Blindes Kalb aufziehen?

7 Antworten

Eine Einschläferung sehe ich als unnötig an. Wir hatten selbst schon ein blindes Kalb. Das haben wir von Hand aufgezogen, bis es aus dem Großen Eimer mit Melk Zitze trinken konnte. Das machen wir eigentlich mit jedem, da wir die Jungtiere nach der Geburt von der Mutterkuh trennen bevor sie zueinander eine Bindung bekommen. Würde man sie später trennen wäre es Tierquälerei. Als es groß genug war, haben wir es in den Melkstall umgebunden.

Alles kein Problem.

Was du mit Weide meinst verstehe ich nicht ganz. Die meisten Betriebe haben Anbinde- oder Freilaufställe.


Ireland91 
Beitragsersteller
 25.02.2018, 20:12

Ich bin in Irland und in diesem Betrieb kommen die Tiere zum fatening jetzt auf die Weide und bleiben da bis Oktober dann freilaufstall. Danke für die Antwort also eine blinde Kuh kann sich durchaus zurechtfinden?

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Klaudrian  25.02.2018, 20:13
@Ireland91

In einem Anbindestall auf jeden Fall. Dort rennt es später als Kuh nirgendwo gegen und findet auch das Futter.

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Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein blindes Tier mit Weideumtrieb und Hecken und Zäunen wie in Irland klarkommt. die Unfallgefahr wäre zu groß. Darum lieber gleich einschläfern oder eben noch ein paar Wochen mästen. Wenn es angeboren blind ist, sollte man es sowieso nicht zur Zucht nehmen.

Klar, durch Blindheit ist die Lebensfreude nicht eingeschränkt. Es bräuchte aber viel Arbeit, dass Tier so zu halten, dass es kein Verletzungsrisiko gibt.

Ganz ehrlich, wenn das Tier sowieso nich nem Jahr geschlachtet wird, dann lass es einschläfern, so hat es keinen Stress beim Transport, wo auch nicht gerade zimperlich gehandelt wird. Du musst dir vorstellen, wie beängstigend es für Kühe ist, aber wenn einem dann noch ein Sinnesorgan fehlt muss es echt schlimm sein.

Ich kenne keinen Bauern, der das Tier mit ein paar Artgenossen ganzjährig in einen Laufstall halten würde, in dem es keine Hindernisse gibt.

Anbinden halte ich für unnötig und das Tier wird dadurch auch nicht glücklich, in einer konstanten Umgebung, kann es sich durchaus zu recht finden. Aber Weide wird wohl nichts....

Entscheiden für das Tier und nicht für Moral oder Herz.

Ich kann zwar nicht viel dazu beitragen aber wenn ich auf mein Herz hören würde, würde ich es großziehen. Einfach weil ich ein Tierfreund bin. Vorausgesetzt, das kleine leider nicht zu sehr an der Blindheit.

Viel Glück damit. Und alles gute.
David

Hallo,

ich hab zwar nicht viel Ahnung von Kühen, könnte mir aber vorstellen, dass sie evtl. ein paar Artgenossen brauchen (in Deinem Fall evtl. die Mutter, bei blinden Kälbchen sollte die Herde nicht zu groß sein, soweit ich weiß). Das Gehör soll bei blinden Kühen besser entwickelt sein, hab ich gelesen.

Hier eine Internetseite, die Dich interessieren könnte:

http://www.lebenskuehe.de/Rettungsaktionen/Blindes-Kalb-mit-Mama/mobile/

Vom Hof Butenland bei Lübeck weiß ich nur, dass sie Senioren (Kuhaltersheim) aufnehmen. Aber wenn Du Fragen hast, könntest Du evtl. telefonisch Kontakt aufnehmen unter 04733 - 219