Bootfähiges Linux auf NTFS USB-Stick

4 Antworten

Linux kann inzwischen mit NTFS sogar sehr gut umgehen ("ntfs-3g"), allerdings ist NTFS veraltet (auch wenn Microsoft noch keinen offiziellen Nachfolger vorgestellt hat) und moderne Dateisysteme wie Ext4 sind wesentlich performanter und auch sicherer (wegen ausgefeilterem Journalling, etc.), weswegen man sie unter Linux bevorzugen sollte.

Dazu kommt, dass Ext4 mit POSIX-Rechten umgehen kann, NTFS hingegen nicht. Es gibt einen "Hack", um Rechte auf NTFS hinzubekommen (der Dateisystemtreiber unter Linux hat eine Option namens "permissions"), das ist aber nicht empfehlenswert, da das Datenformat von NTFS das eigentlich nicht vorsieht. Es gibt auch eine Option namens "acl", die NTFS um Access Control Lists (ACLs) erweitert, was aber noch viel experimenteller ist.

Normalerweise kann man für NTFS Rechte nur "global" beim Einhängen über die Optionen "uid", "gid", "umask", "fmask" und "dmask" vergeben. Das ist für unixioide Systeme natürlich nicht "brauchbar".

Aus diesem Grund, und weil der NTFS-Treiber in Linux im Userland läuft und nicht in den Kernel integriert ist, kann Linux nicht von NTFS booten.

Es gibt dort widerum "Hacks" wie z. B. "wubi", die es ermöglichen, ein bootfähiges Linux-Image in eine NTFS-Partition so einzubetten, dass es aus Sicht von NTFS eine normale Datei ist. Dann bootet aber nicht "Linux von NTFS", sondern von dem Image, in dem widerum ein Ext-Dateisystem liegt. Sobald Du diese Datei unter Windows "anfasst", ist Dein bootbares Image allerdings "kaputt", weil sichergestellt sein muss, dass es in aufeinanderfolgenden Sektoren liegt (nicht fragmentiert ist) und an einem bestimmten Offset beginnt. Sobald Windows anfängt, die Blöcke "durch die Gegend zu schieben", ist Dein Linux dann kaputt.


LemyDanger57  17.03.2014, 21:25

Du empfiehlst hier nicht wirklich die Nutzzung von WUBI, oder doch?

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NoHumanBeing  18.03.2014, 01:27
@LemyDanger57

Nein, ich schrieb nur, dass diese Software ein bootfähiges Linux-Image auf eine NTFS-Partition schreibt und dieses booten kann.

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Hi,

klar geht das, z.B. mit LinuxLive USB Creator, damit habe ich recht gute Erfahrungen gemacht: www.linuxliveusb.com

Der nimmt allerdings nur FAT32-Sticks soweit ich weiß, aber seit den letzten Versionen von Ubuntu kann das System selbst auf mit NTFS umgehen. D.h.: Nach dem booten mit dem FAT32-Stick kannst Du auch auf die NTFS-Partitionen zugreifen


Linuxhase  17.03.2014, 18:17

@derklabauter

klar geht das, z.B. mit LinuxLive USB Creator

Das ist falsch, denn mit diesem und ähnlichen Programmen wird ein Live-System eingerichtet, dieses bootet aber aus einer ISO-Datei heraus bzw. benutzt einen Container innerhalb des FAT32-Sticks und die für GNU/Linux benötigten Daten liegen nicht direkt im Dateisystem des Sticks.

Linuxhase

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Installiere doch einfach das Linux auf dem USB-Stick, eine Anleitung findest Du hier: http://wiki.ubuntuusers.de/Installation_auf_externen_Speichermedien

Die Anleitung gilt natürlich auch für andere Linux-Distributionen. Du musst nur darauf achten, dass der Bootloader (GRUB) auf dem Stick installiert wird und nicht auf der FEstplatte.

Können Sie uns erklären warum es NTFS sein muss? Damit Windows Zugriff haben kann? Wenn es nur Arbeitsdateien zugreifbar für Windows machen muss, dann verstehe ich. Ich glaube es gibt wenige Bootloader die sich auf NTFS installieren lassen (grub4dos? http://forums.fedoraforum.org/showthread.php?t=253615 ). Ich könnte mich folgendes vorstellen (habe ich mal mit einer SD-Karte gemacht): - stick in 2 Partition teilen: ext3 und FAT32 (NTFS in Ihrem Fall), mit GPARTED - Linux auf ext3 installieren Dann hätten Sie ein bootfähiges Linux, mit modernem Dateisystem (ext3), mit einem Bereich kompatibel mit Austauch für Windows.