die Probleme hat, kann man Bose kaufen. Man muss sich aber im Klaren darüber sein, dass Bose seinen Ruf und sein Image immer noch auf die akustischen Entwicklungen aus den 60er Jahren begründet. Der Rest ist Marketing. Die Systeme sind ohne jedes Bashing viiiel zu teuer. Für weit weniger bekommt man deutlich bessere Sachen.
Danke für deine Antwort :) Wenn du sagst, es gibt für weit weniger Geld deutlich bessere Systeme, kannst du selbst welche empfehlen?
Es gibt hier einige user, die sich bedeutend besser mit Consumer HiFI auskennen, als ich. Ich würde dir raten, mal versuchen, dir die hier anzuhören: Jamo S 608 HCS 3
Grundsätzlich würde ich vor allem dazu raten, dass zumindest die vorderen drei Lautsprecher Full Range Lautsprecher sind, um die Freuquenzweiche vom Subwoofer auf höchstens 80Hz stellen zu können und trotzdem eine Klare Wiedergabe über den ganzen Hörbaren Frequenzbereich zu erzielen. (oder sogar, falls das dein Reciever zulässt, den Subwoofer wirklich ausschließlich für die LFE-Spur deiner 5.1 Quelle zu benutzen, wie es eigentlich ursprünglich gedacht ist.)
Alles Klar viele Dank werde mich mal erkundigen! :)
Noch mal ich ganz kurz... Der Platzbedarf war mir schon in deiner Frage bewusst und offenbar entscheidend. Canton Movie Systeme sind weit besser einzuordnen. Ein 1005er in weiß ist sehr dezent unterzubringen.
Brauchst nur noch einen gescheiten Receiver dazu, um die 300 Euro kann man mit kompletter Ausstattung glücklich werden.
Noch was zum Bass. Da kommt es immer auf Hörplatz und Subwoofer-Platz an. Ist immer auszuprobieren. Im Subbass betragen die Wellenlängen mehrere Meter. Daher kommt es immer zu raumabhängigen Interferenzeffekten.
"Objektive Vergleiche fallen immer zuungunsten der Bose-Anlagen aus." ähmm...nein, eher sehr selten. Versuch beispielsweise mal im Internet den Frequenzgang einer Bose Acousticmassanlage zu finden und vergleich den mal mit Lautsprechern in einer ähnlichen Preisklasse...
Das man keine Messungen findet und sich Bose über viele technische Daten bedeckt hält, ist schon immer so. Man muss sie ja angeblich nicht messen, nur hören überzeuge wohl... :-) Ich meinte eher objektive (wenn es so etwas überhaupt gibt, jeder hört anders) Hörvergleiche. Im Blindtest fliegen sie durch, wenn Bose bekannt ist, dann mögen sie die Hörer plötzlich. Das Bassmodul zieht den Bass bis 150 Hz hoch, der Tiefbass kommt weit weniger heftig daher. Ich finde manchen Logitechwoofer besser...
Das System von Bose ist ein Kompromiss, der bei richtigem Betrieb durchaus Spaß machen kann. Ich selbst habe verschiedene System bereits gehört, habe aber selbst kein System mit Satelliten und Subwoofer.
Zum Subwoofer und dessen Aufstellung kann ich allerdings doch etwas sagen, weil ich in meinem Heimkino einen Klipsch RT-12d betreibe.
Ich glaube, dass die Bose-Subs keine elektronische Einmessung anbieten, was bedeutet, dass die Aufstellung gewissenhaft ausgeführt werden sollte. Die Unterschiede in der Wahrnehmung des Basses liegt an den entstehenden Raummoden. Soll heißen, dass sich an bestimmten Stellen im Raum die Signale/Wellen überlagern, und daher der Pegel höher wird. Normale Subs sollte zum Beispiel nicht in Ecken stehen, außer, sie sind dafür konzipiert (wie meiner).
Die einfachste Möglichkeit ist es, wenn man den Sub an die Stelle platziert, an der man später hören möchte. Dann geht man im Raum herum und sucht die Stelle, an der der Bass am harmonischsten und optimalsten klingt. Danach sollte eben diese Stelle als Platz für den Sub gewählt werden.
Leider ist dies nicht immer möglich, weil der Platz mitten im Raum ist, der Sub zu weit vom AVR entfernt ist oder die Aufstellung aus sonstigen Gründen nicht möglich ist. Dann gilt es, den zweitbesten Platz zu finden.
Präziser aber teurer ist es, wenn man ein Modul mit einem DSP zum Einsatz bringt, der die Korrektur der Raummoden elektronisch vornimmt. Da geht es ab 500 Euro los, nach oben ist bei diesen Raumkorrekturprogrammen keine Begrenzung.
Ich hoffe, dass ich mit meiner Sicht der Dinge und den Erklärungen ein wenig Licht ins Dunkel bringen konnte. Ich wünsche viel Erfolg und kann abschließend noch einen Tipp geben: zu Hause anhören, verschiedene Aufstellungen ausprobieren, nach den Ohren entscheiden. Datenblätter sind geduldig - lügen aber meist!
Zuerst mal danke für die schnelle Antwort! Von den Trick des "durch den Raum laufen" habe ich bereits gehört. Mein Problem ist jedoch eher nicht, den Bass an einem bestimmten Punkt (zb Sofa) "gut" klingend haben zu wollen, sondern eher im ganzen Raum. Sprich, sodass der Bass gleichmäßig im Raum verteilt ist und überall gleich strak ist. Gibt es sowas? Ich dachte mir zumindest, dass vll Bose dieses Ziel annähernd erreichen könnte?
Für diese Lösung müssten man den Raum akustisch bearbeiten, also entsprechende Bassfallen aufstellen und/oder Absorber bzw. Reflektoren anbringen. Das übersteigt aber garantiert den Wert deiner Anlage und sieht zudem nicht immer wirklich gut aus. Außer du hast ein Tonstudio oder bist ein Freak!
Ein Tonstudio habe ich, ja :D Aber da soll die Anlage ja auch nicht hin ;) Also kurz gesagt: Es gibt keinen "Wunderwürfel" der gleichmäßigen Bass im ganzen Wohnzimmer macht?
Mit dem Antimode müsste man zumindest die gröbsten Unregelmäßigkeiten ausbügeln können: http://www.ak-soundservices.de/
Mein Klipsch regelt das selbst, weil er eine Raumkorrektur eingebaut hat.
Alles Klar, viele Dank hast mir sehr weiter geholfen! :)
Zuerst mal danke für deine Antwort :) Das mit dem Frequenzgang habe ich schon gelesen, wobei ich selbst (besitze auch ein Tonstudio für Bandaufnahmen etc) eher kein Fan von Mitten bin, sprich auch unsere eigenen Abmischungen basieren meist auf viel Höhen und Bässen, ähnlich wie das Bose System doch klingt, oder? Was ich damit sagen will, abgesehen von den teils echt erschreckenden Daten von wegen Frequenzgang und dieses "Loch" bei 250 Hz herum, wie klingt das System wirklich, rein subjektiv? Wie kommt der Bass rüber? Etc